Definition: Individualität und Flexibilität als wichtige Trümpfe Was ist eine Open Cloud?
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Cloud Computing liegt in Deutschland weiterhin voll im Trend. Immer mehr Nutzer setzen auf die hohe Skalierbarkeit und die Effizienz entsprechender Systeme. Open Cloud Lösungen gewinnen aufgrund der individuellen Möglichkeiten dabei immer mehr an Bedeutung.

Die Open Cloud stellt eine spezielle Form der Public Cloud (öffentliche Cloud) dar. Sie basiert also auf Angeboten von Providern, die ihre Dienste über das Internet offen und für jedermann frei zugänglich anbietet. So bezeichnete Service Level Agreements (kurz: SLAs) halten das Angebot schriftlich fest, wobei Anbieter und Nutzer sich nicht kennen bzw. kennenlernen. Grundsätzlich handelt es sich dabei nicht nur um eine offen zugängliche Cloud-Variante, sondern gleichzeitig auch um eine quelloffene Lösung.
Daher wird in diesem Zusammenhang auch von einer Open Source Cloud gesprochen. Als wesentlichste Merkmale dieser Art von Cloud fungieren die im Gegensatz zu proprietären Clouds herstellerunabhängigen Standards und offenen Programmierschnittstellen. Es ist mittlerweile problemlos möglich, eine funktionelle und effiziente Open Cloud Computing Umgebung für die unterschiedlichsten Workloads zu gestalten.
Hintergrund: Die Open Cloud Initiative als treibende Kraft hinter den Kulissen
Definiert wurde die Open Cloud bzw. Open Source Cloud durch die 2011 gegründete Open Cloud Initiative. Damit sollte mehr Interoperabilität in der Cloud, barrierefreie Zugänge und ein uneingeschränkter Wettbewerb möglich gemacht werden. Die Initiative verfolgt dabei das Ziel, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Cloud-Anbieter und die Cloud Computing Community zu schaffen.
Dadurch wird es ermöglicht, für die jeweils unterschiedlichen individuellen Anforderungen an die Open Cloud immer die genau zum Vorhaben passenden Services und Produkte bereitzustellen. In den von der Initiative verfassten Open Cloud Principles (OCP) weist die Initiative dann auch konkret daraufhin, dass bei der Open Cloud die Anwender ihre Daten jederzeit und ohne Einschränkungen ganz unabhängig von den Anbietern verlagern können.
Offenheit steht hier auch für vielfältige Kombinationsmöglichkeiten
Als offenes System ermöglicht es eine Open Cloud Lösung, verschiedenste Komponenten ohne herstellerspezifische Limitierungen miteinander zu kombinieren. Das ist bei einer proprietären Cloud nicht möglich. Auf diese Weise können die Nutzer für ihre Workloads immer die genau passende Hard- und Software auswählen und einsetzen. Dank der offenen Standards stehen für die Open Cloud Umgebung zum einen viel mehr Anwendungsprogramme zur Verfügung. Zum anderen sorgt das Open Compute Project (kurz: OCP) für die Realisierung von innovativer Computer-Hardware für skalierbare und kostensparende Open Cloud.
Für die Nutzer einer Open Source Cloud bedeutet die Offenheit daher gleichzeitig auch Vielfalt. Es ist eine Fülle von Optionen verfügbar, um eine individuell maßgeschneiderte Kombination für unterschiedlichste Anforderungen zusammenzustellen. Mithilfe von interoperabler Hardware, die industrieweite Schnittstellen sowie APIs unterstützt, können punktgenau ausgerichtete und bedarfsgerecht optimierte Systeme oder Rechenzentren aufgebaut werden.
Open Source Cloud gilt als sehr sicher
Für Privatnutzer und erst recht für Unternehmen ist die Sicherheit der gespeicherten Daten eines der wichtigsten Themen bei der Gestaltung von Cloud-Umgebungen. Um ein unerwünschtes Eindringen in das eigene System und andere Arten von Cyber-Angriffen zu verhindern oder zumindest deutlich zu erschweren, muss sowohl die Software als auch die Hardware ausreichend geschützt werden.
Wer diesbezüglich eine proprietäre Cloud nutzt, muss sich in vielen Fällen mit einer begrenzten Anzahl von Speichermöglichkeiten bzw. -orten mit optionalen, manchmal sogar nicht bekannten Sicherheitspraktiken zufriedengeben. Das sorgt häufig für einen nicht ausreichenden Schutz und kann zu Verletzungen der Sicherheit führen. Demgegenüber nutzt eine Open Cloud alle erforderlichen Technologien, mit denen die vielfältigen Sicherheitsanforderungen umfassend erfüllt werden können.
