Oracle CloudWorld 2023 Das sind die Neuigkeiten aus Las Vegas
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Oracle hat auf seiner Cloud World in Las Vegas wie erwartet zahlreiche Updates seiner Produkte präsentiert, nachdem Konzernlenker Larry Ellison bereits im Vorfeld seinen Schulterschluss mit Microsoft demonstriert hatte.

In Las Vegas hat Oracle auf der CloudWorld 2023 wie angekündigt über alle Bereiche seiner Produkte den großen KI-Kübel ausgeschüttet. Darüber hinaus gab es zahlreiche Updates und Kooperationen. Hier ein Überblick.
KI für die OCI
Da wäre zum einen die eingeschränkte Verfügbarkeit des OCI Generative AI Service bekannt, der die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) mit generativer künstlicher Intelligenz (KI) anreichert. Er setzt unter anderem auf Large Language Models (LLMs), End-to-End-Geschäftsprozesse zu automatisieren, die Entscheidungsfindung zu verbessern und das Kundenerlebnis zu steigern. Er wurde in Zusammenarbeit mit Cohere entwickelt.
Sobald das Angebot allgemein verfügbar ist, soll es mit der KI-Vektorsuche von Oracle Database 23c zusammenarbeiten. Die Funktion bietet Retrieval Augmented Generation (RAG), eine generative KI-Technik, die vortrainierte LLMs und proprietäre Geschäftsdaten kombiniert. In einem nächsten Schritt sollen die KI-Funktionen in die Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen wie Oracle Fusion Cloud Applications Suite, Oracle NetSuite oder auch Oracle Cerner eingebettet werden.
„Durch unsere Partnerschaft mit Cohere können Kunden generative KI einfach und sicher in ihren Technologie-Stack einbetten und sich darauf verlassen, dass unsere Lösungen ihre strengsten Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz erfüllen. Unser Ansatz ermöglicht es Unternehmen außerdem, diese Modelle mit ihren eigenen Daten zu verfeinern, so dass die Modelle ihre internen Abläufe wie kein anderer verstehen“, so Clay Magouyrk, Executive Vice President, Oracle Cloud Infrastructure.
KI für die Database 23c
Apropos KI - neue semantische Suchfunktionen mit KI-Vektoren wird es bald auch für die Oracle Database 23c geben. Die als AI Vector Search bezeichnete Sammlung von Funktionen umfasst einen neuen Vektordatentyp, Vektorindizes und SQL-Operatoren für die Vektorsuche, mit denen die semantischen Inhalte von Dokumenten, Bildern und anderen unstrukturierten Daten als Vektoren gespeichert und diese zur Ausführung schneller Ähnlichkeitsabfragen verwendet werden. Diese neuen Funktionen unterstützen auch Retrieval Augmented Generation (RAG), eine neue generative KI-Technik, die Large Language Models (LLMs) und vertrauliche Geschäftsdaten kombiniert.
„Die Suche in einer Kombination aus Geschäfts- und semantischen Daten ist einfacher, schneller und präziser, wenn beide Arten von Daten von einer einzigen Datenbank verwaltet werden“, erläuterte Juan Loaiza, Executive Vice President, Mission-Critical Database Technologies, Oracle. „Mit der Erweiterung von Oracle Database um AI Vector Search ermöglichen wir unseren Kunden, schnell und einfach von den Vorteilen der künstlichen Intelligenz zu profitieren, ohne Abstriche bei der Sicherheit, Datenintegrität oder Leistung machen zu müssen. Für die Nutzung der Oracle AI Vector Search ist kein Fachwissen über maschinelles Lernen erforderlich. Alle Datenbanknutzer, einschließlich Entwicklern und Administratoren, können die Anwendung in weniger als 30 Minuten nutzen.“ Nun sei es zudem möglich, dass Anwendungen auf Basis der Oracle Database und Autonomous Database eine LLM-basierte, natürlichsprachliche Schnittstelle erhalten.
Weitere Updates für Oracle Database Services und Produkte umfassen:
- Oracle Autonomous Database: Erleichtert Entwicklern die Erweiterung bestehender Anwendungen um LLM-Funktionen.
- Oracle Autonomous Database Free Container Image: Ermöglicht es Entwicklern, Cloud-native Anwendungen mit Autonomous Database zu erstellen.
- Oracle APEX: Beschleunigt das Erstellen von sicheren, skalierbaren und funktionsreichen Unternehmensanwendungen.
- GoldenGate 23c Free: Eine stark vereinfachte Benutzeroberfläche ermöglicht es Entwicklern, DBAs, Analysten und Studenten, die Datenintegrations- und Data Mesh-Funktionen von GoldenGate kostenlos zu nutzen.
- Oracle Datenbank 23c: Ist jetzt allgemein auf Oracle Base Database Service in OCI verfügbar.
- Oracle Exadata Exascale: Die nächste Generation der Exadata Systemsoftware s kombiniert Cloud-Funktionen wie Multitenancy, Ressourcen-Pooling und Pay-as-you-go mit den Datenbankspeichern Exadata und RDMA.
- Oracle Global Distributed Autonomous Database: Ein vollständig verwalteter OCI-Service, der die Oracle Autonomous Database unter der vollen Kontrolle des Kunden bereitstellt und Datenverteilungsrichtlinien einhält.
- Autonomous Database Elastic Resource Pools: Ermöglicht das Zusammenlegen von Datenbankinstanzen in einem Pool.
- GoldenGate 23c: Bietet neu die Bereitstellung ereignisgesteuerter Datenströme über die Async-API, erweiterte MAA-Funktionen (Maximum Availability Architecture) zur Unterstützung von Nicht-Oracle-Datenbanken und gemeinsam genutzten Datenbanken sowie verbesserte Zustandsprüfungen während der Laufzeit. Eine neue Streaming-Insert- und KI-Vektor-Einbettungsfunktion gibt es auch.
