Cloud Computing als wichtiger Teil der digitalen Transformation Strategien und Tipps für die Cloud-Evaluierung

Autor / Redakteur: Ulrich Müh * / Florian Karlstetter

Die Cloud-Akzeptanz hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und bereits 2015 sollen 72 Prozent der Unternehmen eine Hybrid Cloud-Strategie verfolgen. Aber genauso, wie sich die Anforderungen der Unternehmen im Zuge der digitalen Transformation verändert haben, hat sich auch der Wertbeitrag der Cloud-Technologie weiterentwickelt.

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Sieben strategische Ansätze, sich dem Thema Cloud Computing anzunähern.
Sieben strategische Ansätze, sich dem Thema Cloud Computing anzunähern.
(© Melpomene - Fotolia.com)

Glaubte man anfangs, dass die Cloud vor allem eine gute Möglichkeit wäre, Kosten einzusparen, erkennen die Anwender von Cloud-Lösungen mittlerweile weit mehr Vorteile als nur finanzielle. Es geht vor allem darum, geschäftskritische Prozesse und Anwendungen mit den entsprechenden Systemen immer und überall bereit zu stellen – und das sicher, skalierbar, zuverlässig, und schnell verfügbar.

Geschäftskritische Systeme richtig aufsetzen

Prozesse und Applikationen in den Unternehmen sind mittlerweile nicht nur wesentlich komplexer geworden, sondern auch viel automatisierter. Deswegen sind viele Firmen von eigenen, virtualisierten Umgebungen abgekommen und folgen den Vorreitern, die mit Cloud-Lösungen viele gute Erfahrungen gemacht haben: höhere Flexibilität, geringere Investitionskosten und schnelle Verfügbarkeit.

Nicht mehr Kosteneinsparungen sind jetzt also der Hauptgrund, warum Unternehmen auf Cloud-Lösungen setzen, sondern der Faktor Agilität – ein wesentlicher Beitrag zur digitalen Transformation, der sich kaum ein Unternehmen widersetzen kann. Insbesondere hybride Cloud-Umgebungen sind dabei ein wichtiger Baustein. Um dabei aber das beste Modell zu wählen, sollten IT-Entscheider einige wichtige Punkte beachten, wenn sie ihre hybride Cloud-Strategie evaluieren und festlegen:

1. Erwarten Sie mehr Kosteneffizienz und sinkende Preise ...

Die anhaltenden Preissenkungen bei allen großen Public Cloud-Providern sind für jeden sichtbar. Was sich aber viel mehr auf die Preisentwicklung für Cloud-Services auswirkt, ist die zunehmende Akzeptanz von Cloud Computing durch Unternehmen jeglicher Größe. Dabei steigt das Interesse insbesondere für flexible, hybride Cloud-Modelle und der Automatisierungsgrad nimmt zu. Man sucht sich für bestimmte Anwendungen oder Workloads das ‚Delivery‘-Modell, das am besten dafür passt – hinsichtlich Sicherheit, Kosten etc. Während die Nachfrage nach und die Zahl der Anbieter für hybride Cloud-Services wachsen – sinken die Kosten kontinuierlich. Man sollte sich also im Rahmen eines Cloud-Evaluierungsprozesses genau die Preisentwicklung ansehen.

2. ... aber überbewerten Sie den Kostenfaktor nicht und denken in völlig neue Richtungen.

Am Ende des Tages entscheiden sich Unternehmen aber nicht nur wegen Kosteneinsparungen für die Cloud. Vielmehr rücken Agilität, Flexibilität sowie schnelle Anpassbarkeit und Implementierung in den Vordergrund. Die nächste Welle von Wettbewerbsvorteilen wird von den Unternehmen vorangetrieben werden, die sich der digitalen Transformation ihres Geschäftes verschrieben haben.

Hier geht es nicht nur um den ‚ IT zu Cloud-Shift‘, sondern viel wichtiger um die Veränderung von Geschäftsabläufen bzw. Prozessen und um Wachstum. Und hier sind Technologien wie Cloud, Hybrid Cloud und hybride IT nicht wegzudenken. Unternehmen, die sich hingegen nur auf Kostensenkung und Effizienz fokussieren, verlieren langfristig bei Wettbewerbsvorteilen, Wachstum und schließlich Profitabilität.

3. Binden Sie sich nicht an einen Cloud-Anbieter oder eine Applikation

Die Kehrseite von Cloud Provider-Plattformen ist der mögliche ‚Lock-in‘ – also die Bindung an einen Anbieter bzw. eine Anwendung. Unternehmen sollten bei der Planung immer die Flexibilität im Auge behalten und schon von Anfang an überstandardisierte Ansätze für den Einkauf von Cloud-Services und den Umzug von Workloads nachdenken. Sie müssen immer wieder überprüfen, ob ihr gegenwärtiger Cloud-Ansatz immer noch richtig ist oder ggf. an neue, vorteilhafte Technologien, Applikationen und Entwicklungen angepasst werden sollte.

4. Erwarten Sie keine geringere Komplexität Ihrer IT, aber versuchen Sie, daran zu arbeiten

In einer hybriden, Multi-Vendor-Cloud-Umgebung bleibt Komplexität eine Herausforderung. Zwar lassen sich die meisten Cloud-Services konsolidiert verwalten, aber das klappt eben nicht mit allen. Unternehmen sollten also auf eine gewisse, zusätzliche Komplexität vorbereitet sein. Um damit bestmöglich umzugehen, bieten sich folgende Möglichkeiten an:

  • Zentralisierung der Cloud-Kompetenz und –Erfahrung im Unternehmen
  • Cloud Best Practices zentral an einem gut zugänglichen Ort für alle zur Verfügung stellen
  • Rahmenverträge mit Cloud-Providern aushandeln und die Ansprüche der Anwender bündeln

In einer Multi-Vendor-Cloud-Umgebung ist eine Cloud-Management-Lösung nötig, die Service Level Vereinbarungen, Governance und Compliance in Betracht zieht. Gut sind Cloud Management Services, die eine komplexe Cloud-Umgebung rationalisieren und vereinfachen, indem sie eine integrierte Sicht darauf geben.

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