Cloud 2018 Technology & Services Conference
Container und hybride Clouds – ein Zukunftsmodell?
| Autor / Redakteur: Erich Vogel / Florian Karlstetter

Am 11.9.2018 startet die „CLOUD 2018 Technology & Services Conference“ der Vogel IT-Akademie in Bonn. Im Vorfeld der Konferenzreihe hat uns Erich Vogel von Computacenter verraten, warum gerade Container die Enabler für hybride Systeme sind und in welche Richtung die Applikationsentwicklung in Zukunft geht.
Hybride Clouds sind schon fast ein „alter IT Hut“; seit Jahren werben Analysten und IT Hersteller für das Konzept, eigene (on premises) und Public Cloud Ressourcen dafür einzusetzen, die IT schneller, flexibler und kostengünstiger zu machen.
Der zentrale Gedanke der „hybriden Cloud“ ist dabei, dass bestimmte Daten und Funktionen nicht in einer Public Cloud Umgebung gespeichert werden können – aus welchen Gründen auch immer. Trotzdem sollen die Vorzüge von Public Cloud Services – schneller bereitgestellt, kostengünstiger, flexibler anpassbar – ausgenutzt werden können.
Wenn man also den Begriff „hybride Cloud“ darauf bezieht, dass Unternehmen sowohl on premises Ressourcen im Cloud Betriebsmodell (also eine Private Cloud) als auch XaaS von Public Cloud Providern verwenden, dann sind sicherlich mehr als 90 Prozent aller deutschen Unternehmen in einem hybriden Modell unterwegs. Mittlerweile hat sich dafür der Begriff „Multi-Cloud“ etabliert.
Sieht man den Begriff aus Sicht einer Anwendung, dann ist es wahrscheinlich eher so, dass weniger als 1 Prozent der Anwendungen in einer „hybriden Umgebung“ laufen: Es gibt nämlich nicht viele Anwendungen, die Daten und/oder Funktionen teilweise on premises und teilweise in einer oder in mehreren Public Cloud Umgebungen benutzen.
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Dabei gibt es sicherlich genügend Argumente, die für eine solche Architektur sprechen. So könnten alle Module, deren Nutzungsgrad sich ständig ändert (z.B. die User Interfaces) auf automatisch skalierenden Ressourcen in einer Public Cloud laufen. Und alle Daten, die aus Sicht des Unternehmens kritisch sind, würden in einer Datenbank on premises gespeichert – fertig ist die hybride Umgebung. Allerdings müssten dafür die Anwendungen umgeschrieben werden und es ist fraglich, ob der Aufwand für „re-architect“ den Nutzengewinn tatsächlich rechtfertigt. Zudem erhöht sich natürlich auch der Aufwand für den Betrieb, ein Silo ist wesentlich einfacher zu überwachen als eine verteilte Anwendung.
Anwendungen auf Basis von Containern
Das sieht ganz anders aus, wenn Anwendungen auf Basis von Containern programmiert werden. Container sind komplett unabhängig von der unterliegenden Infrastruktur. Diese Abstraktion wird durch eine „Container Management Platform“ erzeugt. Die grundlegende Funktion einer solchen Plattform – die Nutzung von Schnittstellen zur Ansprache von Software wie Infrastruktur – bedeutet auch, dass mit ihr hybride Systeme reibungslos umsetzbar sind. Denn in der Ansprache über Schnittstellen macht es keinen Unterschied mehr, ob ein Container (also ein Teil einer Anwendung) oder ein Infrastruktur-Service on premises oder in der Cloud ist.

Neben vielen anderen Vorteilen von Container-basierten Applikationen ermöglichen Container-Technologien damit die Realisierung von tatsächlich hybriden Umgebungen. Und genau deshalb wird das auch die Zukunft der IT bestimmen. Legacy Anwendungen werden in vielen Fällen weiterhin on premises laufen, oder eventuell mit demselben Betriebsmodell auf IaaS eines Public Cloud Providers, damit sie nicht angepasst werden müssen. „Moderne“ Anwendungen jedoch sind nicht an diese Entscheidung „entweder – oder“ gebunden und daher können die unterschiedlichen Vorteile von Public Clouds für jede einzelne Anwendung individuell und optimal ausgenutzt werden.