MongoDB aus der Cloud mit Atlas und Stitch Database- und Backend as a Service für Entwickler

Autor Florian Karlstetter |

Mit zwei neuen Diensten will der NoSQL-Datenbankanbieter MongoDB Entwicklern das Erstellen von Datenbankanwendungen erleichtern. Atlas ist ein Monitoring- und Backup-Dienst für Datenbanken, Stitch ein ergänzender, allgemeiner Backend-as-a-Service, der Routine-Aufgaben wie Authentisierung oder Payment-Abwicklung abnimmt. MongoDB stellt diese Dienste auf Google, AWS und MS Azure bereit.

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Mit Atlas und Stitch bringt MongoDB neue Möglichkeiten, Datenbanken als Service zu betreiben und anzubinden.
Mit Atlas und Stitch bringt MongoDB neue Möglichkeiten, Datenbanken als Service zu betreiben und anzubinden.
(Bild: MongoDB)

MongoDB erfreut sich erheblicher Verbreitung und Beliebtheit. Rund 30.000 Downloads pro Tag sprechen für sich. Zu den Kunden gehören Bosch und AMADEUS, das die Flugreservierungen und -tickets verwaltet. "Der Datenbankhersteller hat weltweit über 3000 Unternehmenskunden", berichtet Roman Gruhn, Director of Information Strategy bei MongoDB.

MongoDB Atlas

Die Cloud-Lösung MongoDB Atlas steht ab sofort neben Amazon Web Services (AWS) auch über die Public-Cloud-Plattformen Google Cloud Platform (GCP) und Microsoft Azure zur Verfügung. Teams sollen so die Produktionsvorteile des flexiblen Datenmodells sowie der NoSQL-Abfragesprache der MongoDB-Datenbank in ihrer bevorzugten Public Cloud nutzen können.

Damit sich Entwickler ganz auf das Entwickeln von Applikationen fokussieren können, sollen sie keine Zeit mit operativen Aufgaben wie Konfiguration, Upgrades, Backups oder Fehlerbehebung verschwenden. Hier kommt Atlas ins Spiel. Entwickler können damit komplette Datenbank-Cluster konfigurieren und in Betrieb nehmen. Jede Änderung erfolgt ohne Downtime. Jedes Deployment ist durch die Atlas-Architektur fehlertolerant, verteilt und selbstheilend. Das Tool ermöglicht dem Nutzer umfassendes Monitoring durch Realtime- und historische Performance-Daten sowie die Möglichkeit, kontinuierliche Backups mit Point-in-Time Recovery und abfragbare Snapshots zu erstellen. Die Nutzung von Snapshots erhöht die Performance des Systems erheblich. Die Skalierung des Systems nach Bedarf lässt sich mit einem Mausklick veranlassen.

Die Lösung soll, je nach Netzwerk, einen hohen Durchsatz und eine geringe Latenzzeit für Lese- und Schreiboperationen für die anspruchsvollsten Workloads nahezu jeder Größenordnung erlauben. Mehrere Sicherheitsstufen, von denen einige standardmäßig aktiviert sind, sollen sicherstellen, dass die Anwendungsdaten über MongoDB Atlas immer sicher sind. "Dazu gehört etwa standardmäßig die Verschlüsselung von Daten mit SSL während der Übertragung", erläutert Roman Gruhn. Für Entwickler ist eine kostenlose Version von MongoDB Atlas erhältlich.

MongoDB Stitch

Kürzlich stellte MongoDB auch seinen Cloud-Dienst MongoDB Stitch vor. Dabei handelt es sich um einen Backend-as-a-Service (BaaS), der eine einheitliche API zur Datenbank und den von modernen Anwendungen benötigen Services bietet. Der Zweck ist es, Routineaufgaben wie etwa die Verwaltung von Daten, die Steuerung des Datenzugriffs und die Orchestrierung gängiger Dienste – von Authentifizierung über Zahlungen, Messaging und vieles mehr – zu handhaben. Dazu können auch Microservices gehören, die häufig durch Docker verwaltet werden.

Entwickler können mit Stitch komplette Service Pipelines auf die Beine stellen. Dazu orchestrieren sie Daten über verschiedene Services hinweg, indem sie Multi-Stage-Pipelines konfigurieren, in denen jede Stage (oder Phase) die passierenden Daten bearbeitet, bevor sie die Daten an die nächste Stage weiterleitet. Durch die Stitch-API oder WebHooks lassen sich fertige Pipelines aufrufen und einbinden.

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Entwickler können aus einer Reihe vordefinierter Integrationen mit ihren bevorzugten Services wie Google, Facebook, AWS, Twilio, Slack, MailGun und PubNub wählen. Zusätzliche Cloud- oder Microservices lassen sich leicht mit dem Stitch HTTP Service hinzufügen. Stitch ist mit MongoDB Atlas Clustern erhältlich und wird kontinuierlich erweitert, um jede MongoDB-Datenbank zu unterstützen.

Wenn sie Stitch nutzen, sollen sich Entwickler besser auf ihre eigene Anwendung konzentrieren können, statt Code für Routine-Funktionalitäten zu schreiben. Außerdem können sie durch zusätzliche Sicherheitsfunktionen Zugriffsbeschränkungen auf bestehende Datensätze ermöglichen oder eine gänzlich neue Backend-Anwendung beginnen. Stitch bietet mehr Sicherheit und Privatsphäre durch konfigurierbare Datenzugriffskontrollen und Integration mit Authentifizierungsanbietern.

Stitch verwaltet also die Backend-Infrastruktur und die unteren Schichten des Anwendungs-Stacks mit MongoDB Atlas sowie den anderen Service-Integrationen, die von Stitch verwaltet werden. Stitch bietet native SDKs für JavaScript, iOS und Android, so dass auch mobile Apps unterstützt werden.

Nutzer können den Dienst anfangs kostenfrei verwenden und zahlen bei zunehmenden Geschäftsanforderungen gemäß ihrem Bedarf. Die Nutzung beider Dienste lässt sich stundengenau abrechnen, während MongoDB Stitch nach Datenaufkommen abgerechnet wird. MongoDB Stitch ist bereits als Beta-Version zusammen mit dem Cloud Database Service MongoDB Atlas verfügbar.

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