Crisp Vendor Universe Crisp Research nimmt IoT-Backend-Anbieter unter die Lupe

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Der IoT-Markt ist noch jung und bis dato kann noch kein Backend-Anbieter restlos überzeugen. Viele Entscheider in Unternehmen tun sich daher schwer mit der Planung, Konzeption und Umsetzung von IoT- und Industrie-4.0-Projekten. Das „Crisp Vendor Universe“ will hierbei unterstützen, indem es die im deutschen Markt aktiven IoT-Backend-Anbieter porträtiert und ihre Stärken und Schwächen herausarbeitet.

(Bild: Crisp Research)

Speziell die Auswahl einer geeigneten Plattform für die Verarbeitung und die Analyse der Daten sowie deren Auslieferung als mobiler bzw. Cloud-basierter IoT-Service, ist für viele Unternehmen eine Herausforderung, weil IoT-Lösungen massiv skalierbare, flexible und sichere IT-Infrastrukturen als Grundlage benötigen. Die Auswahl des sogenannten „IoT-Backend-Providers“ ist daher für viele Unternehmen eine Angelegenheit von großer strategischer Bedeutung.

Die im Crisp Vendor Universe bewerteten IoT-Backend-Anbieter mussten für die Studie folgende Kriterien erfüllen:

  • Eigene Rechenzentrums- und IT-Infrastrukturen für den Betrieb von IoT-Anwendungen,
  • Portfolio mit einer Vielzahl von Compute, Storage, Datenbanken- und Analytics Services sowie Mikroservices wie Machine Learning, Rules Engine, Message Broker und weitere höherwertige Services, die bei der Entwicklung und dem Betrieb von IoT-Anwendungen unterstützen,
  • Verfügbarkeit der Produkte und des Supports im EMEA-Markt und eine
  • vorhandene Kundenbasis mit IoT-Projekten.

AWS führt das Ranking an

Die Reihenfolge an der Spitze entsprach mit AWS, vor Azure IO-Suite, IBM Bluemix, Salesforce, SAP, Oracle und Google, im Wesentlichen den Erwartungen, erst auf den „hinteren“ Plätz entpuppten sich einige vermeintliche Alpha-Tiere des Marktes wie VMware/Pivotal als Spätzünder.

Dass Amazon Web Services (AWS) auch den IoT-Markt dominiert, lag nahe, da das Unternehmen seinen Technologievorsprung im Public-Cloud-Sektor über die Jahre strategisch geschickt ausgebaut hat. Dabei überzeugte Crisp Research zufolge vor allem die große Produktbandbreite an granularen Infrastruktur- und Mikroservices, wobei letztere zum Teil speziell für IoT entwickelt wurden.

Azure IoT-Suite

Auch Microsoft hat mit seiner Azure IoT-Suite im September 2015 Azure geschickt als IoT-Backend positioniert. Microsofts stetig wachsendes Portfolio an Mikroservices wurde nach Überzeugung der Analysten sehr zielgerichtet entwickelt, auch wenn die Redmonder bisher noch nicht viele grundlegend neue IoT-Services für Azure präsentieren konnten. Microsoft bearbeitet das Thema IoT in seiner der Marketing-Strategie, gemessen an der Konkurrenz, jedoch wahrnehmbar intensiver.

IBM, Salesforce und SAP

Auch die IBM zeigt mit Bluemix und ihren IoT Foundation Services seit Oktober 2014 verstärkte Aktivitäten im IoT-Umfeld, wobei insbesondere die Analytics-Plattform Watson und viele weitere Cognitive Analytics Services bei IBM ein vielschichtiges Portfolio aufspannen. Spezialist Salesforce hingegen richtet sein IoT-Portfolio möglichst dicht an Unternehmen aus und operiert dabei mit intensivem Endkundenkontakt. Aufgrund des proprietären Konzepts empfiehlt sich der Salesforce-Ansatz allerdings nur für bestehende Salesforce-Architekturen. Schließlich darf SAP mit seiner HANA-Plattform unter den führenden Anbietern nicht fehlen. Seit rund einem Jahr baut SAP seine HANA-Cloud-Platform mit IoT-relevanten Service aus.

Die Waldorfer zielen mit ihrer Lösung vor allem darauf ab, die gesamte IoT-Supply-Chain vom Sensor, der Datenanalyse, Anwendungsentwicklung und der Integration ganzheitlich zu unterstützen. So lassen sich IoT-Backends rund um HANA implementieren, die besonders gut mit anderen SAP-Lösungen integrierbar sind.

VMware/Pivotal noch abgeschlagen

Als relativ bekanntes Unternehmen der hinteren Plätz sei VMware genannt. Der Virtualisierungsspezialist ist momentan leider nur Nachzügler im IoT-Markt, weshalb das zugrunde liegende Angebot auf Basis von vCloud Air sowie Partnerschaften mit Pivotal und Kinvey derzeit nur für IoT-Kunden interessant ist, die ohnehin bereist Cloud-Lösungen aus dem Umfeld des EMC-Konzerns einsetzen.

VMware hat es aber über die Jahre immer wieder geschafft, durch strategisch geschickte Zukäufe wieder Boden gut zu machen. Mit der Akquisition von Nicira, dem Pionier der Netzwerkvirtualisierung, im Jahr 2011 konnte VMware die führende SDN-Technologie ins eigene Haus holen und in eigene Produkte wie VMware NSX integrieren. Während VMware NSX als Basis-Technologie auch für andere Cloud-Anbieter verkauft, ist derzeit noch nicht abzusehen, wie gut sich vCloud Air und vCloud weiterentwickeln, wobei mit der vRealize-Suite eigentlich eine interessante Cloud-Automation-Solution verfügbar ist. Auch mit seinen Container-Technologien hat VMware spät aber doch noch Anschluss gefunden. Ob es aber auch mit Big Data voran geht, bleibt abzuwarten.

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