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Definition: Herstellerspezifische Technologien und Closed Source
Was ist eine Proprietary Cloud?
Eine Open Cloud basiert in der Regel auf den neuesten Technologien
Konzeptionell setzt eine Open Source Cloud grundsätzlich auf eine optimierte Rechenfähigkeit, die hochgradig skalierbar ist. Auch für den Server selbst gibt es praktisch unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Bandbreite reicht hier von Varianten mit bis zu acht Sockets bis hin zu internen Speichern mit mehreren Terabytes. Es lässt sich daher jede persönlich gewünschte Kombination konfigurieren. Die Bauform kann auch frei bestimmt werden. Möglich sind zum Beispiel Blades, Racks oder zum Beispiel auch spezifisch optimierte Gehäuse.
Diese konzeptionelle Ausrichtung spiegelt sich zudem ebenfalls zum Beispiel in neuen Speichermodellen, verbesserter Speichersoftware und modernster Netzwerktechnik wider. Hier profitieren die Hersteller und Anbieter von Open Cloud Lösungen von der Entwicklungsgeschwindigkeit. Denn durch das offene System und die dadurch gegebenen Möglichkeiten eines direkten Informations- und Wissenstransfer werden kontinuierlich neue Technologien eingeführt.
Da eine hausinterne Open Cloud nicht abhängig von einem Hersteller ist, können sehr schnell die jeweils neuesten technologischen Errungenschaften implementiert werden. Dadurch greift eine Open Cloud in der Regel immer auf die neuesten technischen bzw. technologischen Möglichkeiten zurück.
Nutzer können mit einer Open Cloud deutlich Kosten sparen
Entscheidet sich ein Anbieter für das Betreiben einer Open Source Cloud, lassen sich außerdem mehr Transparenz und Flexibilität bei der Preisgestaltung realisieren. Während die Betreiber herkömmlicher Cloud-Varianten die physische Einrichtung mieten muss, entfällt das aufgrund der kostenlosen Lizenzen bei einer offenen Cloud. Dies hat den Vorteil, dass die Gebühren für ein- und ausgehende Datenübertragungen entfallen oder zumindest erheblich geringer ausfallen.
Der Grund hierfür: In vielen Fällen befindet sich eine Open Cloud direkt am jeweiligen Unternehmensstandort. Gebühren für Datenbewegungen ergeben daher keinen Sinn und können komplett ignoriert werden. Dadurch sinken für die Nutzer die Gesamtkosten. Grundsätzlich gilt hier: Sowohl bei reinen Open Source Angeboten als auch bei kommerziellen Open-Source Lösung profitieren die User im Vergleich zu proprietären Varianten.
Auch die Komponenten und die Software sind in der Regel kostengünstiger
Hinzu kommt, dass die sehr große Auswahl an Infrastruktur-Komponenten rund um die Netzwerktechnik, den Server und Speicherelementen sowie an Anbietern bzw. Herstellern für einen starken Wettbewerb sorgen. Dadurch sind die Preise für Endnutzer häufig vergleichsweise niedrig. Das gilt auch für die Kosten der erforderlichen Software. Denn die Anbieter von Software können dank der offenen Struktur bereits fertige Produkte für Open Cloud Lösungen bereitstellen. Proprietäre Cloud-Varianten benötigen dagegen in der Regel Software, die extra auf eben proprietäre Cloud-Realisierungen ausgerichtet sind.
In vielen Fällen wird fundiertes Fachwissen benötigt
Auch wenn eine Open Source Cloud durch die Offenheit und der Unabhängigkeit gegenüber Herstellern einen Kostenvorteil geltend machen kann, gibt es auch hier nicht zu vernachlässigende Kosten. Denn der Aufbau und die Einrichtung einer Open Source Cloud erfordert fundiertes Wissen. Dies betrifft gerade die Entwicklung und Ausgestaltung, aber auch die Wartung und Verwaltung. Mangelt es an entsprechenden Kenntnissen, muss der Anwender auf externes Fachwissen zurückgreifen. Beratungen und Dienstleistungen in diesem Bereich können je nach Thematik und Anforderungen ein kostspieliges Unterfangen darstellen. Das kann unter Umständen die Kostenreduktion durch die fehlenden Lizenzgebühren stoppen bzw. begrenzen.

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