Moderne Technologien erfüllen viele ESG-Kriterien Die Cloud – das richtige Investment in eine nachhaltige Zukunft
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Viele Jahrzehnte lang galt es als ausgemacht, dass sich Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Rentabilität gegenseitig weitgehend ausschließen. Doch die Zeichen der Zeit haben sich geändert. Heute hilft die Cloud Unternehmen, gerade aufgrund ihrer ESG-Konformität profitabel zu sein.

Wozu sind Unternehmen da? Vor gut einem halben Jahrhundert war diese Frage wohl recht einfach und eindeutig zu beantworten, zumindest für Milton Friedman: „Die Maximierung des Gewinns ihrer Anteilseigner.” Der Kampf gegen Diskriminierung, die Sicherung von Arbeitsplätzen oder auch die Vermeidung der Umweltverschmutzung hingegen spielten für ihn keine Rolle, ganz im Gegenteil.
1970 schrieb der intellektuelle Anführer der Chicago School of Economics in einem Artikel im New York Times Magazine: „Es gibt eine und nur eine soziale Verantwortung für Unternehmen – ihre Ressourcen zu nutzen und sich in Aktivitäten zu engagieren, die darauf abzielen, ihre Gewinne zu steigern.” Und Wirtschaftsführer auf der ganzen Welt kauften ihm diese Aussage ab. 1976 bekam Friedman den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen, noch vor gerade einmal fünf Jahren nannte The Economist die Idee der Maximierung des Shareholder Values „the biggest idea in business”.
Veränderung liegt in der Luft
Fakt ist allerdings: Globale Probleme wie das Artensterben, die Vermüllung der Ozeane oder der Klimawandel sind nicht zuletzt auf genau diese Idee zurückzuführen und lassen sich nicht länger ignorieren. Als Folge dieser monumentalen Herausforderungen scheinen sich die Prioritäten jedoch endlich zu verschieben, so dass sich das Thema Nachhaltigkeit als Trend auf allen gesellschaftlichen Ebenen manifestiert hat, sei es im Privaten, in der Politik oder in der Wirtschaft.
Nicht umsonst hat zum Beispiel Elon Musk Anfang des Jahres einen Preis von 100 Millionen US-Dollar für denjenigen ausgeschrieben, der die beste Technologie zur CO2-Reduzierung erfindet. Hierzulande verfolgt etwa der Risikokapitalgeber Beyond Black ein ähnliches Ziel und unterstützt Start-ups bei der Entwicklung innovativer Klimatechnologien. Für Unternehmen ist der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit von herausragender Bedeutung, weil auch immer mehr Kunden ihr Einkaufsverhalten anpassen und ihr Geld bei Organisationen ausgeben, die mit ihren Werten übereinstimmen. Dies gilt im B2C- genauso wie im B2B-Bereich.
Gutes tun lohnt sich
Dementsprechend erklärt zum Beispiel die Boston Consulting Group: „Es mehren sich die Beweise, dass die Unternehmensleistung in Bezug auf die Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance, kurz: ESG**) zum Geschäftserfolg beiträgt.” Auch der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock geht gemäß dem Global Outlook 2021 „entgegen dem bisherigen Konsens” davon aus, dass der Wandel zur Nachhaltigkeit „zur Steigerung der Renditen beitragen wird” und dass sich „die tektonische Verschiebung hin zu nachhaltigen Investitionen beschleunigt”.
Die Feststellung, dass es sich heutzutage auszahlt, Gutes zu tun, ist insbesondere dann zutreffend, wenn Organisationen dabei auf moderne Technologien setzen. Werfen wir also einen Blick auf deren Vorteile und wie unter anderem die Cloud Organisationen dabei helfen kann, gleichzeitig nachhaltig und wirtschaftlich rentabel zu agieren.
Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit
Unternehmen, die eine digitale DNA haben oder mit ihrer digitalen Transformation schon weiter vorangeschritten sind, konnten auf Corona-bedingte Herausforderungen schneller reagieren und stehen heute dementsprechend gut da. Gemäß der Studie „Technology Vision 2021” beispielsweise, für die weltweit über 6.200 Führungskräfte aus der Wirtschafts- und Technologiebranche befragt wurden, verzeichnen Technologieführer derzeit einen zwei- bis dreimal schneller wachsenden Umsatz als ihr Wettbewerb. Gegenüber Nachzüglern ist das Wachstum sogar fünfmal so schnell. Zum Vergleich: Zwischen 2015 und 2018 war die Geschwindigkeit hier lediglich doppelt so hoch.
Um für die Zukunft besser gewappnet zu sein, haben viele Organisationen mittlerweile begonnen, ihre ehemals Jahrzehnte umspannenden digitalen Transformationspläne zu beschleunigen. Eine zentrale Rolle spielen dabei oftmals cloud-basierte Collaboration-Tools wie Microsoft Teams, Zoom oder Google Workspace, die im vergangenen Jahr einen enormen Zuwachs an Lizenzen verzeichnen konnten. Doch auch für viele andere Cloud-Angebote wurden Budgets frei gemacht, von E-Commerce-, über Content- bis hin zu CRM-Lösungen.
Grundsätzlich haben die vergangenen Monate gezeigt: Zu einer zeitnahen wie umfassenden digitalen Transformation gibt es für die meisten Unternehmen kaum eine sinnvolle Alternative. Nur durch konsequente Digitalisierung können sie sicherstellen, künftig jederzeit umgehend auf neue Situationen und unerwartete Marktveränderungen reagieren zu können. Dass die Cloud mit ihrer enormen Flexibilität und einfachen Skalierbarkeit in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle spielt, steht außer Frage.
