Gastbeitrag aus dem Hause Infosys Cloud für die Transformation, aber auch, um die Denkweise zu verändern

Von Umashankar Lakshmipathy*

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Bis zum Jahr 2023 soll die Hälfte der Unternehmen einen gewissen Grad an Digitalisierung erreicht haben – so eine Prognose. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren jedes Jahr etwa eine Billion US-Dollar in die digitale Transformation dieser Organisationen investiert wird – die Hälfte davon in die Cloud.

Ein Unternehmen, das seine Cloud-Reise beginnt, steht vor einer Reihe von Entscheidungen.
Ein Unternehmen, das seine Cloud-Reise beginnt, steht vor einer Reihe von Entscheidungen.
(Bild: gemeinfrei (© pixabay) / Pixabay)

Ein ähnlicher Trend lässt sich auch in Europa beobachten: Laut des Forrester Public Cloud Adoption-Profils (Q2 2019) haben 56 Prozent der Unternehmen die Public Cloud eingeführt.

Wenn es so viele neue digitale Technologien gibt, wieso dominiert die relativ ausgereifte Cloud die Transformation dann? Die Antwort liegt darin, warum Unternehmen zur Digitalisierung gezwungen werden. Im Rahmen einer umfangreichen digitalen Transformationsagenda ist es der Wunsch, Kosten variabel zu halten, Anwendungen zu rationalisieren, Abläufe zu automatisieren und die Kundenerfahrung zu verbessern. Hinzu kommt die Modernisierung der Kernsysteme.

Ein Unternehmen, das seine Cloud-Reise beginnt, steht vor einer Reihe von Entscheidungen. Dazu gehört die Wahl des Cloud-Typs (Public oder Private) sowie des Anbieters. Darüber hinaus muss eine Agenda für die Migration entwickelt werden. Dies ist der erste Schritt – auf den ersten Blick eine offensichtliche Entscheidung, die dennoch manchmal nicht leicht zu bewältigen ist. Ein Beispiel ist die Wahl des Cloud-Typs. Jede Anwendung besteht aus zwei Teilen – einem Aufzeichnungssystem, das operative Daten, Prozesse und andere Back-Office-Elemente beherbergt, sowie einem Verbindungssystem, das das Unternehmen mit der Außenwelt verbindet. Damit ist die Auslieferung von Funktionen, der Kundendienst, die Zusammenarbeit mit Partnern und die gemeinsame Erstellung von Ökosystemen gewährleistet. Ein vorsichtiger Ansatz, den die meisten Organisationen inzwischen nutzen, verfolgt eine Multi-Cloud-Strategie. Hierbei sind die Aufzeichnungssysteme in einer Private Cloud abgelegt, während andere Systeme in eine Public Cloud migriert werden. Dort können sie mit anderen Anwendungen, Mitarbeitern und Geräten zusammenarbeiten. Der große Vorteil: Public Clouds sind agil, währen die Private Cloud bequem und dank einer eng koordinierten Kontrolle sicher ist. Diese Multi-Cloud-Strategie ist in Europa bereits gut verankert. Mehr als 80 Prozent der Public Cloud-Nutzer setzen auch Private Clouds (intern oder gehostet) ein. Über 59 Prozent nutzen zwei oder mehr Public Cloud-Anbieter.

Der nächste Schritt ist schon deutlich schwieriger. Die meisten Unternehmen haben mittlerweile realisiert, dass der Nutzen einer Cloud-Migration nicht darin besteht, die on-Premise Infrastruktur komplett auf AWS oder Azure zu verlagern. Für eine wahre digitale Transformation muss eine Organisation zunächst ihre Prozesse umgestalten und sie für die Cloud vorbereiten. Nur so lassen sich die vorkonfigurierten Plattformfähigkeiten, wie sie Anbieter von hyperdimensionalen Clouds bereitstellen, voll ausschöpfen. Cloud-first-Prozesse sind normalerweise selbstbedienungsfreundlich und sie tauschen Daten mit externen Systemen aus. Sie verfügen über Lern- und Heilungsfunktionen, sind extrem robust und skalierbar. Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Einsatz von Automatisierung und künstlicher Intelligenz, um den Betrieb und die Ergebnisse von Cloud-Prozessen mit minimalen menschlichen Eingriffen zu verbessern. Die Entscheidung über die Transformation insgesamt und welche Partner-Organisationen dabei unterstützen, ist daher die wichtigste Entscheidung. Denn letztlich müssen sie die Investitionen in die Cloud mit einem entsprechenden ROI rechtfertigen.