- OCI GoldenGate: Unterstützung für mehr als 40 neue Datenverbindungen aus Oracle-Quellen und anderen in Multi-Cloud-Umgebungen, einschließlich AWS, Azure und Google Cloud Platform.
- Oracle GoldenGate Veridata 23c (Beta): Hilft Kunden, einen Datensatz mit einem anderen zu vergleichen.
- Oracle Database Appliance X10: Die neueste Version dieses Systems bietet eine verbesserte End-to-End-Automatisierung und angeblich bis zu 50 Prozent mehr Leistung als die Vorgängergeneration.
Größere Unterstützung für Red Hat OpenShift
Oracle hat seine bestehende Allianz mit Red Hat ausgeweitet und wird nun OpenShift auf OCI unterstützen und zertifizieren. Dadurch können Kunden Workloads auf OpenShift installieren und ausführen, die auf OCI bereitgestellt werden. Auch soll sich Red Hat OpenShift aus On-Premises-Rechenzentren einfacher auf OCI migrieren lassen.
Die Zertifizierung für Red Hat OpenShift auf OCI baut auf Red Hat Enterprise Linux auf OCI als unterstütztem Betriebssystem auf, das im Januar 2023 angekündigt wurde. Nun ist Red Hat Enterprise Linux auch für die Unterstützung von Workloads auf OCI-Bare-Metal-Servern und – zusätzlich zu den flexiblen virtuellen OCI-Maschinen – auch auf Oracle VMware Cloud Solution zertifiziert. Darüber hinaus können Kunden jetzt den Red Hat Enterprise Linux Image Builder verwenden, der als Teil ihres Red Hat Enterprise Linux-Abonnements verfügbar ist.
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Oracle Cloud World 2023
Oracle umarmt Microsoft und die KI
Updates für OCI
Die Oracle Cloud Infrastructure (OCI)-Services wurden umfangreich erweitert, zu den jüngsten Ergänzungen der OCI Distributed Cloud gehören das mit Microsoft vorgestellte Oracle Database@Azure sowie MySQL HeatWave Lakehouse auf AWS. Damit können AWS-Kunden jetzt Transaktionsverarbeitung, Echtzeit-Analysen in Data Warehouses und Data Lakes sowie maschinelles Lernen in einem einzigen Cloud-Datenbankdienst ausführen. Auch lassen sich nun Hunderte von Terabyte an Daten im Amazon S3-Objektspeicher in einer Vielzahl von Dateiformaten wie CSV, Parquet und Avro abfragen.
„Die moderne Cloud muss verteilter und flexibler sein als je zuvor. Mit Oracle Database Services, die auf OCI laufen und in Microsoft Azure-Rechenzentren bereitgestellt werden, erhalten Kunden mehr Flexibilität für die Ausführung ihrer Workloads“, erläuterte Karan Batta, Senior Vice President, OCI.
Die Cloud-Infrastrukturplattform Oracle Alloy ist ab sofort weltweit erhältlich und ermöglicht es Service Providern, Integratoren, unabhängigen Softwareanbietern (ISVs) und anderen Organisationen, zusätzliche Geschäfts- und Wachstumschancen der Cloud zu nutzen.
Updates für Java
Java 21, die neueste Version der Programmiersprache erhält eine Vielzahl an Performance-, Stabilitäts- und Sicherheitsverbesserungen. Ein neues Java Development Kit (JDK) bietet Updates und Verbesserungen mit 15 JDK Enhancement Proposals (JEP).
Oracle hat zudem angekündigt, dass der langfristige Support für Java 11 bis mindestens Januar 2032 verlängert wurde. Dadurch erhalten Anwender acht weitere Jahre Support und Updates von Oracle.
Darüber hinaus unterstützt die OCI nun Java 21: Oracle Java SE, Oracle GraalVM und das Java SE Subscription Enterprise Performance Pack sind kostenfrei auf OCI verfügbar. Die neue Oracle Java Universal SE Subscribtion ist ein Pay-as-you-go-Angebot, das Kunden für ihr gesamtes Java-Portfolio professionellen Support sowie das Java SE Subscription Enterprise Performance Pack GraalVM offeriert.
Die Online-Sandbox Java Playground sowie neue Community-Beiträge zum Inhaltskatalog gibt es nun für Dev.java, das ist die offizielle Website für Java-Entwickler.
Und auch für die Fusion Cloud Applications Suite stellte der Anbieter eine Vielzahl neuer Funktionen vor. Anwender der Oracle Unternehmensanwendungen profitieren künftig unter anderem von generativer KI und branchenspezifischen Erweiterungen.
ERP-, EPM- und SCM-Innovationen
Oracle hat zudem wie angekündigt seine Lösungen aus den Bereichen Enterprise Ressource Planning (ERP), Enterprise Performance Management (EPM) und Supply Chain Management (SCM) um Healthcare-spezifische Funktionen ergänzt. Mit Oracle Workforce Scheduling und Oracle Workforce Labor Optimization wurden zwei neue Funktionen für Oracle Fusion Cloud HCM präsentiert, mit denen komplexe Planungsanforderungen besser bewältigt werden können sollen. Dafür lassen sich Geschäftsdaten und Daten aus EHR auf einer einzigen Cloud-Plattform verbinden.
In puncto Kundenerlebnis führt Oracle Guided Campaigns in Oracle Fusion Cloud Customer Experience ein. Sie sollen bei der Entwicklung von Marketing-Kampagnen helfen. Außerdem ergänzt das Unternehmen Oracle Fusion Cloud Customer Experience um generative KI-Services.
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