Wege aus dem Fachkräftemangel Cloud-ERP hilft, wenn IT-Spezialisten rar werden
Cloud Computing als probates Mittel gegen den Fachkräftemangel: Wie schaffen es mittelständische Unternehmen angesichts der Vakanzen, wichtige Anwendungen wie ERP-Systeme ausfallsicher zu führen? In diesem Fall können Cloud-Angebote einen Weg aus dem IT-Fachkräftemangel weisen.
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Laut aktueller Erhebung des Bitkom fehlen bundesdeutschen Unternehmen außerhalb des ITK-Sektors rund 25.500 IT-Fachkräfte. Spezialisten, die für die Aufrechterhaltung kritischer Infrastrukturen und für den durchgängigen Betrieb von Unternehmenssoftware dringend benötigt werden.
Die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von IT-Systemen ist längst zur zentralen Anforderung an den deutschen Mittelstand geworden: Kunden verlangen heute nach Aufmerksamkeit jenseits der gängigen Geschäftszeiten und das internationale Geschäft erfordert, jederzeit auf Unternehmensdaten zugreifen zu können. Für Unternehmen in vielen Branchen ist es daher überlebenswichtig, dass Systeme und Informationen für Arbeits- und Geschäftsprozesse ständig und schnell zur Verfügung stehen – 24/7/365. Dies gilt insbesondere für die ERP-Lösung, die das Rückgrat der digitalen Prozesse bildet.
Doch um die Systeme kontinuierlich zu führen und abzusichern, benötigen Mittelständler IT-Experten dringender denn je. Allerdings sind diese rar gesät. Wenn die Gewährleistung der IT-Verfügbarkeit im eigenen Haus auf der Kippe steht, mag eine ERP-Lösung aus der Cloud die richtige Alternative für einen Mittelständler darstellen. Moderne Cloud-Rechenzentren können nicht nur eine nahezu hundertprozentige Verfügbarkeit gewährleisten, sondern bieten auch ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept. Kurz, sie erlauben dem Unternehmen, auf sein ERP-System und dessen Daten jederzeit zugreifen zu können. Der positive Nebeneffekt: Der Schritt in die Cloud schafft auch in Firmen, die über IT-Spezialisten verfügen, Freiräume für innovative IT-Konzepte und -Ideen. Denn häufig genug arbeiten diese bereits am Anschlag – eine Entlastung kommt der Produktivität des Gesamtunternehmens zugute.
Testweise in die Cloud
Aufgrund der vielfältigen individuellen Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen gibt es aber nicht die „eine“ richtige ERP-Cloud. Daher bieten ERP-Hersteller ihre Anwendung in unterschiedlichen Bezugsmodellen an – vom reinen Mietmodell bis hin zu einer gehosteten Private Cloud.
Wer sich als Neukunde nicht sicher ist, ob sich eine On-Premise- oder eine gehostete Lösung besser eignet, kann die ERP-Lösung beispielsweise über ein „Implementation Hosting“ für die Dauer der Einführung beziehen. Nach dieser Testphase entscheidet er, ob das ERP-System auch im Produktivbetrieb in der Cloud bleibt oder im eigenen Unternehmen betrieben wird.
Bei diesem Mietmodell bezahlen Kunden monatlich nur das, was sie tatsächlich nutzen. Zudem erhalten sie Software, IT-Services, Support und Hosting aus einer Hand. Wer sich dafür entscheidet, sollte allerdings darauf achten, dass schon das Basispaket alle wichtigen ERP-Module und damit die gesamte ERP-Funktionsbandbreite enthält – vom Dokumentenmanagement über CRM, Vertrieb und Materialwirtschaft, Einkauf und Produktion bis hin zu Finanzwesen und Kostenrechnung.
Ein „Hosting Enterprise-Modell“ ist dagegen für Mittelständler interessant, die mit einer bestehenden Lösung in die Cloud wechseln möchten: Nicht nur ihr ERP – individuell angepasst – läuft dann in der Cloud. Auch die angebundenen Fremdsysteme können dort gehostet werden. Sogar ein vollständiges Outsourcing der Systemlandschaft ist möglich, sollte das aufgrund fehlender IT-Spezialisten im eigenen Haus nötig werden.
Optimale Hosting-Angebote
Für die Hosting-Umsetzung ihrer ERP-Lösung arbeiten die Software-Hersteller meist mit einem dedizierten Cloud-Anbieter zusammen – im Fall von proALPHA ist dies die Cancom-Tochter Pironet. Hersteller und Cloud-Partner erarbeiten dabei gemeinsam Hosting-Angebote, die drei wesentliche Kenngrößen unter einen Hut bringen: eine nahezu 100-prozentige Ausfallsicherheit, geringe Latenzzeiten im täglichen Betrieb und ein Preismodell, das zu den Investitionsmöglichkeiten mittelständischer Firmen passt.
Pironet sorgt nicht nur für den optimalen Betrieb der ERP-Anwendung, sondern bietet darüber hinaus eine ganzheitliche Lösung, die bis zum Rechnerarbeitsplatz der Mitarbeiter reicht. Mit dem Anbieter-eigenen Backbone erhalten die Kunden weltweit eine leistungsfähige Vernetzung zwischen den Rechenzentren und dem Standort des Mitarbeiters. Der Kunde profitiert dabei von einer extrem hohen Verfügbarkeit, die, je nach gewähltem Modell, den Betrieb der Anwendung und des Netzwerkes einschließt.
Hier kommt auch ein weiterer Vorteil zum Tragen: die Skalierbarkeit bei gleichbleibend hoher Performance. In wachsenden oder schwankenden Geschäftsfeldern können je nach Bedarf Kapazitäten flexibel angepasst werden. Wächst das Unternehmen, werden auf Knopfdruck neue Benutzerkonten eingerichtet.
Auch der Sicherheitsaspekt ist für ERP-Kunden wichtig, schließlich geben sie sensible Produktivdaten in die Hände ihres Cloud-Anbieters. Ein Indikator für sorgsamen Umgang mit diesen Daten ist der Betrieb eines zweiten Rechenzentrums, mit dem er die Datenbestände zusätzlich absichert. Auch sollten Unternehmen auf Zertifikate achten, wie ein nach ISO 27001 zertifiziertes Informationssicherheits-Management. SSL-Verschlüsselung und sichere VPNs bis hin zu MPLS (Multiprotocol Label Switching) schützen die performante Datenübertragung. Zudem sollten sich die Cloud-Rechenzentren am Standort Deutschland befinden, um die strengen Datenschutzregeln hierzulande einzuhalten.
Fazit
Der Mittelstand muss rund um die Uhr eine hohe Produktivität gewährleisten – eine Aufgabe, die angesichts fehlender IT-Fachkräfte oft nur schwer im eigenen Haus zu erfüllen ist. ERP-Lösungen aus der Cloud sichern diese Hochverfügbarkeit. Damit spart der Kunde nicht nur den entsprechenden Betriebs- und Wartungsaufwand, sondern lagert auch die Verantwortung für den reibungslosen Betrieb an den Cloud-Anbieter aus, den dieser durch Service Level Agreements (SLAs) gewährleistet.
* Andree Stachowski, CSO und Geschäftsführer von proALPHA
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