Cloud-ERP bietet auch KMU Vorteile So holen Unternehmen das Maximum aus ihrer SAP-Lösung
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Für zahlreiche KMU und Konzerne sind die Lösungen von SAP unverzichtbar. Dabei setzen die Unternehmen zunehmend auf die Cloud, um das Risiko von Betriebsausfällen zu minimieren, Georedundanz sicherzustellen und Skalierbarkeit zu gewährleisten. Die Komplexität und der Umfang der Systeme können kleine und mittlere Unternehmen aber auch vor Herausforderungen stellen.

ERP-Systeme gewinnen bei Unternehmen aller Größen immer weiter an Bedeutung. Mit ihnen lassen sich sämtliche Kernprozesse abbilden, die für ein Unternehmen erforderlich sind und die es plant und steuert. Die Integration aller Prozesse in ein zentrales System wie S/4HANA schafft dabei Effizienz und Transparenz. Doch trotz der zahlreichen Vorteile haben viele Unternehmen Bedenken bei der Implementation eines zentralen Systems, vor allem im Hinblick auf die Sicherheit der Daten und des Betriebsablaufs.
Kommt es beispielsweise zu einem erfolgreichen Angriff von Cyberkriminellen auf das System, bleibt dieser bei integrierten Lösungen wie SAP S/4HANA selten nur auf einen Teilbereich begrenzt, was schwerwiegende Folgen für ein Unternehmen haben kann. Schon eine kurze Unterbrechung in einem einzelnen Geschäftsbereich kann zu einem erheblichen finanziellen Mehraufwand führen und dem Ruf des betroffenen Unternehmens schaden.
Die Größe des Angriffs oder die Anzahl der betroffenen Geschäftsbereiche sind jedoch nicht die einzigen Messgrößen, die für das Ausmaß des Schadens entscheidend sind. Der wichtigste Faktor ist die Reaktion eines Unternehmens auf den Zwischenfall, also wie viel Zeit zwischen dem Angriff und dem Punkt, an dem die Abläufe des Betriebs wieder reibungslos laufen, vergeht.
Ausfällen vorbeugen: Die Verfügbarkeit der Systeme maximieren
Um die Verfügbarkeit eines Systems anhand von Messgrößen beziffern zu können, ist die Wiederherstellungsdauer (Recovery Time Objective, RTO) und der Wiederherstellungszeitpunkt (Recovery Point Objective, RPO) von großer Bedeutung. RTO beschreibt die Zeit, die die eingesetzten Recovery-Lösungen nach einem Ausfall der Prozesse für die Wiederherstellung der Daten benötigen und soll damit verhindern, dass es zu einer zu großen Downtime der Systeme kommt. RPO legt fest, wie alt das für den Wiederherstellungsprozess genutzte Backup höchstens sein darf, um sicherzustellen, dass der erfolgreiche Einsatz eines Backups alle für den Betriebsablauf notwendigen Daten enthält.
Es gibt verschiedene Faktoren, die diese Metriken beeinflussen. Die Wahl des genutzten Systems spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Art der Implementierung des Systems. Darunter fällt beispielsweise die Entscheidung, ob das System on-premises oder cloud-basiert läuft.
Die Nutzung georedundanter Rechenzentren soll bei cloud-basierten Systemen die optimale Verfügbarkeit gewährleisten. Für Behörden und Unternehmen, die kritische Infrastruktur betreiben, hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Georedundanz als verpflichtende Vorgabe festgelegt. Der Begriff beschreibt den Grundsatz, Daten an mindestens zwei Rechenzentren an verschiedenen Standorten zu speichern.
Die physische Entfernung zwischen den Standorten soll gewährleisten, dass auch im Falle eines Ausfalls eines Datacenters durch Vorfälle wie einer Naturkatastrophe ein anderes Rechenzentrum den Betrieb übernehmen kann. Ist ein Standort also beispielsweise von einem Hochwasser betroffen, existiert durch die Prinzipien der Georedundanz ein zweiter Standort mit demselben Datenstand, der die Funktionen des zuvor genutzten Rechenzentrums aufnehmen kann.
