Daten auslagern Cloud-Speicher – ein Muss für Unternehmen?
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Ob Sie nun IT-Administrator oder IT-Direktor sind: Selbst wenn es nicht Ihre höchste Priorität sein sollte, Daten und Workloads in die Cloud zu verlagern, ist die Migration in die Cloud wahrscheinlich doch eines Ihrer drei wichtigsten Anliegen.

Aus logistischer Sicht stehen viele IT-Abteilungen vor der Herausforderung, dass der Platz in Rechenzentren begrenzt ist und Teams zunehmend dezentralisiert arbeiten. Aus strategischer Sicht nimmt in der Branche die Cloud-basierte Datenverarbeitung global zu. Heruntergebrochen auf die Sichtweise einzelner Unternehmen spricht deshalb vieles dafür, diesem Beispiel zu folgen. Die Vereinfachung der Zusammenarbeit über verschiedene Organisationen und Standorte hinweg sowie die Nutzung der ständig wachsenden Palette an Cloud-nativen Anwendungen und Diensten zahlen sich aus.
Wie auch immer die Cloud in Ihre kurz- und mittelfristige Planung passt, beim Versuch der Bewertung Ihrer Optionen sind Sie sicher nicht allein.
Schub versus Widerstand, Auftrieb versus Schwerkraft
Wie ein Flugzeug, das im Flug gleichzeitig nach oben gedrückt und nach unten gezogen wird, und das von entgegengesetzten Kräften gleichzeitig vorwärts und rückwärts bewegt wird, haben IT-Organisationen heute nicht nur mit strategischem und operativem Druck zu kämpfen, um den Betrieb in die Cloud zu verlagern, sie versuchen darüber hinaus auch, eine Reihe gegensätzlicher Kräfte zu meistern, die sich als Hemmschuh erweisen können.
In diesem Beitrag möchten wir einen detaillierten Blick darauf werfen, was moderne Unternehmen maßgeschneidert veranlassen und was sie zu vermeiden versuchen, wenn es um die Frage der Workload-Verlagerung in die Cloud geht.
Natürlich sind die Gründe individuell verschieden, daneben gibt es aber eine Reihe an klassischen Faktoren, die Unternehmen dazu bewegen, die öffentliche Cloud als langfristige Lösung zu betrachten.
Klassische Rechenzentren – am Anschlag
Viele der noch im Einsatz befindlichen Rechenzentren sind zwischenzeitlich 30 bis 40 Jahre alt und wurden ursprünglich nicht für die Art von Workloads konzipiert, die in modernen Unternehmen heute den Standard darstellen. Es war ein langer Weg von den Mainframe-/Midrange-Systemen und Tape-Bibliotheken der späten 1980er- und frühen 1990er-Jahre hin zu Hunderten von Racks und Tausenden von Servern, die in diesen alten Rechenzentren Strom in Wärme transformieren.
Heute gibt es keine Stellfläche mehr für weitere Racks, keinen Platz für zusätzliche Kältemaschinen, und die Stromkreise sind bereits überlastet. Hier liegt der Knackpunkt: Rechenzentren haben sich nicht parallel zur Technologie weiterentwickelt. Unternehmen, denen diese Rechenzentren gehören, sind auf neue Dienste und Funktionen angewiesen – aber wo sollen sie diese unterbringen?
Welche Möglichkeiten stehen Unternehmen zur Verfügung, wenn in einem Geschäftsbereich ein kritischer Termin ansteht, der mit vorhandener On-Prem-Infrastruktur nicht zu bewältigen ist? Der Ruf nach „mehr Servern“ ist nicht umsetzbar, wenn diese nicht rechtzeitig eintreffen oder aber wenn es keinen Platz gibt, sie unterzubringen.
Viele Unternehmen verfügen zwar über eine bestehende Infrastruktur und Pläne zur Sicherstellung der Geschäftskontinuität im Falle eines größeren Katastrophenereignisses (oder schlimmstenfalls sogar eines kurzfristigen, standortweiten Ausfalls), doch viele verlassen sich weiterhin auf sekundäre Rechenzentren, die Kapazitätsmängel für neue Workloads aufweisen. Und doch kommen diese neuen Workloads beständig hinzu. Darüber hinaus benötigen kritische Workloads einen Failover-Platz.
Apropos neue Workloads – viele benötigen nicht nur eine externe DR-/BC-Umgebung, sondern auch eine oder mehrere Umgebungen in der Vorproduktion zur UAT-/QA-Validierung. Diese Umgebungen erfordern ebenfalls zwingend Server, Speicher sowie andere Infrastrukturen, die untergebracht werden müssen.
So unterschiedlich neueste technologische Entwicklungen auch sein mögen, sie führen allesamt weg von klassischen On-Prem-Modellen der letzten vier Jahrzehnte.
