Konvergierende Ansätze verfolgen Die erfolgreiche Cloud-Strategie beginnt am Netzwerkrand
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In den letzten zehn Jahren haben wir erlebt, wie sich die Cloud-Technologie von einem nützlichen und wettbewerbsfähigen Geschäftsinstrument zu einer der wichtigsten Grundlagen der Unternehmen entwickelt hat.

Die Migration von Daten, Anwendungen und Infrastrukturen in die Cloud ist Bestandteil der meisten Strategien zur digitalen Transformation, mit dem Ziel, einen agileren und anpassungsfähigeren Betrieb zu schaffen. Während die meisten Unternehmen auf ihrem Weg zur Cloud-Migration also bereits gute Fortschritte erzielt hatten, waren die Ereignisse rund um die Pandemie ein ernsthafter Weckruf an diejenigen, die noch Nachholbedarf hatten. Gartner prognostiziert, dass die weltweiten Ausgaben für Public-Cloud-Services in diesem Jahr auf 332,3 Mrd. US-Dollar steigen werden, gegenüber 270 US-Dollar im Vorjahr. Das Analystenhaus geht außerdem davon aus, dass sich bis 2024 fast die Hälfte aller IT-Ausgaben für Systeminfrastruktur, Software und Prozess-Outsourcing von traditionellen Lösungen in die Cloud verlagern werden.
Abläufe an die Cloud-Nutzung anpassen
Bei einer erfolgreichen Cloud-Strategie geht es jedoch um viel mehr als nur um die Höhe der Investition. Unternehmens- und IT-Führungskräfte haben jetzt die einmalige Gelegenheit, nicht nur ihre Cloud-Nutzung zu steigern, sondern auch zu überlegen, wie sie ihre Abläufe an die Cloud-Funktionen anpassen können. Dabei gibt es keine Einheitslösung für die Cloud, denn Unternehmen in verschiedenen Branchen haben unterschiedliche Prioritäten und betriebliche Zwänge.
Einige dieser Anforderungen sind konstant geblieben. In Bereichen wie der Verteidigung oder stark regulierten Sektoren wie dem Gesundheits- oder Finanzwesen hatte Sicherheit schon immer einen hohen Stellenwert, und in schnelllebigen Sektoren wie dem Aktienhandel ist eine niedrige Latenzzeit unerlässlich. In anderen Fällen haben sich die Anforderungen der Unternehmen an die Cloud schnell entwickelt, z. B. wenn es darum geht, eine stark gestiegene Zahl von Außendienstmitarbeitern oder ein wachsendes Netz von IoT-Geräten unterzubringen. Unabhängig von den Besonderheiten der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens gibt es mehrere Faktoren, die die Cloud-Agenda für alle Organisationen dominieren.
Gleichgewicht zwischen Zugänglichkeit und Sicherheit
Die vielleicht größte Cloud-Herausforderung, die im letzten Jahr deutlich wurde, ist der Balanceakt zwischen Zugänglichkeit und Sicherheit. Unabhängig davon, wo sich die Unternehmen Anfang 2020 befanden, mussten die meisten schnell auf eine dezentrale Belegschaft umstellen. Ihre Struktur verschob sich plötzlich von weitgehend zentralen Standorten mit einer hohen Anzahl von Nutzern zu Hunderten oder Tausenden einzelner Standorte mit einer Nutzerbasis von einem Anwender. Jeder dieser Standorte muss den gleichen Grad an Zugänglichkeit für wichtige Ressourcen wie sensible Daten oder unternehmenskritische Systeme und Anwendungen haben. Außerdem müssen alle Benutzer unabhängig von ihrem Arbeitsort das gleiche Qualitätsniveau genießen können.
Mitarbeiter im Homeoffice benötigen schnelle und zuverlässige Verbindungen zu cloud-basierten Ressourcen, wenn sie genauso produktiv sein sollen wie die Mitarbeiter im Büro. Gleichzeitig wissen die Unternehmen inzwischen, dass eine größere Zahl von Remote-Operationen natürlich anfälliger für Cyber-Bedrohungen ist. Viele gängige Tools für Remote-Verbindungen sind anfällig für Angriffe und Mitarbeiter in Heimarbeit für Social Engineering. Eine schnell wachsende Cloud-Infrastruktur kann daher auch Sicherheitslücken und blinde Flecken schaffen, insbesondere bei einer hybriden Strategie mit erheblichen Überschneidungen mit lokalen Netzwerken.
