Software-Lizenzierung in der Cloud-Ära Lizenzoptimierung nun auch für Open Source Software und Mobilgeräte
Die Nutzer von Lösungen für Software Asset Management (SAM) und Software Lizenz-Optimierung (SLO) können seit kurzem auch die Lizenzen von Open Source Software, von Mobil- und Cloud-Lizenzen sowie die Risiken bei Software-Upgrades automatisiert handhaben und überwachen. SAM-Tools lassen sich sowohl on-premise als auch in der Cloud nutzen.
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Die Nutzung eines SAM- und SLO-Lösung wird jedes Jahr ratsamer. Nicht nur minimiert die optimale Verwaltung von Software-Lizenzen das Risiko einer Fehllizenzierung, sondern sorgt auch dafür, dass weniger Schadsoftware den Weg ins Unternehmen findet – mit unabsehbaren Folgen.
Ein dritter Grund, der die Brieftasche eines Unternehmers ganz direkt trifft: „Da Unternehmen häufig nicht über die richtigen Lizenzen verfügen, sind Software-Audits mittlerweile ein vielversprechender und kostengünstiger Vertriebsweg, an dem die Hersteller verdienen“, berichtet Benedict Geissler, Geschäftsführer bei Snow Software Deutschland. „Auf diese Weise generieren die Anbieter durchaus rund 25 Prozent ihres jährlichen Umsatzes.“
Selbst kleine und mittelständische Unternehmen sähen sich regelmäßig umfangreichen Prüfungen gegenüber. Andere Beispiele würden weit höhere Einsparungs- und Optimierungspotentiale zeigen, beispielsweise durch die richtige Zuordnung von SAP-Nutzertypen zu den jeweiligen Anwendern, bezogen auf das Nutzerverhalten (CloudComputing-Insider berichtete bereits mehrfach über SAP-Lizenzierung.).
Zum Glück können SAM-Lösungen wie von Snow Software, Flexera Software oder Circle Unlimited mehrere hunderttausend Anwendungen (Bei Snow: 415.000) von mehreren zehntausend Herstellern (bei Snow: 69.000) gemäß deren einzelnen Regeln vollautomatisch verwalten. Alle Hersteller raten dringend dazu, nur automatisierte Prozesse für die Lizenzverwaltung zu implementieren, denn jeder menschliche Eingriff trägt das Risiko in sich, Fehler zu erzeugen. Circle Unlimited aus Norderstedt hat dazu in einem Whitepaper eine detaillierte Checkliste erarbeitet.
Sukzessive wird das Einsatzgebiet von SAM- und SLO-Lösungen ausgeweitet. Wenn Firmenmitarbeitern und Freiberuflern mit ihren privaten Smartphones und Tablets auf Firmen-Software zugreifen, setzen die Hersteller dieser Anwendungen voraus, dass für diesen Zugriff eine Business-Lizenz vorhanden ist. Wurde diese nicht für das entsprechende Mobilgerät beantragt, liegt eine Unterlizenzierung vor: „im Falle eines Audits kann das aber sehr teuer werden“, berichtet Benedict Geissler. Die Hersteller verlangen nämlich, so die Auskunft anderer Experten, einen erhöhten Lizenzpreis bei der Nachlizenzierung. Ein SAM-Tool würde frühzeitig vor dem Fall einer solchen Unterlizenzierung warnen.
Der Einsatz einer SAM-Lösung, die man aus der Cloud bezieht, kann Kosten bei Steuerung und Wartung sparen und zusätzlichen Mehraufwand vermeiden helfen, argumentiert Geissler. Der Laie fragt sich indes, wie eine Cloud-Lösung auf alle Arten von Lizenzen zugreifen kann, wenn diese ebenfalls in der Cloud betrieben werden. Dies erfolgt durch eine entsprechende große Anzahl von Cloud-Konnektoren, wobei der Zugriff über Web Services und/oder eine API erfolgt.