Dezentralisierte Teams
Natürlich stellen die Probleme im Kontext der Rechenzentren nur eine der Herausforderungen dar, denen sich IT-Entscheidungsträger stellen müssen. Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass moderne Teams oft dezentralisiert arbeiten. Die Pandemie hat den ohnehin schon bestehenden Trend beschleunigt.
Hinzu kommt, dass viele Teams nicht nur über globale Regionen hinweg aktiv sind, sondern zuverlässigen Zugriff auf große Datenmengen mit geringer Latenz benötigen – genau wie Teams On-Prem. Daneben haben viele Unternehmen sich dazu entschlossen, die gesamte IT-Abteilung von zu Hause aus arbeiten zu lassen, weil es an Bürofläche mangelt. In diesen Fällen ist ein Rechenzentrum On-Prem parallel nicht mehr sinnvoll.
Verlagerung von Arbeitsabläufen
Wie sich Anwendungen und Arbeitsabläufe entwickelt haben, darf in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht aus dem Blick verloren werden. Jahrzehntelang gab es zwei primäre Workflow-Typen: solche, die Blockspeicher nutzen (etwa Datenbanken sowie virtuelle Maschinen), und solche, die auf Dateispeichern aufbauen.
In den letzten Jahren haben Amazon, Microsoft und Google eine Reihe proprietärer, Cloud-nativer Anwendungen auf den Markt gebracht, die leistungsstarke neue Arbeitsabläufe ermöglichen, die für Unternehmen nur schwer oder gar nicht zu realisieren wären. Es gibt jedoch einige Vorbehalte. Zum einen sind die Cloud-nativen Anwendungen von Amazon nur in Amazons AWS-Service verfügbar, nicht On-Prem (und Anwendungen von Microsoft sind auf Microsoft-Kunden in Azure-Tenants et cetera beschränkt). Zum anderen sind Cloud-native Anwendungen weder auf Block- noch auf Dateidaten ausgelegt, sondern basieren auf Objektspeicher.
Die Möglichkeiten dieser Cloud-nativen Anwendungen sind riesig, aber sie sind nicht mit der Art von Daten kompatibel, mit denen die meisten Unternehmen zu arbeiten gewohnt sind, und sie sind definitiv nicht in einem Rechenzentrum On-Prem verfügbar.
Infrastruktur auf Abruf – mehr Zeit für Innovation
Viele der Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen heute konfrontiert sehen, lassen sich durch die Verlagerung von Workloads in die Cloud direkt lösen. Die Kapazitätsgrenzen der klassischen Rechenzentren sind durch die praktisch unbegrenzten Rechen-, Netzwerk- und Speicherressourcen von AWS, Azure und GCP nahezu behoben. Viele remote forschende Wissensarbeiter profitieren bereits von geringen Latenzzeiten, die eine globale Cloud-Präsenz durch eine Kombination aus geo-proximalem Caching sowie Follow-the-Sun-Replikation leicht ermöglichen kann.
Darüber hinaus bietet die Cloud proaktiv eine Reihe weitere Vorteile, die wir noch nicht beleuchtet haben. Zum einen existiert praktisch keine Vorlaufzeit, wenn es um die Bereitstellung neuer Rechen- und/oder Speicherkapazitäten geht. Lediglich einige Klicks sind für die einmalige Bereitstellung erforderlich, oder einfache Skripte für wiederholte und groß angelegte Cloud-Bereitstellungen – die Einsatzbereitschaft erfolgt minutenschnell. Vergleichen Sie das mit Wochen (oder Monaten), die zwischen dem Einreichen einer Kaufanfrage für neue Hardware und der tatsächlichen Auslieferung verstreichen können. Stellen Sie sich vor, wie Sie die Zeit nutzen könnten, die Sie gewinnen, weil Sie sich nicht mehr um die Bereitstellung und Wartung Ihrer eigenen Infrastruktur kümmern müssen.
Aus finanzieller Sicht macht das Betriebskostenmodell der Cloud zudem einen Großteil der mit IT-Services verbundenen TCO wesentlich transparenter.
Die Cloud ist unvermeidlich – oder?
Wie wir eingangs gesehen haben, ziehen viele globale IT-Strategen, IT-Architekten und Führungskräfte die Cloud in Erwägung. Tatsächlich ist das Suchvolumen für Cloud-Speicher in den letzten Monaten drastisch gestiegen. Es liegt also nicht nur an Ihnen: Es gibt viele Gründe für dieses steigende Interesse an der Unternehmens-IT.
Wenn es doch nur so einfach wäre, eine Unternehmens-P-Card herauszuholen, ein paar neue Einträge in die Routing-Tabelle einzufügen und dann zuzusehen, wie sich die Magie entfaltet. Leider ist in der modernen Welt nichts kinderleicht. Für jede Kraft, die das metaphorische Flugzeug Ihres Unternehmens in Richtung Cloud treibt, müssen Sie immer noch den Widerstand anerkennen und angehen.
* Der Autor Fabrice Gourlay ist VP Sales EMEA bei Qumulo.
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