Neuheit auf den deutschen World Hosting Days: Open Cloud Alliance Eine offene Cloud-Umgebung in der Nähe
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Erstmals präsentiert sich auf den deutschen World Hosting Days in Rust die junge Open Cloud Alliance. Sie stellt eine Cloud-Umgebung vor, die besonders Wert darauf legt, ein Anwender-Lock-in zu verhindern, indem sie Open-Source-Prinzipien umsetzt. Das Angebot könnte für regional aufgestellte Hoster interessant sein.

Seit kaum einem halben Jahr gibt es die Open Cloud Alliance, die sich erstmals auf den World Hosting Days einem breiterem Publikum vorstellt. Das Bündnis geht aus einer Initiative des Bremer Open-Source-Spezialisten Univention hervor, hinter ihm stehen die Big Names IBM und Lenovo. Unterstützt wird sie ferner von diversen Open-Source-Anbietern wie OpenXchange, Owncloud und Zarafa sowie von einer Reihe vor allem regional agierender Hosting-Anbietern.
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Partnernetzwerk gegen Herstellerabhängigkeit und Intransparenz
Open Cloud Alliance – Bündnis für eine offene Cloud
Ursprünge und Prinzipien aus der Open-Source-Gemeinde
Das Angebot der Open Cloud Alliance (OCA) geht vor allem in Richtung hybrider Cloud-Strategien. Die OCA-Cloud arbeitet auf der Grundlage von Univention Corporate Server, Version 4, einer auf der Linux-Distribution Debian basierenden Infrastruktur-Umgebung. Für die Cloud-Administration und -Abrechnung sorgt Software von IBM. Von Lenovo kommen Referenz-Server. Derzeit umfasst das Softwareangebot mehr als 60 Anwendungen und Tools, die sich über das Univention App Center als zentrale Angebotsplattform zuschalten lassen.
Dieses Angebot ist klar von Open-Source-dominiert, allerdings sind proprietäre Programme nicht prinzipiell ausgeschlossen. Nach den Prinzipien, die sich die Allianz gegeben hat, ist vielmehr wichtig, dass nichts zur Bindung der Anwender an Hersteller führen darf. Danach darf keine Anwendung und kein Hosting-Anbieter den Wechsel zu einem anderen Angebot – oder zurück in das eigene Rechenzentrum – behindern. Für nichts gibt es Exklusivrechte. Die OCA legt ferner Wert auf ihre Durchlässigkeit zu weiteren Cloud-Angeboten wie von Amazon und auf ihre Orientierung am Maßstäbe setzenden Rahmen von OpenStack.
Regional aufgestellte Hoster besonders angesprochen
Erklärtermaßen möchte die OCA besonders regional auftretende Hoster ansprechen, weil gerade kleine und mittelständische Unternehmen eine räumlich Nähe zu Providern bevorzugen. Sie können mit dieser Cloud-Umgebung ist Angebot verbreitern, ohne ihren Kundenstamm zu „kannibalisieren“. Die OCA macht keine Vorschriften, aber solche Hoster dürften den Verweis nutzen, dass sie die Daten von Kunden in Deutschland verarbeiten und speichern.
„Software, die es Providern ermöglicht, eine wirklich breite Cloud-Service-Palette anzubieten, ist heute nicht die Regel – gleichzeitig stecken die Kunden in einem gefährlichen Vendor Lock-in“, moniert Peter Ganten, Geschäftsführer der Univention GmbH. „Dazu bietet die OCA eine Alternative mit einer standardisierten Open-Cloud-Plattform, auf und mit der Provider Anwendungen einfach in ein Identity- und Application-Management-System integrieren und Kunden ohne eigenen Implementierungsaufwand zur Verfügung stellen können. Softwareanbieter erhalten auf der anderen Seite den Zugang zum Vertriebskanal von Cloud-Service-Providern. Und Kunden können sich ohne Sachzwang für den Provider ihrer Wahl entscheiden.“
Präsentation und Vortrag auf den World Hosting Days
Derzeit bauen gerade mehrere Hoster wie Clouds Sky, MDlink, Netzlink, Plutex und Teuto.net ihr OCA-Cloud-Angebot auf. Einen Überblick kann man während der deutschen World Hosting Days in Rust an Stand F17 erhalten. Auf der Veranstaltung hält Univention-Chef Peter Ganten am Donnerstag um 17:30 Uhr im Saal Bellevue einen Vortrag „The Open Cloud Alliance – Trust and Choice for the Cloud“.
* Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.
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