So kommen die Programme zum Anwender, Teil 3 Das Applikationsportal als zentraler Zugangsknoten
Neue Geräte und Betriebssysteme, das Internet und die Virtualisierung ermöglichen neue Anwendungstypen. Dies führt zu virtuellen Anwendungen, Apps und Desktops, die über HTML angebunden werden. Die gemeinsame Klammer bilden dabei so genannte Applikations-Portale.
Anbieter zum Thema

Virtuelle Desktops verlagern den Desktop in das Rechenzentrum. RDP, ICA und PCoIP sorgen für eine schnelle Kommunikation dieser zentralen Desktops mit den Benutzergeräten. Das Modell der virtuellen Desktops mit optimierten Protokollen hat aber auch einen Nachteil: es handelt sich jeweils um spezielle Protokolle. Die Benutzerendgeräte und die zentralen Server müssen daher immer mit diesem Protokoll-Stack ausgerüstet sein. Anstelle des Rollouts der Anwendungen tritt nun das Rollout der Protokolle. Dennoch verringert sich damit die Verwaltung enorm, denn das Protokoll kann für alle Anwendungen verwendet werden.
Benutzerdesktops über HTML
Mit AppBlast will VMware auch diesen Nachteil reduzieren. Durch AppBlast erfolgt die Übertragung eines Benutzerarbeitsplatzes über das Standardprotokoll HTML 5. AppBlast vermeidet somit den Nachteil der individuellen Protokolle, da sich damit vollständige Benutzerdesktops oder einzelne Anwendungen via HTML 5 zum Anwender bringen lassen. HTML jedoch beherrschen die Browser ohne Softwareinstallation.
Wenngleich derzeit HTML 5 noch nicht in allen Browsern vollständig umgesetzt ist, so ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis die Browser HTML 5 in vollen Umfang beherrschen. Die Bereitstellung von Desktops via AppBlast verlangt dann keinerlei vorherige Softwareinstallation mehr. Mit AppBlast möchte VMware die Bereitstellung von User Desktops oder Applikationen weiter vereinfachen. AppBlast wird derzeit von VMware entwickelt und steht noch nicht als finale Version zur Verfügung.
Browser-Inkompatibilitäten erschweren Standards
Virtuelle Desktops verlagern den Benutzerdesktop ins Rechenzentrum. Die Architektur der Anwendungen mit dem Betriebssystem und den Anwendungen wird dabei nur wenig verändert. Gänzlich anders ist die Situation bei den Cloud- oder Webdiensten (SaaS) oder den derzeit aufkommenden Applikationshäppchen (Apps) für mobile Geräte. Diese Anwendungstypen haben mit den traditionellen Programmen und deren Struktur kaum eine Gemeinsamkeit.
Internetanwendungen müssen generell nicht installiert werden. Ihre Nutzung erfolgt durch Aufruf der jeweiligen Website. Die Dienste werden bei Bedarf aus dem Internet geladen. Die vorherige Installation der Anwendung entfällt dabei. Dies erlaubt eine dynamische Bereitstellung von Diensten ohne vorheriges Rollout. Dies ist einer der großen Vorteile der Browser-Nutzung und HTML-Anwendungen.
Diese Vereinfachung wird allerdings durch die Aufsplittung der Browser-Funktionalitäten wieder etwas eingetrübt. Um neueste Features zu unterstützen erneuern die Hersteller ihre Internetbrowser regelmäßig und reichern sie außerdem mit speziellen Erweiterungen an. Die heute gängigen Browser wie z.B. Mozilla Firefox, Microsoft Internet Explorer oder Google Chrome sind nur in den Basisfunktionen kompatibel.
Hinzu kommt: dass die Hersteller von Applikationsdiensten sich oftmals auf spezielle Browser-Features beziehen. Dies kann dazu führen, dass unterschiedliche Browser benötigt und verwaltet werden müssen. Ferner erneuen die Hersteller selbst regelmäßig ihre Browser um neue Funktionen. Die genutzten Browser unterscheiden sich daher in vielerlei Hinsicht.
weiter mit: Apps als Bereitstellungsmodell
(ID:31283940)