Studie zur Dezentralisierung der IT Fachabteilungen treiben den technologischen Wandel in Unternehmen
64 Prozent der Führungskräfte in Deutschland sehen die Vorreiterrolle der IT-Abteilung beim strategischen Management von Technologien schwinden. Das zeigt eine Studie von VMware. Fachabteilungen beschaffen sich IT-Ressourcen selbständig, um agiler zu sein. Die Risiken dabei sind steigende Kosten und mehr Sicherheitslücken.
Anbieter zum Thema

„Transform or die lautet die Devise angesichts eines turbulenten wirtschaftlichen Umfelds und einer komplett umgewälzten Wettbewerbslandschaft“, erläutert Annette Maier, die VMware gerade zum Vice President Deutschland ernannt hat, die Hürde. „Diese Veränderungen stellen für Unternehmen eine große organisatorische Herausforderung dar.“ Die Cloud habe mit ihrer unkomplizierten Nutzung und attraktiven Preismodellen die IT-Delivery demokratisiert, so dass die Begeisterung der Fachabteilungen wenig überrasche. Es gebe allerdings auch Risiken: „Wir beobachten häufig, dass Fachabteilungen ohne adäquate IT-Governance vorgehen. Das führt zu steigenden Kosten, Sicherheitsmängeln und unklaren Zuständigkeiten.“
Dank Dezentralisierung sind IT-Services schneller verfügbar
Insgesamt sind laut einer Studie von VMware fast zwei Drittel (64 Prozent) der Führungskräfte in Deutschland der Meinung, dass die IT-Abteilung nicht mehr Vorreiter beim strategischen Management von Technologien ist. Für die Studie hatte der Marktforscher Vanson Bourne via Telefon- und Online im September 2016 insgesamt 1.650 IT-Entscheidungsträger und 1.650 Abteilungsleiter befragt in Unternehmen aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Schweden, dem Nahen Osten, USA, Mexiko, Brasilien, China, Japan, Indien, Australien, Südkorea, Singapur, Indonesien, Malaysia und Thailand.
Die Dezentralisierung der IT, also der Kauf und das Betreiben von Hardware und Software durch die Fachabteilungen, bringt laut Aussage der IT-Entscheidungsträger und Abteilungsleiter in der Studie zahlreiche Vorteile: Neue Produkte und Services lassen sich schneller auf den Markt bringen (65 Prozent), die Unternehmen reagieren besser auf sich verändernde Marktbedingungen (64 Prozent) und sie verfügen darüber hinaus über mehr Freiraum für Innovationen (63 Prozent). Auch auf die Personalentwicklung ergäben sich positive Effekte, wenn neben der IT-Abteilung auch Fachabteilungen Verantwortung für IT- und Technologieressourcen übernehmen: junge Talente könnten leichter angeworben werden (59 Prozent) und die Mitarbeiterzufriedenheit steige (55 Prozent).
Ohne Governance können sich die IT-Kosten verdoppeln
Als Kehrseite dieser Entwicklung sehen die befragten Führungskräfte aus Deutschland mehrere Herausforderungen, vor allem weil großenteils (54 Prozent) sicherheitskritische Lösungen auf diesem Weg beschafft werden. Unternehmen sehen sich mit Unklarheiten hinsichtlich der Verantwortung und Zuständigkeit für die IT-Ressourcen (53 Prozent) sowie mit sich verdoppelnden Kosten für IT-Services (50 Prozent) konfrontiert. Häufig geschehe die Dezentralisierung gegen den Willen der IT-Abteilung. Immerhin streben nahezu drei Viertel der Befragten (72 Prozent) eine zentral verwaltete IT an. IT-Führungskräfte sind der Meinung, dass Kernbereiche, wie Storage (42 Prozent), Desktop- und Mobility-Lösungen (41 Prozent), Netzwerk-Security und Compliance (37 Prozent) sowie Private Cloud Services (35 Prozent) in ihren Zuständigkeitsbereich gehören.
IT-Abteilung sollte die strategische Ausrichtung verantworten
Dass die IT ihre Rolle als Treiber des Fortschritts verloren hat,stört viele Führungskräfte: Nach Ansicht von zwei Dritteln (68 Prozent) der Befragten sollte es die IT als Wegbereiter den Fachabteilungen ermöglichen, Innovationen voranzutreiben – gleichzeitig aber verantwortlich für die strategische Ausrichtung und die Sicherheit sein. Ziel müsse es sein, ein Gleichgewicht zwischen der zentralen Kontrollfunktion der IT auf der einen Seite und Raum für Innovationen in den Fachabteilungen auf der anderen Seite zu finden.
„Die sogenannte Schatten-IT von gestern ist die ‚Mainstream-IT‘ von heute“, warnt VMware-Managerin Maier. Die zunehmende Dezentralisierung sei eine unmittelbare Folge des rasanten Entwicklungstempos der Geschäftswelt. Es herrsche ein großer Bedarf an neuen schnell verfügbaren Anwendungen, Dienstleistungen und Arbeitsformen. Die IT müsse sich diesen Veränderungen stellen. Nur so könne sie weiterhin ein entscheidender Akteur in diesem Prozess sein. „IT-Abteilungen sollten als treibende Kraft die Digitalisierung vorantreiben, neue Geschäftsmodelle etablieren, die Geschwindigkeit, Sicherheit und Agilität gewährleisten, um damit direkt zum Erfolg des Unternehmens beizutragen“, bekräftigt Pascal Rheinert, Head of CIT – Internet and E-Business Services beim VMware-Kunden Villeroy & Boch.
