Gute Gründe für den Wechsel in die Cloud Die Cloud: Vom Kann zum Muss

Autor / Redakteur: Hartmut Thomsen* / Florian Karlstetter

Die Digitalisierung und die Schnelllebigkeit in der Geschäftswelt führen dazu, dass sich der Umstieg auf die Cloud für Unternehmen zunehmend von einer Option zur Notwendigkeit entwickelt. Firmen können es sich heute schlicht nicht mehr leisten, den Schritt in die Cloud weiter aufzuschieben.

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Hartmut Thomsen von SAP nennt vier gute Gründe, warum es an der Zeit ist, in die Cloud zu wechseln.
Hartmut Thomsen von SAP nennt vier gute Gründe, warum es an der Zeit ist, in die Cloud zu wechseln.
(Bild: © sdecoret - stock.adobe.com)

Cloud-basierte Lösungen haben sich in den vergangenen Jahren als flexible, kostengünstige und individuell anpassbare Möglichkeit zur Abwicklung von Geschäftsprozessen etabliert. Zahlreiche klassische Einschränkungen von On-Premises-Lösungen entfallen in der Cloud gänzlich. Das haben mittlerweile viele Unternehmen erkannt. So zeigt eine kürzlich durchgeführte Gartner-Umfrage unter Führungskräften im Finanzwesen, dass bis 2020 mehr als ein Drittel aller Organisationen mindestens die Hälfte ihrer Geschäftsprozesse über die Cloud abwickeln wird.

Auch in Deutschland nimmt die Cloud-Nutzung immer mehr an Fahrt auf, wie die Ergebnisse des Cloud-Monitor 2017 von KPMG und Bitkom Research belegen. Demnach nutzen mittlerweile zwei von drei Unternehmen Cloud-Dienste; nur für jedes sechste Unternehmen ist Cloud Computing derzeit kein Thema. Allerdings haben insbesondere kleinere Unternehmen noch Nachholbedarf bei der Entwicklung einer eigenen Cloud-Strategie. Für Unternehmen, die dem Wettbewerb nicht hinterherhinken möchten, sich aber noch nicht für einen Umstieg in die Cloud entschieden haben, gibt es vier Gründe, sofort zu handeln:

Cloud-Umgebungen haben sich weiterentwickelt

Ein Problem, das in der Anfangszeit der Cloud viele abschreckte, waren fehlende Konfigurations- und Personalisierungsmöglichkeiten für Unternehmen, die komplexe und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Systeme in ein Cloud-basiertes Umfeld migrieren wollten. Frühe Cloud-Lösungen waren nicht erweiterbar und hatten nur ein begrenztes Integrationsumfeld. Migrationen waren folglich mit Risiken wie Systemausfällen, Verbindungsproblemen und Datenverlust verbunden – was viele Unternehmen daran hinderte, eine Cloud-Umgebung in Betracht zu ziehen. Inzwischen haben Software-Anbieter jedoch die notwendige Zeit investiert, um intelligente, flexible und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen moderner Unternehmen gerecht werden. Dank der Möglichkeiten, die Cloud-gestützte Systeme bieten, werden die Anwendungen zudem kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert.

Die Sicherheitsinfrastruktur hat sich verbessert

Im digitalen Zeitalter sind Daten das wichtigste Kapital. Deshalb fällt es vielen Unternehmen schwer, die Kontrolle aus der Hand zu geben und Informationen in eine Public Cloud zu verlagern – ein Umfeld, in dem Dritte für den Schutz der Daten verantwortlich sind. Im Cloud-Monitor 2017 nannten sechs von zehn Unternehmen, die keine Public Cloud-Lösungen nutzen, Sicherheitsbedenken als das größte Hemmnis.

Doch mit der Weiterentwicklung der Cloud-Technologie haben sich auch Sicherheitsprotokolle und Verschlüsselungstechniken verbessert. Zudem haben Cloud-Anbieter inzwischen weit mehr Erfahrung darin, Cloud-basierte Anwendungen in einer stabilen, skalierbaren und sicheren Umgebung zu verwalten. Die Mehrheit der Cloud-Anwendungen muss heute strenge Sicherheitsstandards erfüllen und wird von Security-Mitarbeitern überwacht, die Schwachstellen erkennen und eliminieren können. Cloud-Anbieter achten zudem darauf, gehostete Datensätze klar voneinander zu trennen, besonders, wenn sie von verschiedenen Unternehmen stammen.

Flexibilität und Skalierbarkeit sind heute Schlüsselfaktoren im Technologieumfeld

Der digitale Wandel erhöht den Druck auf Unternehmen, ihre betrieblichen Abläufe und Innovationszyklen zu beschleunigen. Oder, einfacher gesagt, Unternehmen brauchen Lösungen, die immer auf dem neusten Stand sind und gleichzeitig alle Teile der vorhandenen Wachstumsstrukturen fördern. Dies ist eine der Schwachstellen klassischer On-Premises-Systeme: Sie benötigen zeitaufwendige Updates und bedürfen regelmäßiger, manueller Pflege durch geschultes IT-Personal.

Macht ein Unternehmen hingegen den Schritt in die Cloud, kann es seine Prozesse flexibler gestalten, da die Upgrade-Zyklen signifikant kürzer sind und die Updates die betrieblichen Abläufe nicht so stark beeinträchtigen wie im traditionellen Szenario. Zudem stellen regelmäßige Updates sicher, dass Anwendungen stets mit aktuellen gesetzlichen Regelungen konform sind. Die Cloud-basierten Systeme wachsen zudem mit dem Kunden und skalieren, wenn ein Unternehmen Belegschaft und Angebot erweitert und global expandiert.

Fortschrittliche Technologien sind notwendig, um Innovation voranzutreiben

Hartmut Thomsen, Chief Operating Officer und Head of Cloud für Mittel- und Osteuropa, SAP Deutschland SE & Co. KG.
Hartmut Thomsen, Chief Operating Officer und Head of Cloud für Mittel- und Osteuropa, SAP Deutschland SE & Co. KG.
(Bild: Wolfram Scheible / SAP)

Der Innovationsdruck, unter dem Unternehmen heute stehen, und die Tatsache, dass wir uns in einer Phase anhaltenden technischen Fortschritts befinden, treibt die Einführung von Cloud-Software entscheidend voran. Einer Studie des Cloud-Anbieters Rackspace und der London School of Economics and Political Science zufolge glauben 65 Prozent der befragten IT-Experten, sie könnten bessere Innovationen entwickeln, wenn sie Zugang zum richtigen Cloud-Knowhow erhalten. Die Cloud bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihr laufendes Geschäft agiler zu betreiben und gleichzeitig durch die einfache Integration neuer Technologien wie KI, maschinelles Lernen und IoT innovativ und zukunftsfähig zu bleiben.

Natürlich muss jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden, mit welchen Maßnahmen es erfolgreicher werden kann. Der nächste logische Schritt der technischen Entwicklung geht jedoch ganz klar in Richtung Cloud. Der Augenblick zum Einstieg ist also günstig, und wer jetzt nicht handelt, riskiert, neue Geschäftschancen zu verpassen.

* Hartmut Thomsen, Chief Operating Officer und Head of Cloud für Mittel- und Osteuropa, SAP Deutschland SE & Co. KG

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