Covid-Pandemie und beschleunigte Dynamik bei Digitalisierung Nutanix setzt auf Multi-Cloud

Von M.A. Dirk Srocke

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Nutanix verfolgt weiter die Visionen von Invisible IT und Multi-Cloud. Als Meilenstein präsentiert das Unternehmen nun Software für mehr Leistung und Transparenz in hyperkonvergenten Infrastrukturen, Clusters auf AWS und Azure sowie die Kubernetes-basierten Karbon Platform Services.

Prism Ultimate soll das Management von Infrastrukturabläufen verbessern.
Prism Ultimate soll das Management von Infrastrukturabläufen verbessern.
(Bild: Nutanix)

Ob das Geschäft mit oder wegen Corona gewachsen ist – das wollte Nutanix im Umfeld der virtuellen Hausmesse .NEXT Digital Experience nicht verraten. Dafür sei es auf der am 9. und 10. September veranstalteten Konferenz noch zu früh gewesen, schließlich dauern die typischen Projektzyklen bei Nutantixkunden zwischen neun und zwölf Monaten. Klar machten die Experten für hyperkonvergente Systeme dennoch: Grundsätzlich habe die Dynamik in Sachen Digitalisierung angezogen. Auf den deutschen Markt heruntergebrochen heißt das: Verglichen zum Vorjahreszeitraum sei die Kundenbasis im zuletzt abgelaufenen Quartal um 33 Prozent gestiegen.

Und auch Nutanix selbst darf man eine gewisse Dynamik unterstellen, denn der Anbieter treibt seine Visionen weiter voran. Zu jenen Zielstellungen zählt eine „Invisible IT“, bei der bislang händische Prozesse zunehmend automatisiert werden. Zudem hat Nutanix die Multi-Cloud im Blick, soll heißen: Die nahtlose Integration von Workloads zwischen verschiedenen Cloud Plattformen. Markus Pleier, Director System Engineering Central Europe, dachte im Gespräch mit uns laut darüber nach, künftig sogar Applikationen im laufenden Betrieb zwischen verschiedenen Hypervisoren zu verschieben. Ganz soweit ist es bislang noch nicht. Weitere Meilensteine auf dem Weg zur finalen Vision konnte Nutanix jetzt allerdings schon in Form neuer und erweiterter Angebote präsentieren.

Clusters auf AWS...

Zu nennen wären an dieser Stelle die ab sofort auf Amazon Web Services (AWS) verfügbaren Nutanix Clusters. Hiermit können Nutzer ihre privaten Cloud-Umgebungen auf die öffentliche Infrastrukturen überführen – und dabei auf den gesamten Software-Stack von Nutanix zurückgreifen, darunter: die Lösung für unstrukturierten Speicher Files, die Anwendungsorchestrierung per Calm sowie die Verwaltung und Automatisierung per Era.

Der Anbieter wirbt mit einer nahtlosen Mobilität zwischen privaten und öffentlichen Clouds; Legacy-Anwendungen und -Daten ließen sich zwischen den Clouds verschieben; Architektur oder Anwendungen müssten nicht überarbeitet werden. Für das Angebot habe man auch die AWS-Networking-Schicht integriert. Das sorge für eine einfachere Bereitstellung und mehr Leistung. Kunden können bestehende AWS-Konten nutzen – samt ungenutzter Guthaben, virtueller privater Cloud und Subnets.

Die hybride Infrastrukturen sollen sich einheitlich erstellen, verwalten und orchestrieren lassen. Bereits das vereinfachte Management helfe, Kosten zu sparen. Zudem lassen sich nicht benötigte Public-Cloud-Cluster mit einem Klick stilllegen. Portable Lizenzen, flexible Zahlungsmodelle sowie das Kosten- und Ressourcenmanagement per Xi Beam könnte Cloud-Ausgaben weiter dezimieren.

...und Azure

Analog will man auch per Microsoft Azure eine nahtlose Hybrid-Cloud-Erfahrung anbieten. Eine entsprechende Partnerschaft wurde jetzt verkündet, eine Vorabversion von Nutanix Clusters on Azure steht ausgewählten Kunden bereits zur Verfügung.

Nutzer sollen Server, Container und Datendienste auf der hyperkonvergenten Infrastruktursoftware von Nutanix (Nutanix HCI) über die Steuerungsumgebung Azure Arc managen – sowohl on-premises als auch in Azure. Durch die Integration können Kunden zentrale Azure-Dienste in ihrer Nutanix-Umgebung nutzen. Dazu gehören Azure-Arc-Server, Azure-Arc-Container und Azure-Arc-Datendienste. Azure-Cloud-Verfahren einschließlich Azure-Security lassen sich damit auch on-premises anwenden.

