Studie des Capgemini Research Institutes Telekommunikationsanbieter investieren Milliarden in die Cloud
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Knapp die Hälfte der Netzkapazität aller Kommunikationsanbieter (46 Prozent) wird in den kommenden drei bis fünf Jahren vollständig Cloud-native agieren. Dies ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie von Capgemini Research.

Für die Studie „Networks on cloud; A clear advantage“ befragte Capgemini 270 leitende Mitarbeiter von Communications Service Providern (CSPs), Network Equipment Providern (NEPs), Niche-Equipment-Anbietern (NEVs), Hyperscalern, Container-as-a-Service- (CaaS) und Cloud-Anbietern. Zudem wurden 25 Tiefeninterviews geführt.
Early Adopter erwarten Vorteile
Die Erhebung zeigt, dass jeder Anbieter in den kommenden drei bis fünf Jahren durchschnittlich mindestens 200 Millionen US-Dollar in die Cloud-Umstellung investieren will. Early Adopter versprechen sich davon sowohl wirtschaftliche Vorteile als auch eine Verminderung ihrer CO2-Emissionen. Sie gehen davon aus, dass sich knapp die Hälfte (47 %) der Investitionen innerhalb von fünf Jahren amortisiert und die Gesamtbetriebskosten („Total Cost of Ownership“, TCO) um 13 Prozent sinken.
33 Prozent der gesamten Investitionen sollen in technische Infrastruktur fließen. Weitere 18 Prozent sind für Forschung und Entwicklung vorgesehen. Im Fokus steht dabei unter anderem die KI-basierte Automatisierung von Netzwerken. Als Bereitstellungsmodell werden Private Clouds bevorzugt.
„In bisherigen Telekommunikationsnetzen waren Infrastruktur und Applikations-Software untrennbar miteinander verbunden. Die Cloud-Transformation der Netze bricht diese Abhängigkeit auf, indem sie eine Virtualisierungsschicht dazwischenschaltet. Das eröffnet Telekommunikationsunternehmen Potenziale – und erfordert, sich rechtzeitig den neuen Herausforderungen zu stellen“, erklärt Michael Rogosch, Leiter des Center of Excellence 5G & Connectivity von Capgemini Engineering.
Optimierte Kundenbindung und geringere Emissionen
Als wichtigste Gründe für die Umstellung auf die Cloud nannten die Teilnehmer einen erwarteten Anstieg des Customer Lifetime Values und mehr Kundenloyalität. Letzteres wird durch bessere Customer Experience und einen größeren Mehrwert des Angebots begünstigt. Als vielversprechend gilt zudem die sogenannte Open-RAN-Netzwerkarchitektur, die durch Standardisierung von Hard- und Software Innovationen, Kosteneffizienz und neue Umsatzmöglichkeiten fördern soll. Auch im Kontext von 5G und ferngesteuerten Prozessen werden Vorteile von der Cloud-Umstellung erwartet.
Die Telekommunikationsunternehmen versprechen sich zudem eine Reduktion ihrer Treibhausgasmissionen um fünf Prozent. Der Einsatz von Private-Cloud-Architekturen kann dabei direkte Emissionen (Scope 1 und 2) verringern. Als Gründe nennt die Studie den geringeren Bedarf an physischer Hardware, niedrigeren Stromverbrauch, die automatische und bedarfsorientierte Skalierung des Netzwerks sowie die Steuerung des Energieverbrauchs von Mobilfunktürmen durch KI und Machine Learning.
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