Anwendung in Logistik, Schulung und 3D-Heimat für digitale Zwillinge Das Industrial Metaverse bringt VR/AR-Technologien ins Unternehmen
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Das Industrial Metaverse bietet für Unternehmen viele Möglichkeiten, die Digitalisierung in Bereiche zu bringen. Davon profitieren jene, die bisher die Möglichkeiten von Industrie 4.0 nicht in der Form nutzen konnten, wie es in anderen Bereichen bereits Praxis ist.

Digitale Technologien wie Augmented-/Mixed Reality finden mit Metaverse-Anwendungen Eingang in Bereiche wie Logistik, Produktion oder den Schulungsbereich außerhalb von Schulungsräumen. Dabei erhalten Anwender Smart Glasses, mit denen sie Informationen direkt in das Sichtfeld erhalten und interaktiv mit der digitalen Infrastruktur in Unternehmen interagieren können. Beispiele dafür sind Coca Cola und die Deutsche Bahn (DB). Bei Coca Cola kommissionieren die Mitarbeiter in der Logistik die Waren mit Hilfe von Smart Glasses. Dabei haben die Logistikmitarbeiter beide Hände frei und können mit Sprachsteuerung arbeiten.
TeamViewer bringt Experten und Techniker virtuell zusammen
Bei der Deutschen Bahn erfolgt die Schulung neuer Kollegen mit Smart Glasses. In das Sichtfeld der Schulungsteilnehmer werden virtuelle Gegenstücke von Weichen und anderen Teilen der Infrastruktur projiziert. Ein Trainer kann auf diese Weise sehr viel mehr Teilnehmende unterrichten als in einem realen Schulungsraum.
Auch in der Produktion kommt die Technologie zum Einsatz, zum Beispiel bei der Wartung von Maschinen. Hier kann ein Techniker seine Ansicht mit einem externen Experten teilen, der ihn bei der Wartung oder Reparatur unterstützt. Parallel dazu kann die Sitzung aufgezeichnet werden, zum Beispiel zur Archivierung oder Dokumentation. Und auch hier können an einer solchen Sitzung mehrere Personen teilnehmen.
Diese Beispiele zeigen die Möglichkeiten von Industrial Metaverse in der Praxis. TeamViewer arbeitet bei diesem Ansatz mit vielen Unternehmen zusammen, um das Industrial Metaverse voranzubringen
Ganze Fabriken mit KI als virtueller Zwilling
Neben dem Ansatz mit AR oder Mixed Reality Unternehmen in das Industrial Metaverse zu führen, gibt es noch weitere Ansätze, die noch weiter gehen. Bestimmte Verfahren in Industrieunternehmen lassen sich virtualisieren und dann an jedem Ort der Welt nutzen. Beim Durchspielen virtueller Szenarien in der digitalen Welt lassen sich verschiedene Wege der Entwicklung und Produktion simulieren, bevor neue Produkte in der Realität umgesetzt werden. Der Vorteil dabei ist, dass viele Projekte sich dadurch sehr viel schneller, günstiger und fehlerfreier umsetzen lassen.
Für diese Vorgehensweise kooperieren Siemens und Nvidia mit der digitalen Business-Plattform Xcelerator. Hier kombinieren Siemens und Nvidia einen digitalen Marktplatz, ein Ökosystem und IoT-fähige Hardware „as a Service“ über die Cloud. Das ermöglicht Unternehmen die Inbetriebnahme digitaler Zwillinge, ohne umfassende Investitionen tätigen zu müssen.
Nvidia steuert in dieser Kooperation noch Omniverse bei. Dabei handelt es sich um eine KI-fähige, physisch simulierte Virtual-World-Engine. Diese ist für Industriebetriebe optimiert und kann originalgetreue virtuelle Zwillinge in das Industrial Metaverse holen. Auch hier liegt die Cloud im Fokus. Zusammen mit Siemens Xcelerator kann Nvidia Omniverse digitale Zwillinge darstellen. Die Technologie kommt bereits bei BMW, Lockheed Martin, Ericsson und Siemens produktiv zum Einsatz. Zum Einsatz kommen dabei auch Technologien von Pixar. Damit lassen sich Infrastrukturen und Objekte aus der realen Welt fotorealistisch in der digitalen Welt umsetzen und dadurch sehr viel leichter planen, testen und strategisch umsetzen.
In einem Video zeigt Nvidia die Möglichkeiten von Omniverse:
Vorausschauende Wartung und Designänderungen
Durch die Inbetriebnahme eines digitalen Zwillings lassen sich auch vorausschauende Wartungen umsetzen oder Designänderungen unter realistischen Umgebungen planen. Das Ganze geht digital in der Cloud oder am Edge. Die Kosten sind ein Bruchteil dessen, was bei der Umsetzung in der Realität notwendig wäre. Diese tatsächliche Umsetzung erfolgt erst nach der erfolgreichen virtuellen Phase des Projekts, sobald die Planung perfekt erscheint.
Im Fokus stehen dabei nicht nur einzelne Produktionsmaschinen, sondern komplette Fabriken, die durch eine KI virtualisiert, durchgeplant und anschließend in der Realität umgesetzt werden. Ein Vorteil von Omniverse ist dabei das Einlesen von Informationen aus zahlreichen Quellen und die Zusammenführung aller Daten zu einer gemeinsamen Simulation, gesteuert durch eine KI.
Erste Schritte lassen sich für Entwickler sogar kostenlos umsetzen. Dazu stellt Nvidia sein Tool Omniverse Create für Entwickler kostenlos zur Verfügung. Hier lassen sich WorldBuilding- und Szenenkompositionen für Workflows, die auf Universal Scene Description (USD) basieren, umsetzen unter anderem zur Erstellung und Planung digitaler Zwillinge.
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