Da Unternehmen ihre digitale Transformation vorantreiben und immer mehr Abläufe in die Cloud verlagern, wird es wichtiger denn je, dass sie ihre Sicherheitsstrategien anpassen, um mit der Bedrohung Schritt zu halten. Eine Sicherheitslücke in der Cloud hat sogar noch größere Konsequenzen, da sich die Angreifer schnell über das Netzwerk bewegen können. Indem sie sich die Freigabe- und Netzwerkfunktionen zunutze machen, können sie ihre Angriffe auf andere Nutzer übertragen.
Richtig investieren
Gleichzeitig können cloud-basierte Everything-as-a-Service-(XaaS)-Modelle für Unternehmen enorme finanzielle Vorteile bringen, da sie schnell neue Funktionen erwerben können, ohne hohe Vorabinvestitionen zu leisten. Mit XaaS werden viele Investitionskosten in Betriebskosten umgewandelt, wobei Infrastructure-as-a-Service (IaaS) es einem Unternehmen ermöglicht, grundlegende Netzwerk- und Speicheranforderungen in die Cloud zu verlagern und die Hardware vor Ort zu ersetzen.
Trotz des hohen Potenzials für Kosteneinsparungen müssen die Unternehmen jedoch sicherstellen, dass ihre Cloud-Investitionen in den richtigen Bereich fließen und einen hohen, messbaren ROI erzielen. Die zunehmende Notwendigkeit, ein hohes Maß an Zugänglichkeit und Sicherheit über mehrere Standorte hinweg zu gewährleisten, kann äußerst kostspielig sein, wenn sie nicht richtig angegangen wird. Darüber hinaus müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie eine flexible Strategie verfolgen, die leicht angepasst oder skaliert werden kann, wenn sich ihre Anforderungen oder die Umgebung ändern. Es mag zwar verlockend sein, sich für das kostengünstigste Modell zu entscheiden, doch können die Kosten drastisch ansteigen, wenn die Abhängigkeit zunimmt oder größere Skalierungsänderungen erforderlich werden.
Die konvergierende Cloud
Zugangs-, Sicherheits- und Kostenprobleme können auch durch Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Strategien verschärft werden. Beide Ansätze sind weit verbreitet: 92 Prozent der Unternehmen verfolgen derzeit eine Multi-Cloud-Strategie, während 82 Prozent über eine Form von Hybrid-Cloud-Netzwerk verfügen. Hybride Ansätze sind oft ein Zeichen dafür, dass sich ein Unternehmen noch in der Umstellung auf die Cloud befindet. Zahlreiche Firmen besitzen zudem Assets, die sie aus technischen oder rechtlichen Gründen nicht in die Cloud verlagern können. Multi-Cloud-Strategien werden inzwischen oft bevorzugt, weil sie mehr Flexibilität und Auswahl bieten. Um dabei erfolgreich zu sein, muss jedoch ein nahtloses Netzwerkerlebnis für alle Nutzer bestehen, unabhängig davon, welchen Dienst sie nutzen. Entscheidend ist dabei, dass die Sicherheit überall gleich ist und keine Lücken aufweist, die von Angreifern entdeckt und ausgenutzt werden können.
Eine der effektivsten Möglichkeiten, diese Probleme anzugehen, besteht darin, die Dinge näher an den Rand des Netzwerks zu verlagern, anstatt sich auf einen zentralen Punkt zu verlassen. Die Bereitstellung von Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen über die Cloud an der Quelle der Verbindung bedeutet, dass alle Standorte ein gleiches Maß an Zugänglichkeit und Sicherheit genießen können, unabhängig davon, ob sie sich in der Zentrale befinden oder aus der Ferne arbeiten. Das entspricht dem Kernkonzept von Secure Access Service Edge (SASE), einem Ansatz, bei dem mehrere Wide-Area-Networking- und Sicherheitsfunktionen zusammengefasst und über die Cloud verteilt werden. Ein SASE-Ansatz kann auch Kostenprobleme lösen. Die Cloud-Bereitstellung bedeutet, dass mehrere separate Standorte geschützt werden können, ohne in Hardware zu investieren oder dass lange und kostspielige Implementierungszeiten anfallen.
Die Implementierung und Wartung einer sicheren, zugänglichen Cloud, die zu einem erschwinglichen Preis skaliert werden kann, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche digitale Transformation und die Umgestaltung des Netzwerks. Es gibt zwar keine Einheitslösung für die Cloud, aber ein konvergierter Ansatz wie SASE ermöglicht es Unternehmen, diese Ziele zu erreichen und ihre individuellen betrieblichen Anforderungen zu erfüllen.
* Der Autor Michael Wood ist Chief Marketing Officer bei Versa Networks.
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