Villeroy & Boch treibt Digitalisierung über die Cloud
Beim Porzellanhersteller Villeroy & Boch wurden bisher sämtliche Anwendungen für den Internetauftritt, den Online-Shop sowie das Händler-Portal mit den dazugehörigen Applikationen auf etwa 20 Servern gehostet. Diese hausinterne IT-Landschaft war wenig flexibel. Alleine das Beantragen weiterer Server-Kapazität setzte einen Prozess in Gang, der mehrere Tage dauerte. Heute reagiert Villeroy & Boch mit einer durch den Dienstleister OVH gestalteten Cloud auf das veränderte Kaufverhalten sowie saisonale Lastspitzen im Online-Shop. OVH ist mit weltweit über 260.000 Servern europäischer Marktführer von IT-Infrastrukturen. Zudem ist das Unternehmen strategischer Partner von VMware und Mitglied im VMware vCloud Air Netzwerk. Um Villeroy & Boch eine hohe Flexibilität und zügige Bereitstellung von IT-Ressourcen zu ermöglichen, migrierte OVH die gesamte Server-Landschaft des Porzellanherstellers in seine Dedicated Cloud, welche auf VMware vSphere und VMware vSphere vCenter basiert.
„Die neueste Technologie oder Anwendung kann nur dann zur digitalen Transformation eines Unternehmens beitragen, wenn sie auf Basis einer Cross-Cloud-Infrastruktur über verschiedene Clouds hinweg eingesetzt werden kann, sofort verfügbar ist, unkompliziert implementiert und in einer sicheren Umgebung betrieben werden kann“, erläutert Matthias Schorer, Lead Business Development Manager Europa bei VMware. Er spielt damit auf die gerade vorgestellten Updates des VMware Horizon-Produktportfolios und auf die neuen Versionen der Netzwerk-Virtualisierungsplattform VMware NSX an.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1173000/1173094/original.jpg)
Desktop-Virtualisierung plus
Neues für das Horizon-Produktportfolio von VMware
Die Updates würden die Komplexität bei der Bereitstellung und Verwaltung von virtuellen Anwendungen und Desktops senken, die wiederum eine kostengünstige Möglichkeit für die nutzerfreundliche Bereitstellung von Windows-Anwendungen im Rahmen eines digitalen Arbeitsplatzes darstellten. Ein Beispiel sei die Just in-Time-Management-Plattform, die VMware App Volumes, Instant Clone und User Environment Manager integriere, um das Verwalten von Endbenutzerprofilen zu vereinfachen und Applikationen schneller produktiv zu setzen. VMware NSX for VSphere 6.3 und VMware NSX-T 1.1 erweiterten Automatisierung und Sicherheit. Entwickler erhielten damit eine agile Software-definierte Infrastruktur zum Aufbau von Cloud-nativen Anwendungsumgebungen.
Amadeus-Cloud macht die IT in der Reisebranche agiler
Ein Beispiel, wie sich mit VMware-Technologie Geschäftsprozesse agiler gestalten lassen, liefert die Amadeus IT-Group, ein Technologielieferant für die Reisebranche. Deren Applikationen reichen von der Flugsuche bis hin zur Buchung, von der Preiskalkulation über die Ticketausstellung bis hin zum Reservierungsmanagement, vom Check-in bis zum Abflug, von der Hotel- bis zur Mietwagenbuchung. Das Amadeus Data Center in Deutschland zählt mit 37 Petabyte Storage-Kapazität und mehr als 39.000 Enduser-Transaktionen pro Sekunde zu den größten Rechenzentren der Welt. Um neue Angebote schneller zur Marktreife zu bringen, hat Amadeus sein Leistungsangebot in eine Software-definierte Cloud gebracht.
Amadeus Cloud Services verbindet sämtliche Kunden von Amadeus. Die Plattform basiert zu großen Teilen auf Open Source-Technologie. „Wir haben uns für OpenStack entschieden, weil wir eine Cloud Computing-Plattform wollten, die sich für eine flexible Entwicklung eignete“, berichtet Dietmar Fauser, Vice President Architecture, Quality and Governance bei der Amadeus IT Group. „Wir wollen bei den technologischen Entwicklungen an vorderster Front mitspielen und nutzen deshalb Ideen aus der Open Source Community.“
Virtuell werden Netzwerke flexibel
Mit VMware Integrated OpenStack (VIO) einschließlich VMware NSX als Virtualisierungslösung für das Netzwerk realisiert Amadeus Plattformen der nächsten Generation. Die Cloud ermögliche schnellere Deployments und gebe Entwicklern den Zugang zu OpenStack Services und APIs (Programmschnittstellen), womit sie neuartige Apps und Services bauen könnten, die Wettbewerbsvorteilen bringen. Mit VMware NSX erhält Amadeus zusätzlich die Möglichkeit, auf diesen Plattformen flexibel Netzwerke zu erschaffen und die Grenzen zu beseitigen, auf die das Unternehmen bei früheren Networking-Lösungen immer wieder gestoßen ist. „Stabilität ist ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang, und Produkte wie VMware VIO helfen uns dabei“, erläutert Marc Diensberg, Operational Architect bei Amadeus. „Mit Amadeus Cloud Services können wir innovativ sein und behalten dennoch durchgehend die Kontrolle über das, was wir tun.“ Dank der Cloud-Lösungen sei Amadeus in der Lage, ein automatisiertes Recovery bereitzustellen, das Micromanagement der unterlegten Infrastruktur zu beseitigen und das Management der Anwendungen effektiver zu gestalten. Die Cloud ermögliche schnelle Reaktionszeiten und biete zudem eine hohe Verfügbarkeit von Produkten, Services und Lösungen.
(ID:44518285)