Enterprise-Workload zu transformieren oder zu modernisieren ist möglicherweise der umfangreichste Teil, wenn es um die Cloud-Migration eines Unternehmens geht. Der Umzug eines on-Premise Legacy-ERP-Systems, das seit Jahrzehnten angepasst und verändert wurde, ist jedoch eine gewaltige Herausforderung – und häufig extrem kostenintensiv, da an der Migration eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter beteiligt wäre. Darüber hinaus ist es ein sehr langwieriger Prozess. Die Entscheidung zu vertagen oder komplett aufzugeben, ist allerdings keine Option. Legacy-Systeme erreichen in absehbarer Zeit das Ende ihres Supports und die Kosten, um sie weiterhin zu aktualisieren, steigen damit signifikant an. Viele Cloud-Anbieter haben dies realisiert und bieten ein erschwingliches Paket bestehend aus einem Cloud-Abonnement (beispielsweise von Azure), lizenzierter Software (zum Beispiel SAP HANA) sowie Transformationsservices. Damit lassen sich die Kosten deutlich reduzieren und aus den Anlagekosten herausrechnen. Die daraus resultierenden Einsparungen können nun dazu eingesetzt werden, Enterprise-Workloads in die Cloud und auf S4 HANA zu migrieren. Flexible Zahlungsoptionen – zum Beispiel nach Ergebnis oder Nutzung – vereinfachen die Migration weiter.

Viele Unternehmen entscheiden sich für Hybrid Clouds und nutzen die Poly-Cloud-Schicht, um die komplette Umgebung zu verwalten. Die Poly-Cloud dockt auf den (Private / Public) Clouds an und verwaltet die darunter liegenden Cloud-Ökosysteme. Gleichzeitig bietet sie eine breite Palette an Services sowie ein KI-Schicht. Diese unterstützt Nutzer dabei, informiertere Entscheidungen über die Cloud-Provisionierung zu treffen.

Dies sind einige Anhaltspunkte, auf deren Basis Unternehmen die Cloud nutzen und sich digital in schlankere, flinkere Einheiten mit einer Infrastruktur verwandeln können. Diese lässt sich die bei Bedarf und hinsichtlich der Marktlage leicht skalieren. Es ist außerdem möglich, einen demokratischen Zugang zu intelligenter Automatisierung zu bieten und sie funktionsübergreifend zu nutzen. Sind diese Fähigkeiten on-Premise, können nicht alles Nutzer darauf zugreifen und sie dienen fast ausschließlich den Bedürfnissen der CIO-Organisation. Die Transformation bleibt allerdings unvollständig, wenn Unternehmen sich nicht in innovative Organisationen wandeln, die keine Angst vor Experimenten haben – ähnlich, wie dies bei digital-native Firmen der Fall ist. Letztere sehen die Cloud nicht nur als einen Hebel, um Prozesse effizienter und flexibler zu machen, sondern als einen Garanten für Innovationen.

Umashankar Lakshmipathy, Senior Vice President & Regional Head – EMEA of Cloud, Infrastructure and Security Services, Infosys Ltd.
Umashankar Lakshmipathy, Senior Vice President & Regional Head – EMEA of Cloud, Infrastructure and Security Services, Infosys Ltd.
(Bild: Infosys)

Die Cloud ermöglicht es Tausenden von Mitarbeitern, mit künstlicher Intelligenz zusammenzuarbeiten, über den Tellerrand hinauszuschauen, Herausforderungen zu identifizieren oder mit neuen Technologien zu experimentieren. Sie sind auf der Suche nach den wenigen Ideen, die letztendlich funktionieren. Aus diesem Grund migrieren diese Unternehmen nicht nur Systeme und Anwendungen in die Cloud, sondern gesamten Innovationen. Damit sind die in der Lage, nach Belieben zu experimentieren, schnell zu scheitern und noch schneller zu lernen. Ideen, die es wert sind, lassen sich weiterverfolgen und letztlich in die Realität umsetzen.

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Viele traditionelle Unternehmen argumentieren, dass digital native Organisationen keine Legacy-Umgebungen betreiben – die ist sicherlich ein valides Argument, aber auch eine Denkweise. Etablierte Firmen werden gut daran tun, diese ebenfalls zu aktualisieren. Dies ist die größere Rolle der Cloud bei der digitalen Transformation, die das Herzstück aller Innovationen ist.

Der Autor: Umashankar Lakshmipathy, Senior Vice President & Regional Head – EMEA of Cloud, Infrastructure and Security Services, Infosys Ltd.

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