:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1779100/1779152/original.jpg)
Quo vadis Europa? Europäische Cloud nimmt Gestalt an
Die europäische Initiative Gaia X ist in aller Munde. Mit „pluscloud open“ bringt der Kölner Managed Cloud Provider PlusServer nun eines der ersten Gaia-X-kompatiblen Public-Cloud-Angebote auf den Markt und bereitet somit den Weg für einen neuen europäischen Standard.
Firmen zum Thema

Fehlendes Selbstbewusstsein, Zwietracht sowie mangelnde Vernunft – bisher schien es so, als habe Europa seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden. Doch um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben muss der eigenständige, kulturell begründete Kontinent Farbe bekennen und Verantwortung übernehmen, sei es aus politischer oder auch aus wirtschaftlicher Sicht. „Europa ist sehr fragmentiert“, betont PlusServer-CEO Dr. Oliver Mauss. „Ich glaube an Wettbewerb und das bedeutet, dass jeder mitmachen darf. Wichtig ist, dass der Wettbewerb offen ist und sich nicht auf wenige Spieler konzentriert.“ Um einen offenen Wettbewerb zu ermöglichen, bedarf es Mauss zufolge einer Standardisierung. Und genau hier liege Europas Stärke. Denn Standards setzen, „darin sind wir Europäer gut“, betont er.
Bereits 1917 etablierte Europa, genauer gesagt Deutschland, die „Deutsche Industrie-Norm“, auch bekannt als DIN-Norm. Das Deutsche Institut für Normung in Berlin zählt aktuell über 34.000 Normen in den unterschiedlichsten Themengebieten, wie dem Maschinenbau, dem Bauwesen sowie der Informationstechnik. Auch in Sachen Mobilfunk setzte Europa einen wichtigen Standard. Mit der Einführung des Global System for Mobile Communications, dem GSM-Standard, bahnte Europa den Weg für ein mobiles sowie weltweit kompatibles Mobilfunknetz. Auch die DSGVO wird in einigen Teilen der Welt als Blaupause genutzt.
Gaia X: neuer Stern am Standard-Himmel
Aktuell dominieren in Sachen Cloud Computing die amerikanischen Hyperscaler AWS, Google Cloud und Microsoft Azure den Markt. Um die Marktmacht der Cloud-Riesen zu brechen, benötigt es Mauss zufolge ebendiese „Kraft von Standards“, die Europa in der Vergangenheit bisher bewiesen habe. Und hier kommt die Initiative Gaia X ins Spiel: Während Amerika aber auch China homogene Märkte mit einer einheitlichen Rechtsprechung und Regeln sind, sei Europa gezwungen, Standards zu setzen, damit die vielen europäischen Player gemeinsamen arbeiten können. Und dafür steht Gaia X. „Wir setzen einen technologischen Standard und ermöglichen damit vielen Cloud-Anbietern in Europa, Dienste sowie Infrastruktur zu entwickeln, die miteinander zusammenspielen. Somit ist Gaia X kein Wettbewerbsangebot zu AWS, Azure oder Google, sondern setzt offene Standards für eine vertrauenswürdige Cloud-Dateninfrastruktur“, erläutert der PlusServer-CEO.
Aber ein Standard ist nur ein Standard, wenn dieser auch per se offen für jeden ist. So wird die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Cloud-Riesen nicht ausgeschlossen. Sogar das Gegenteil ist der Fall: „Die amerikanischen Hyperscaler sind leistungsfähige Spieler und haben gute, innovative Services. Sie werden auch weiterhin im Wettbewerb eine bedeutende Rolle spielen.“ Zahlreiche europäische Cloud Provider bieten bereits Services auf Basis von Hyperscaler-Technologie an, so zum Beispiel auch PlusServer.
Pluscloud open: Gaia-X-konforme Cloud-Plattform
Mit „pluscloud open“ startet der Kölner Managed Cloud Provider nun eine der ersten Gaia-X-kompatiblen Open-Source-Clouds. Das Public-Cloud-Angebot basiert gänzlich auf dem Sovereign Cloud Stack (SCS). Dank der Föderierbarkeit können Kunden der „pluscloud open“ Cloud-Dienste über verschiedene Provider hinweg sicher und flexibel beziehen. Laut PlusServer sei so der Grundstein gelegt worden „für eine leistungs- und wettbewerbsfähige sowie sichere Dateninfrastruktur für Europa.“
Um den hohen Anforderungen der Kunden mit Blick auf Datenschutz und Sicherheit sowie Funktionalität gerecht zu werden, bieten die Kölner die „pluscloud open“ an vier Standorten in Deutschland an. Bei Bedarf sorge eine Site-to-Site-Verbindung für Georedundanz und damit für Ausfallsicherheit von Anwendungen. Über ein webbasiertes Interface kann die Gaia-X-konforme Cloud bedient werden. Eine Programmierschnittstelle (API) für die Automatisierung in der Cloud steht auch bereit. In Kombination mit einem Edge Gateway, Load Balancing sowie einer technischen Basis für Container Workloads ermögliche die „pluscloud open“ eine einfache und freie Skalierung von Ressourcen. Optional stehen Managed Services bereit, die selbst oder durch PlusServer betrieben werden können.
Durch den Gaia-X-Standard ergeben sich für PlusServer auch technische Vorteile: Schließen die Kölner neue Kooperationen mit Gaia-X-konformen Lösungsanbietern, fällt die Integration in das eigene Angebot aus technischer Sicht erheblich leichter. Die Standardisierung gilt somit als Startschuss für weitere Kooperationen europäischer Cloud Provider. So wird·„es ein großes Ökosystem von zusammenarbeitenden Unternehmen geben, das durch diesen technologischen Standard ermöglicht wird“, ist sich Mauss sicher.
(ID:47030198)