Veränderte Unternehmensführung
Die digitale Transformation steigert nicht nur die Agilität von Organisationen, sie versetzt sie auch in die Lage, jeden Aspekt ihrer täglichen Arbeit zu messen. Dies wiederum ermöglicht ein noch nie dagewesenes Maß an Transparenz, das von allen möglichen Stakeholdern, von NGOs über Mitarbeiter bis hin zum Vorstand, zunehmend eingefordert wird. Fragen wie „Wo können wir unsere Lieferkette optimieren?”, „Wie verändert sich das Verhalten unserer Kunden?” oder „Wurden die Klimaziele erreicht?”, kann jedes digitalisierte Unternehmen durch die Analyse seiner Daten mit Leichtigkeit beantworten.
Der aktuelle Konflikt zwischen Apple und Facebook verdeutlicht jedoch wieder einmal, dass das Thema Daten ein zweischneidiges Schwert ist. Die Frage, wem sie gehören und was mit ihnen gemacht werden soll, bedarf Klärung – und zwar dringend. Dies gilt übrigens nicht nur für Verbraucherdaten, sondern betrifft auch das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Nehmen wir das Microsoft-Tool Productivity Score als Beispiel, mit dem sich das Verhalten von Anwendern tracken lässt. Als Unternehmer müssen wir uns entscheiden: Wollen wir unsere Mitarbeiter überwachen? Oder sollten wir vielleicht besser auf ihre intrinsische Motivation vertrauen und unsere Führungskräfte dabei unterstützen, neue Fähigkeiten in Bezug auf Remote-Leadership zu entwickeln?
Soziales und Umwelt
Trotz Fragen wie der eben genannten gibt es natürlich unzählige Anwendungsfälle für neue Technologien, die die Art und Weise wie wir leben und arbeiten, überaus positiv beeinflussen können. Viele von ihnen erfüllen sogar mehr als ein ESG-Kriterium. Sicherlich ist beispielsweise die Cloud für Unternehmen meistens in erster Linie attraktiv, weil sie es ihnen ermöglicht, preiswert von einfach skalierbarer State-of-the-Art-Technologie zu profitieren und sich gleichzeitig auf ihre wertschöpfenden Aktivitäten zu konzentrieren.
Jedoch kann die Cloud ihnen auch dabei helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern, etwa durch die Reduzierung unnötigen Papiermülls oder durch den ortsunabhängigen Zugriff auf Anwendungen, was die Verringerung der durch Pendler verursachten Emissionen begünstigt. Zwar ist in diesem Zusammenhang nicht alles Gold, was glänzt, denn die Server, auf denen Cloud-Dienste laufen, sind selbstverständlich selten klimaneutral. Nichtsdestotrotz hat beispielsweise Microsoft errechnet, dass seine Hyper-Scale-Rechenzentren zwischen 22 und 93 Prozent energieeffizienter sind als traditionelle On-Premises-Lösungen.
Zudem haben sich viele der führenden Cloud-Anbieter verpflichtet, nicht nur ihre Energieeffizienz weiter zu verbessern, sondern darüber hinaus konsequent auf erneuerbare Energien zu setzen. Ermöglichen sie Unternehmen tatsächlich eine nachhaltige Cloud-Migration, könnte dies die Kohlendioxid-Emissionen jährlich um 59 Millionen Tonnen senken – was in etwa dem Äquivalent von 22 Millionen Autos entspricht, die aus dem Verkehr gezogen werden. Insgesamt kann der Einsatz digitaler Lösungen laut der Bitkom-Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung” allein hierzulande in den kommenden zehn Jahren sogar bis zu 151 Megatonnen CO2 (netto: 129 Megatonnen) jährlich einsparen. Dies käme rund einem Fünftel der aktuellen CO2-Emissionen gleich.
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Accenture-Studie „The Green Behind the Cloud“
Der Wechsel in die Cloud kann CO2-Emissionen deutlich reduzieren
Auch der soziale Aspekt soll an dieser Stelle nicht vergessen werden. Denn ein weiterer wesentlicher Vorteil moderner IT-Lösungen sind die neuen und flexiblen Arbeitsformen, die sie ermöglichen. Diese wiederum wissen viele Familien zu schätzen, weil sie es ihnen ermöglichen, Erziehung und Beruf unter einen Hut zu bringen – gerade in der aktuellen Situation. Auch beim Thema Inklusion können sie eine wichtige Rolle spielen, oder bei der Rekrutierung junger Fachkräfte – der wohl wichtigsten Ressource für sämtliche Organisationen, die ihren Erfolg dauerhaft sichern wollen.
Planet, Profit und Menschen im Einklang
Die genannten Beispiele zeigen: Das Potenzial moderner Technologien, gerade der Cloud, ist enorm – sowohl im Bereich der Wirtschaftlichkeit als auch der Nachhaltigkeit. Zudem können diese beiden Themen nicht länger getrennt voneinander betrachtet werden. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass es sich aufgrund eines geänderten Konsumverhaltens inzwischen lohnt Gutes zu tun und Unternehmen, die nachhaltig handeln, auch ihre Rendite steigern. Entscheider sollten deswegen endlich aufhören zu kalkulieren, was die digitale Transformation und ESG-Konformität sie kosten. Die entscheidende Frage lautet vielmehr: Welchen Preis werden sie zahlen, wenn sie die entsprechenden Investitionen nicht tätigen?
* Der Autor Jan Webering ist CEO von Avenga. Mit 2.500 Mitarbeitern unterstützt der internationale IT-Spezialist Konzerne und große Mittelständler bei der digitalen Transformation mit Projekten entlang der gesamten digitalen Wertschöpfungskette: von der Strategie bis zur Umsetzung von Software-, User-Experience- und IT-Lösungen inklusive Hosting und Betrieb.
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