Zu der Partnerschaft wird auch ein einheitliches Vertriebs- und Supportmodell gehören. Microsoft-Azure-Kunden könnten ihre bestehenden Azure-Credits als Teil des Microsoft Azure Consumption Commitment (MACC) verwenden, um Nutanix-Software zu erwerben. Umgekehrt könnten Nutanix-Kunden ihre bestehenden Lizenzen auf Nutanix Clusters on Azure übertragen oder die Nutanix-Software je nach Bedarf über den Azure-Marktplatz konsumieren.

HCI für moderne Speicher gerüstet...

Nutanix macht HCI nicht nur über öffentliche Clouds verfügbar, sondern stockt auch Leistung und Funktionsumfang der Software für hyperkonvergente Infrastrukturen auf. Die Lösung solle beispielsweise modernste Speichertechnologien nutzen – wirbt der Anbieter und verweist dabei auf NVMe-basierte SSDs und Intel Optane SSDs.

Im Detail umfasst das eine Blockstore-Technologie – die ermögliche eine Selbstverwaltung von Speicher mit signifikant höherer Effizienz als bei klassischen Dateisystemen. Zunächst im Rahmen einer Technology Preview unterstütze man das Storage Performance Development Kit (SPDK) – eine von Intel entwickelte Open-Source-Bibliothek, mit der Anwendungen direkt auf NVMe-Kapazitäten zugreifen können; das vermeide Zusatzlasten auf Betriebssystem- oder Kernel-Ebene.

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...und bei Management und Sicherheit optimiert

Mit Nutanix Flow Security Central kündigt der Anbieter eine zentralisierte SaaS-basierte Managementlösung an. Die erlaube Compliance-Monitoring, Netzwerktransparenz und Sicherheitsabläufe in privaten Clouds auf Basis von Nutanix wie auch in öffentlichen Cloud-Umgebungen.

Aktuell noch in Entwicklung seien weitere Sicherheitsfunktionalitäten mit denen Kunden ihre Zero-Trust-Strategie stärken könnten. Dazu gehören unter anderem Erweiterungen für den nativen Schlüsselmanager von Nutanix sowie die native Datenverschlüsselung. Die Virtualisierungslösung AHV solle künftig Virtualization-based Security (VBS) und Credential Guard von Microsoft unterstützen. In Entwicklung befinden sich ebenso Funktionalitäten für virtuelles Networking in Nutanix Flow, die nativ in den HCI-Software-Stack von Nutanix integriert sind.

Des Weiteren verspricht Nutanix mit Prism Ultimate ein verbessertes Management von Infrastrukturabläufen. Hierbei helfen sollen Funktionalitäten für Anwendungsanalysen sowie Automatisierungsmöglichkeiten. Die Lösung mache zudem den Verbrauch von Cloud-IT-Ressourcen transparent und überwache Umgebungen von Drittanbietern.

Karbon Platform Services

Mit den Karbon Platform Services offeriert Nutanix schließlich eine Kubernetes-basierende Platform-as-a-Service (PaaS) für die Multicloud und mit automatisierten und systemverwalteten Sicherheitsfunktionen. Damit ließen sich auf Microservices fußende Apps Cloud-übergreifend und schneller als bisher entwickeln, bereitstellen sowie verteilen.

Als zentrale Vorteile von Karbon Platform Services nennt Nutanix:

  • Ein reichhaltiges Angebot an Managed Services: Das PaaS-Angebot nutze die einfache und offene Abstraktion von komplexen Services und ermögliche dadurch die schnelle Entwicklung und Bereitstellung von Applikationen.
  • Multi-Cloud-Betrieb im SaaS-Modell: Der SaaS-basierende Infrastructure-Lifecycle-Managers vereinfache Abläufe und vereinheitliche das Lebenszyklusmangement für Anwendungen, Daten und Sicherheitsmechanismen – unabhängig vom zugrundeliegenden Cloud-Stack und Skalierungsgrad.
  • Erweiterbare hybride PaaS-Lösung: Karbon Platform Services biete Cloud-übergreifende Datenmobilität und hybrides Applikationsmanagement mittels transparenter und WAN-optimierter Daten-Pipelines sowie erweiterbarer Datenschnittstellen.
  • Erhöhtes Sicherheitsniveau: Mittels Karbon Platform Services sollen IT-Betriebsteams ein konsistentes Sicherheits- und Schnittstellen (API)-Modell mit einheitlichem Monitoring für Daten und Anwendungen über verschiedene Clouds hinweg bieten. Eingebautes Multi-Tenancy und rollenabhängige Zugangskontrollen (RBAC) zu den komplexen Services seien ebenfalls Teil der automatisierten und systemverwalteten Sicherheitsmechanismen des Angebots.

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