Praxistipps Windows 10 im Unternehmen richtig lizensieren
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Zwar wird Windows 10 grundsätzlich kostenlos zur Verfügung gestellt, allerdings gibt es im Unternehmen einige Fallstricke, die umgangen werden müssen.

Größere Unternehmen nutzen Windows in den meisten Fällen über ein Abo-Modell, das auch neue Windows-Versionen abdeckt. Wer kein solches Modell einsetzt, muss die Rechner bis zum 29. Juli 2016 bei Microsoft registrieren, um Windows 10 kostenlos zu nutzen. Sobald die Registrierung über das entsprechende Tool in Windows 7/8.1 erfolgt ist, darf jederzeit kostenlos auf Windows 10 aktualisiert werden. Der Einsatz von Windows 10 ist dauerhaft kostenlos. Es lohnt sich also die Registrierung durchzuführen, vor allem da nicht sofort eine Aktualisierung stattfinden muss.
Windows-as-a-Service
Die größte Neuerung in der Lizenzierung von Windows 10 ist sicherlich die Tatsache, dass Microsoft die neue Version als „Windows-as-a-Service“ bezeichnet. Damit ist gemeint, dass es in Zukunft keine neue Haupt-Version von Windows geben wird, sondern Windows 10 die letzte neue Windows-Version sein wird. Zukünftig will Microsoft Erweiterungen und Verbesserungen des Betriebssystems zur Verfügung stellen, für dessen Nutzung Unternehmen Lizenzgebühren in Form von Abo-Modellen zahlen. Das soll komplizierte Migrationen vermeiden und die Lizenzierung vereinfachen.
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Lizenzierung, Abomodelle, Aktualisierungen und Spielräume
Windows 10 und Office in Unternehmen
Versionen und Support
Für Windows 10 Enterprise bietet Microsoft eine spezielle Lizenzierungsvariante an, Long Time Service Branch (LTSB) genannt. Außerdem stellt das Unternehmen aus Redmond für diese Lizenzierung eine spezielle Version von Windows 10 Enterprise zur Verfügung. Dabei müssen Administratoren keine neuen Funktionen und Erweiterungen anfordern, um weiter Support zu erhalten. Negatives Beispiel für Probleme bei erzwungenen Aktualisierungen waren noch Windows 8 und Windows 8.1. Auch ohne Aktualisierung hat die LTSB-Version 10 Jahre Support. Sicherheits- und Stabilitätspatches müssen auch in dieser Version installiert werden, aber keine Updates, die Features installieren, oder neue Builds von Windows 10. Unternehmen mit dieser Lizenz müssen also keinerlei Aktualisierungen installieren, erhalten aber dennoch uneingeschränkten Support für den dauerhaften Einsatz.
Zugriff auf Rechner
Unternehmen müssen nicht nur das Client-Betriebssystem, sondern auch den Zugriff der Windows 10-Rechner korrekt lizenzieren. Wurden den Arbeitsplätzen bereits Client-Zugriffslizenzen (CALs) zugewiesen, sind diese auch für Windows 10 gültig. Aber auch wenn Windows 10 kostenlos ist, der Zugriff auf Server ist es nicht. Für Windows Server 2012 R2 gibt es weiterhin Gerätelizenzen oder Benutzerlizenzen, das gilt auch für den Nachfolger Windows Server 2016, der im nächsten Jahr erscheint. Es ist nicht erlaubt, Lizenzpakete in Geräte- und Benutzerlizenzen aufzuteilen. Unternehmen dürfen zum Beispiel ein 5er-Paket Gerätelizenzen und ein 5er-Paket Benutzerlizenzen für einen Server kaufen und lizenzieren. Es ist aber nicht erlaubt, diese Pakete aufzuteilen und zum Beispiel als 2er-Gerätelizenz und 8er-Benutzerlizenz zu verwenden.
Geräte-CALs
Nutzen Unternehmen Geräte-CALs, müssen sie für jeden PC mit Windows, der auf diesen Server zugreift, eine CAL kaufen, unabhängig davon, wie viele Benutzer an diesem PC arbeiten. Wenn ein Benutzer mit mehreren PCs, Notebook oder Smartphones auf den Server zugreift, benötigen Unternehmen für diesen Benutzer mehrere Geräte-CALs. Hier sind Benutzer-CALs besser geeignet. Benutzer mit einer Benutzer-CAL können an beliebig vielen PCs, Tablets und Smartphones eine Verbindung mit dem lizenzierten Server aufbauen. CALs müssen eindeutig den Geräten und Benutzern zugewiesen sein.
Windows 10 Enterprise wird vor allem über die Volumenlizenzierung vertrieben. Diese Art der Lizenzierung richtet sich an Kunden, die zahlreiche Produkte von Microsoft für viele Anwender lizenzieren. Erwerben Unternehmen ein Produkt unter dieser Lizenz, dürfen sie dieses Produkt im Unternehmen in der Anzahl einsetzen, wie sie Lizenzen gekauft haben.
Vorversion und Vollversion
Bei dieser Art der Lizenzierung benötigen Unternehmen keine Vorversion des Produkts, da es sich immer um eine Vollversion handelt. Die nächste Stufe dieser Lizenzierung ist das Software Assurance Package. Da Unternehmen bei diesem Paket regelmäßig Zahlungen vornehmen, erhalten sie das Recht, immer die aktuellste Version des Produkts einzusetzen, das im Vertrag enthalten ist. Auf diesem Weg lässt sich zum Beispiel Windows 10 Enterprise nutzen.
Microsoft bietet verschiedene Stufen der Software Assurance an. Meistens handelt es sich dabei um Zusatzleistungen zu den erworbenen Produkten.
Unternehmen können für Windows 10 und andere Produkte auch Open License einsetzen. Die Vertragslaufzeit beträgt dabei normalerweise einige Jahre und Unternehmen müssen die Lizenz sofort in einer Summe bezahlen. Die Preise sind dabei meistens deutlich niedriger als bei anderen Lizenzformen. Ein Angebot einzuholen lohnt also auch für kleine Unternehmen.
Mittelständler
Vor allem mittelständische Unternehmen haben oft hohe Lizenzkosten, die sich mit Open Value als Ratenzahlung abfedern lassen. Neben dem Kauf bietet Microsoft auch Mietmodelle unter Open Value an. Dieses Programm trägt die Bezeichnung Open Value Subscription. Microsoft hat verschiedene Preisstufen für Open Value an. Open Value enthält automatisch immer Software Assurance. Das bedeutet, dass Unternehmen immer das neueste Produkt einsetzen dürfen, dass sie lizenziert haben.
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