Dass das Thema Cloud-Anwendungen an Bedeutung zunimmt, geht schon aus dem Trend hervor, den Geissler beobachtet: „Softwarehersteller stellen keine Produktupdates mehr für On-Premise-Software zur Verfügung.“ Die Vorteile einer SAM- Lösung in der Cloud sieht Geissler u.a. in der schnellen Implementierung und einem schnellen Rollout. Circle Unlimited rät zusätzlich dringend zu einer engen Integration mit den angeschlossenen Anwendungen, wie sie etwa bei der Dokumentation der Lizenzen nötig: Texterstellung., Dokumentenmanagement und Archivierung. Sie reduzieren die Dauer bis zur Vorlage von Auditierungsunterlagen ganz erheblich.
Open Source Software
Der nächste große Einsatzbereich für SAM wird gerade erst erschlossen: Open Source Software (OSS). Quelloffene Software wird von Softwareentwicklern im großen Umfang genutzt, ganz gleich, ob es sich um Anbieter kommerzieller Software, intelligenter Geräte, Internet of Things (IoT) -Anwendungen oder Entwickler in Unternehmen oder Behörden handelt, die proprietäre Applikationen für interne oder kundenspezifische Zwecke entwickeln.
Obwohl also OSS-Software weit verbreitet ist, wird sie oft ohne Überprüfung verwendet – es muss eben schnell gehen. Häufig wissen Softwareentwickler nicht, welche OSS-Komponenten verwendet werden oder woher sie stammen, ob die quelloffene Software den Lizenzbestimmungen entspricht oder angreifbare Schwachstellen enthält.
„Die Heartbleed-Sicherheitslücke in der Open SSL Verschlüsselungs-Bibliothek ist vielen in bleibender Erinnerung geblieben“, sagt Jim Ryan, Präsident und CEO von Flexera, „und sorgte bei ihrer Entdeckung für große Unruhe in der Softwareindustrie und bei Unternehmen.“ Die Entwickler hätten nicht genug über die Open-Source-Komponenten in ihrer eignen Software gewusst, um zu erkennen, ob ihre Anwendungen Schwachstellen enthielten. „Bei den Anwendern der Software war das nicht anders“, so Ryan weiter. „Das Risiko in Sachen Sicherheit und Compliance bei Open Source Software ist sehr groß. Flexera Software kann Kunden jetzt mit Hilfe Palamidas unterstützen, dieses Risiko zu minimieren und zwar genau so, wie wir es bei proprietärer Software bereits tun.“
Palamida heißt sowohl die von Flexera gekaufte Firma als auch deren Hauptprodukt. Zu den Lösungen von Palamida gehört die Enterprise Edition. Sie bietet Unternehmen eine End-to-End-Lösung, um Open Source und Code von Drittanbietern für Entwicklungsprojekte freizugeben, zu scannen und nachzuverfolgen. Darüber hinaus stellt sie aktuelle Informationen zu Lizenzierung und Software Schwachstellen sowie andere relevante Daten zur genutzten Software bereit.
Die Standard Edition richtet sich an Unternehmen, die sich in erster Linie auf das Analysieren des Codes fokussieren, und bietet die Scan- und Analysefunktionen der Enterprise Edition. Die Governance Edition hingegen eignet sich eher für Unternehmen, die ihr Compliance-Programm entsprechend der von Entwicklern offengelegten Informationen aufstellen, und verfügt über die Antrags- und Genehmigungs-Workflows der Enterprise Edition.
Dank der umfangreichen Software Vulnerability Datenbank, über die Flexera verfügt, können die Lösungen von Palamida die aktuellen Vulnerability Management-Funktionen erweitern und anwenden. Das schafft die Grundlage für Palamidas Aufdeckung von Open Source Vulnerabilities mithilfe von Software Composition Analysis.
Der primäre Mehrwert von Palamida: Entwickler können Open Source Software sowie mögliche Compliance- und Sicherheitsrisiken bereits beim Paketieren von Anwendungen der Software -etwa auf einer DevOps-Plattform - in ein Installationsprodukt identifizieren, also noch bevor die Anwendung den Kunden und Anwendern bereitgestellt wird.
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