Die Cloud bietet zahlreiche Vorteile
Laufen der Server und die Anwendungen eines Unternehmens in der Cloud, optimiert das Unternehmen dadurch nicht nur die Abläufe für schnelle Backups bei Ausfällen. Es gewährleistet auch den reibungslosen Einsatz komplexer SAP-Systeme ohne Verzögerungen. Die Performance von komplexen und regelmäßig aktualisierten On-Premises-Systemen kann mit der Zeit nachlassen und die Arbeit der Angestellten ausbremsen. Die Leistung lässt sich dann nur mit einer Reduzierung der Systemlast oder mit Investitionen in die Hardware wieder erhöhen. Eine Reduzierung der Systemlast ist allerdings ein komplexer Vorgang, bei dessen Umsetzung ein kompetenter Servicepartner von entscheidender Bedeutung ist. Investitionen in die Hardware sind nicht wirtschaftlich, da Hardware nicht flexibel skalierbar ist und deshalb bei fortgesetztem Unternehmenswachstum nur für begrenzte Zeit Abhilfe verschafft.
Beim Einsatz einer Cloud-Lösung sorgt die Skalierbarkeit der Cloud auch bei komplexen SAP-Systemen für die optimale Leistungsfähigkeit. Bei fortgesetztem Unternehmenswachstum und steigender Systemlast stehen die nötigen Kapazitäten zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil der Cloud-Nutzung ist die deutliche Reduzierung des Aufwands, den die IT-Abteilungen von KMU für die Aufrechterhaltung der optimalen Performance der Systeme erbringen müssen. Zudem können KMU den hohen administrativen Aufwand von Release-Wechseln oder Software-Änderungen durch die Nutzung einer Cloud-Lösung minimieren.
Angesichts der genannten Herausforderungen und Vorteile der Cloud setzen immer mehr KMU auf Cloud-Lösungen. So lassen sich Verfügbarkeiten maximieren und RTO und RPO sowie die wirtschaftlichen Risiken, die mit Betriebsausfällen einhergehen, minimieren. Um die Vorteile der Cloud auszuschöpfen, ist allerdings die Wahl des Service-Providers von entscheidender Bedeutung. Ein ausschlaggebender Punkt bei der Auswahl eines geeigneten Partners ist das Serviceportfolio. Bietet ein Provider ein breites Spektrum an Services und ein umfassendes Infrastruktur- und Plattformangebot aus einer Hand, ist er optimal aufgestellt, um KMU bestmöglich zu unterstützen.
So hat beispielsweise der Cloud-Computing-Anbieter WIIT mit seinem internationalen Experten-Team ein vollständig integriertes Hybrid-Cloud- und Cybersicherheitsmodell entwickelt, um sowohl lokal als auch global agierende Unternehmen zu unterstützen und ihnen die Einhaltung kritischer Service Level Agreements zu ermöglichen.
Migration auf SAP S/4HANA
Auch bei der Umstellung auf SAP S/4HANA ist es für KMU essenziell, den richtigen Partner für die Migration zu finden. SAP S/4HANA ist die vierte Generation von SAPs ERP-Software Lösung und bietet die neuesten branchenspezifischen Best Practices. Der Support für das Vorgängermodell und bisherige Kernprodukt der Walldorfer, SAP ECC, läuft noch bis 2027. Mittelständische Unternehmen, die den Schritt von SAP ECC zu dessen Nachfolgelösung SAP S/4HANA noch vor sich haben, sollten bei der Auswahl eines Cloud-Dienstleisters dessen Kompetenzen bei der Begleitung eines solchen Schrittes kritisch prüfen. Denn die Umstellung auf S/4HANA ist mehr als eine reine Datenbank-Migration, da das Programm neben der In-Memory-Datenbanktechnologie SAP HANA zusätzliche technische Innovationen mit sich bringt.
* Über den Autor
Christoph Herrnkind ist Sprecher der WIIT Group in Deutschland und Vorstand der WIIT-Tochter myLoc managed IT AG. Unter anderem ist er für den Bereich Produktentwicklung verantwortlich. Vor seiner aktuellen Rolle als Vorstand der myLoc managed IT AG gründete er im Februar 2003 die fast IT GmbH, die 2009 mit der myLoc managed Infrastructure AG verschmolz. Davor baute er ab Mai 2001 das Geschäftsfeld des dedizierten Server-Hostings der Jansen & Gerken GbR unter der Marke notraffic.de auf. Seine erste Unternehmensgründung erfolgte im Februar 2000, als er mit der ActiveHost GbR einen der ersten deutschen Anbieter im Bereich der dedizierten Miet-Server startete.
Bildquelle: myLoc managed IT AG
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