Prognose von Gartner Unternehmensanwendungen setzen weniger auf zentralisierte Public-Cloud-Standorte
Anbieter zum Thema
Einer aktuellen Prognose der Marktforscher von Gartner zufolge, wird rund die Hälfte aller kritischen Unternehmensanwendungen bis 2027 außerhalb zentralisierter Public-Cloud-Standorte angesiedelt sein.

Während sich die Märkte für Cloud Computing und Rechenzentrumsinfrastruktur weiterentwickeln, wächst das Interesse an der Migration von Workloads. Viele Unternehmen tun sich laut Gartner aber schwer, dafür die richtigen Partner und Lösungen zu finden.
„Unternehmen suchen eine Platzierung für Workloads, die nicht in die öffentliche Cloud migriert wurden“, erklärt Dennis Smith, Distinguished Vice President Analyst von Gartner. Dies entspreche etwa 70 Prozent aller Workloads. „Die wachsende Zahl von Anbietern, Technologien und sich überschneidenden Märkten erschwert es jedoch, die optimale Infrastruktur für die individuellen Umstände und Bedürfnisse eines Unternehmens zu finden“, so Smith.
Großes Angebot erschwert Suche
Unternehmen, die nach Infrastrukturdiensten für ihre on-premises angesiedelten Workloads suchen, stoßen auf ein großes Angebot. Dies reicht von Servervirtualisierungsangeboten verschiedener Anbieter bis hin zu umfangreichen Services, die von Public-Cloud-Providern bereitgestellt werden. Um hierbei eine geeignete Platzierungsstrategie zu entwickeln, empfiehlt Gartner drei wesentliche Schritte.
Zunächst sollten Unternehmen ihre Infrastrukturanforderungen evaluieren. Individualisierte Cloud-Lösungen bieten häufig nur begrenzte Automatisierungs- und Self-Service-Funktionen. Zudem ist beim Ausbau lokaler Infrastrukturen zu Cloud-inspirierten Umgebungen auf die Einhaltung spezifischer Anforderungen zu achten. Oftmals stehen auch hybride Varianten zur Verfügung, in deren Rahmen gemeinsame Infrastrukturelemente und Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) sowohl vor Ort als auch in der öffentlichen Cloud bereitgestellt werden können.
Hybrid agieren und den richtigen Partner finden
Als zweiten Schritt rät Gartner zum Einsatz hybrider Fähigkeiten und CIPS („Cloud Infrastructure and Platform Services“), da Workloads außerhalb öffentlicher Cloud-Regionen auf absehbare Zeit ohnehin eine gemischte Umgebung erfordern würden. „Unternehmen brauchen Hybrid-Funktionen und werden dies auch immer tun“, erläutert Smith. Public Clouds böten zwar viele Vorteile wie Innovation, Agilität und Skalierbarkeit, ihr Nutzen könne jedoch beim Einsatz außerhalb der von den Public-Cloud-Anbietern gewählten Standorte eingeschränkt sein.
Der dritte Schritt der Marktforscher umfasst die Wahl des richtigen Partners und der passenden Lösungen. Hierbei fällt die Entscheidung zwischen einem „inside out“-Ansatz mit traditionellen Rechenzentren, die Cloud-Dienste ergänzt haben, sowie einem „outside in“-Modell, das Cloud-Anbieter mit zusätzlichen On-Premises-Diensten bezeichnet. Zudem stehen „Cloud only“, „Cloud first“ oder ein moderater Cloud-Einsatz zur Wahl.
(ID:49785044)