OpenStack in grün Suse Cloud 2.0 Beta-Test eröffnet
Suse hat den Beta-Test für die kommende Version 2.0 der Linux-Distribution Suse Cloud eröffnet. Die basiert auf OpenStack Grizzly, integriert über den Standard-Umfang hinaus weitere Technologien aus dem OpenStack-Projekt etwa für Vernetzung und Speicherung. CloudComputing-Insider hat einen ersten Blick auf das OpenStack-basierte Produkt geworfen.
Anbieter zum Thema

Gegenüber der Vorgängerversion verspricht Suse Cloud 2.0 eine vereinfachte Installation, verbesserte Verwaltungsfunktionen, sowie eine erweiterte Hypervisor-Unterstützung inklusive Hyper-V und ESXi.
Nachdem Suse im August letzten Jahres seine „Interpretation“ einer auf OpenStack basierenden Cloud-Distribution in Form von Suse Cloud 1.0 veröffentlicht hat, bereitet das Unternehmen mit der Eröffnung des Beta-Tests für Suse Cloud 2.0 das erste große Update seiner Enterprise-Lösung zum Aufbau eigener Private-Clouds (IaaS) vor.
Neben Red Hat, Citrix und Rackpace gehört damit auch Suse einem illusteren Kreis von Anbietern an, die kommerzielle Lösungen auf Basis der freien OpenStack-Plattform anbieten. Dass OpenStack-Initiator Rackspace das tut liegt nahe; Citrix hat seine eigene OpenStack-Distribution Olympus vor einiger Zeit zugunsten einer auf CloudStack basierenden Lösung aufgegeben und Red Hat schwenkt mit etwas Verspätung, dafür aber jetzt mit Nachdruck auf OpenStack um und hat auf dem diesjährigen Red Hat Summit gleich zwei auf OpenStack basierende kommerzielle Produkte Red Hat Cloud Infrastructure und seine Open-Stack-Distribution Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform vorgestellt.
Die Wurzeln der Suse Cloud
Seit August 2012 ist Suse Cloud 1.0 offiziell verfügbar. Der jetzt eröffnete Beta-Test für Suse Cloud 2.0 hilft Suse so Michael Miller „die Lösung zu härten und soll Partnern die Möglichkeit geben, eigene Lösungen zu integrieren“.
Warum braucht Suse eine eigene OpenStack-Lösung?
Was treibt eigentlich einen Distributions-Hersteller wie Suse an, eigene kommerzielle Cloud-Lösungen auf OpenStack-Basis zu kreieren? Besteht der Antrieb „nur“ in der Motivation, den derzeitigen Cloud-Hype mit Blick auf die Konkurrenz aus Prinzip nicht zu verschlafen, steckt gar visionäres Gedankengut hinter dem Engagement oder vielleicht nur wirtschaftliche Notwendigkeit?
Kunden, die Ihre Linux-Systeme in die Cloud migrieren, tun dies im zunehmenden Maße unter Verzicht auf Support. Das ist nachvollziehbar, denn die Hardware-Komponenten, welche durch KVM- oder Xen-basierte Cloud-Instanzen zur Verfügung gestellt werden sind wohl definiert, verändern sich kaum und genießen exzellente Linux-Unterstützung. Bisher erwarben Unternehmen in der Regel gerade deshalb eine Enterprise-Distribution wie Suse Linux Enterprise Server (SLES), um einen verantwortlichen Ansprechpartner bei aus Wechselwirkungen zwischen Hardware und Betriebssystem resultierenden Problemen zu haben.
Da solche Probleme durch das Verlagern in die Cloud weitgehend minimiert werden, müssen sich Anbieter von Enterprise-Distributionen - sollte der prognostizierte Private-Cloud-Boom tatsächlich eintreten - über kurz oder lang auf einen Einbruch der Geschäfte einstellen, sofern Sie nicht rechtzeitig mit einer passenden Cloud-Strategie am Start sind, zumal in Private-Cloud-Umgebungen auf Hostsystem-Ebene der Cloud-Anbieter für Support verantwortlich ist.
Schaffen es Suse & Co, potentielle Kunden davon zu überzeugen, nicht in Eigenregie zum Private-Cloud-Provider zu mutieren - was mit OpenStack technisch zweifelsohne möglich ist - sondern ihre Kunden mit einem attraktiven Produkt bei Ihrer Cloud-Strategie zu unterstützen, können Sie durch den Verkauf von Subskriptionen doch noch einen Teil des Support-Geschäft abschöpfen und an den für die Hostsysteme benötigten Lizenzen mit verdienen.
Gemäß der Private-Cloud-freundlichen Prognosen der Analysten muss Suse ohnehin davon ausgehen, dass eine zunehmende Anzahl Unternehmen etwaige Linux-Arbeitsplätze lieber auf Opensuse-Basis (oder gar Debian, Fedora, Ubuntu) unter OpenStack betreibt, anstatt SLES-Lizenzen für physische Server zu erwerben.
Insofern ist es weitsichtig, als Distributions-Hersteller ein OpenStack-basiertes Produkt im Portfolio zu haben. Die Kunst besteht für Distributions-Hersteller, der gleichzeitig Unterstützer und Mitentwickler beim OpenStack-Projekt ist darin, Kunden einerseits von der Leistungsfähigkeit von OpenStack zu überzeugen, ihn aber gleichzeitig davon abzuhalten, sich selbst an OpenStack zu versuchen.
(ID:42244149)