Deutscher Mittelstand: große Zweifel an Cloud Computing und Social Business Services Cloud Computing setzt sich im Mittelstand nur zögerlich durch
Im Rahmen des von Techconsult quartalsweise durchgeführten IT-Cloud-Index Mittelstand befragten die Marktforscher Business- und IT-Verantwortliche aus 200 Unternehmen zu "Social Business" und zur Komplexität von Cloud-Technologien. Das Ergebnis ist ernüchternd: So sehen 62 Prozent der Befragten keinen Mehrwert durch Social Business Services.
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Die vorliegenden Studienergebnisse beziehen sich auf Q3/2013 und den Techconsult Cloud--Bericht vom November. Die quartalsweise durchgeführte Langzeituntersuchung soll den aktuellen Stellenwert von Cloud Computing in mittelständischen Anwenderunternehmen festhalten. Parallel zur Veröffentlichung der Cloud-Studie Q3/2013 stellt Techconsult das neu gestaltete Cloud Portal „it-cloud-index.de“ vor, das unter anderem über ein Online-Benchmark-System verfügt, mit dem Unternehmen ihre Cloud-Computing-Strategie und die wichtigsten Cloud-Computing-Indikatoren in der Cloud analysieren lassen können.
Große Vorbehalte im Mittelstand
Die Befragung von Techconsult zeigt, dass es im deutschen Mittelstand noch große Vorbehalte zu der im Enterprise-Segment bereits etablierten Cloud-Technologie gibt. Beispiel „Social Business“: Ein Großteil der Befragten sieht laut Forschungsinstitut durch „Social Business“ keinen direkten Mehrwert. Lediglich 18 Prozent der Befragten glauben, dass sich durch die Integration von Social Networking-Lösungen Geschäftsprozesse flexibler und effektiver gestalten lassen. 62 Prozent gehen durch solche Cloud-basierte Social Business Services von keinem Mehrwert für ihr Unternehmen aus.
Der Einsatz kann sich laut Techconsult aber lohnen, denn Social Business Services können Arbeits- und Kommunikationswege verkürzen. Zum Beispiel durch zentrale Dateifreigaben und Benutzerprofile, standortunabhängige E-Mail- und Kalenderfunktionen sowie schnelle Kommunikations-Tools wie Communities, Instant Messaging und Web Meetings. Mit diesen Cloud-Tools können Mitarbeiter innerhalb und außerhalb ihrer Organisation schnell und flexibel kommunizieren.
Verantwortung beim Cloud-Anbieter
Auf die Frage, wer zum Beispiel bei einem Public Cloud-Angebot die Verantwortung für Ausfallsicherheit oder Flexibilität der Anwendung trägt, nennen 49 Prozent der befragten Business- und IT-Verantwortlichen den Cloud-Anbieter. Fünf Prozent sehen die Verantwortung beim Kunden und 37 bei beiden Partnern. Dieses Ergebnis macht laut Max Schulze, Analyst Techconsult, deutlich, wie weit der Weg gerade im Bereich Infrastructure- und Platform-as-a-Service noch ist, damit sich der Mittelstand mit diesen Services strategisch neu ausrichten kann. „Die reine Inanspruchnahme von Speicherplatz, virtuellen Servern und dazugehörigen Schnittstellen bildet noch lange keinen funktionierenden Cloud Service, sondern stellt den Kunden nur die Mittel zur Verfügung, um ein virtuelles Rechenzentrum zu realisieren“, so Schulze.
Techconsult sieht das Unternehmen in der Pflicht, seine Anwendungen Cloud-tauglich zu machen, bevor diese mit einem Cloud-Service verbunden werden können. Die IT-Verantwortlichen im Unternehmen müssen Probleme berücksichtigen, die beim Einsatz von Cloud-Diensten auftreten können. Anwender müssen laut Techconsult Ausfälle der Cloud-Infrastruktur selbstständig erkennen und in der Lage sein, Maßnahmen zu ergreifen, um auf eine Ersatzinfrastruktur vom Cloud-Anbieter umzuschalten.
Auf der nächsten Seite erfahren Sie die Einschätzung der Analysten, ob die Abhöraktionen der Geheimdienste spürbare Auswirkungen auf das Cloud-Geschäft haben werden.
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