Remotedesktop-Dienste auslagern und weltweit verfügbar machen Mit Microsoft Azure RemoteApp Anwendungen in der Cloud bereitstellen

Von Thomas Joos

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Microsoft hat den neuen Azure-Dienst RemoteApp fertiggestellt und in das Microsoft Azure-Portal integriert. Mit dem Dienst können Anwender über das Remotedesktop-Protokoll auf Applikationen in der Cloud zugreifen. Auch der Zugriff von Smartphones/Tablets auf Basis von iOS und Android ist möglich sowie der Zugriff von Rechnern mit Mac OS X.

Mit Azure RemoteApp können Mitarbeiter immer und überall mit allen Geräten produktiv arbeiten und die Anwendungen ihres Unternehmens unter Windows Server in der Azure-Cloud ausführen.
Mit Azure RemoteApp können Mitarbeiter immer und überall mit allen Geräten produktiv arbeiten und die Anwendungen ihres Unternehmens unter Windows Server in der Azure-Cloud ausführen.
(Bild: Microsoft)

Einfach ausgedrückt soll der Dienst Microsoft Azure RemoteApp dafür sorgen, dass Anwender mobil, von überall auf der Welt aus, auf Anwendungen des Unternehmens zugreifen können. Für den Zugang wird nur der RDP-Client benötigt, der für viele Betriebssysteme, aber auch für Tablets und Smartphones zur Verfügung steht. Unternehmen können Standard-Anwendungen veröffentlichen, aber auch eigene Applikationen.

Großer Vorteil der Lösung ist auch deren Skalierbarkeit, da für den Betrieb keine eigenen Ressourcen notwendig sind, sondern alles Notwendige in der Azure-Cloud gespeichert ist. Die Anwendungen laufen aktuell auf Servern mit Windows Server 2012 R2. Dazu stehen Standard-Vorlagen zur Verfügung, Administratoren können aber auch eigene Images hochladen und Anwendungen über Azure veröffentlichen. Unternehmen müssen für die Verwendung nur den Dienst buchen, es sind keinerlei zusätzliche Lizenzen notwendig, auch keine Remotedesktop-Lizenzen. Wir gehen in diesem Beitrag noch ausführlicher auf die Preise und Lizenzierung ein.

App-Sammlungen nutzen

Administratoren können App-Sammlungen erstellen und Anwendern oder Gruppen zuweisen. Die entsprechenden Anwender können dann nur auf die zugewiesenen Apps zugreifen. Auf jede Sammlung müssen mindestens 20 Benutzer Zugriff haben und können maximal 400 Benutzer bei der Basic-Variante und 250 Benutzer bei der Standard-Variante zugreifen. Mehr zu den Versionen ist in den nächsten Abschnitten zu lesen. Setzen Unternehmen bereits Office 365 ProPlus ein, können Administartoren das Produkt auch in Azure RemoteApp einbinden, ohne dass weitere Lizenzen notwendig sind.

Basis von RemoteApp ist ein eigenes Windows Server 2012 R2-Image. In größeren Umgebungen lässt sich dieses erweitern und mit eigenen Anwendungen betreiben. Außerdem lassen sich auch eigene Images erstellen. Für die Lizenzierung selbst installierter Anwendungen sind natürlich die Unternehmen selbst verantwortlich. Auf diesem Weg lassen sich beliebige Anwendungen bereitstellen. Unternehmen, die bereits auf App-V setzen, können eigene Pakete auch in Azure RemoteApp integrieren. Wer einen schnellen Blick auf die Möglichkeiten von Azure RemoteApp werfen will, kann auf eine vorinstallierte Sammlung zugreifen. Diese enthält die wichtigsten Office-Programme und zeigt die Möglichkeiten von RemoteApps für Anwender.

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Eigene RemoteApp-Instanz erstellen

Interessanter sind die Tests im Azure-Portal. Nach der Anmeldung steht unten der Bereich RemoteApp zur Verfügung. Hier können Administratoren neue RemoteApp-Sammlungen erstellen und die Standard-Vorlagen von Microsoft verwenden. Über den Bereich Virtuelle Netzwerke kann festgelegt werden von welchen Netzwerken und IP-Adressen die Sammlung zugreifbar ist. Wer einen eigenen Remotedesktop-Server zur Verfügung stellen will, kann über den Link Vorlagenimages eigene Images auf Basis von Windows Server 2012 R2 hochladen und bereitstellen. Der Upload erfolgt über die Azure-PowerShell. Den Befehl dazu stellt die Weboberfläche bereits zur Verfügung.

Nachdem die Bereitstellung erfolgt ist, können Administratoren in der Weboberfläche Anwendungen bereitstellen und veröffentlichen. Auch den Benutzerzugriff können Administratoren in der Weboberfläche steuern. Interessant ist auch die Möglichkeit den Zugriff auf OneDrive for Business einbauen zu können. Dabei handelt es sich um den Cloudspeicher von Office 365. Wie auf normalen Remotedesktop-Servern auch, lassen sich Nachrichten zu den verbundenen Anwendern versenden. Auch das Trennen von Sitzungen ist in der Weboberfläche möglich. Im Bereich Benutzerzugriff legen Administratoren fest, wer Zugriff auf die App-Sammlung hat. Hier besteht auch die Möglichkeit mit Azure Active Directory zu arbeiten oder mit anderen Microsoft-Konten.

Im Bereich Veröffentlichung sind die Anwendungen zu sehen, die über die Sammlung zur Verfügung stehen. Hier können Administratoren Veröffentlichungen aufheben, neue Veröffentlichungen erstellen oder die Einstellungen bearbeiten. Alle Einstellungen lassen sich für spezifische RemoteApp-Sammlungen erstellen. Es besteht die Möglichkeit jederzeit weitere Sammlungen zu konfigurieren. Um die Version einer Sammlung von Basic zu Standard zu wechseln, steht der Menüpunkt Skalieren zur Verfügung.

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