Ein Jahr F5 und NGINX Integrierte Lösungen vom Code zum Kunden

Von Dr. Dietmar Müller |

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Durch die Übernahme von NGINX kann F5 Networks nun einheitliche Angebote vom App- und Web-Server über API Gateways, Load Balancer, Security und DNS bis zum Customer Delivery Network (CDN) unterbreiten. Die Bereitstellung von Apps in Multi Cloud-Umgebungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg soll künftig durch den NGINX Controller 3.x einfacher werden. Er ist das jüngste Resultat des Zusammenschlusses.

Die Bereitstellung von Apps in Multi Cloud-Umgebungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg soll durch den NGINX Controller 3.x einfacher werden.
Die Bereitstellung von Apps in Multi Cloud-Umgebungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg soll durch den NGINX Controller 3.x einfacher werden.
(Bild: gemeinfrei, geralt / Pixabay)

„Unser 2020 State of Application Services Report hat gezeigt, dass viele Unternehmen dabei sind, die Vorteile einer erhöhten Skalierung und Geschwindigkeit der Anwendungsbereitstellung in ihren Unternehmen zu erkennen“, berichtet Roman Borovits, Senior Systems Engineer bei F5 Networks. Immer mehr Anwendungen und damit verbunden immer mehr APIs stellen die Anwender jedoch vor große, neue Herausforderungen. Allen voran sei die Komplexität genannt, „da Unternehmen die Legacy-Infrastruktur verwalten müssen und sich dabei zunehmend auf mehrere öffentliche und private Clouds verlassen, gleichzeitig moderne Anwendungsarchitekturen implementieren und einer sich permanent entwickelnden und ausgefeilten Bedrohungslandschaft begegnen“.

Roman Borovits, Senior Systems Engineer bei F5 Networks
Roman Borovits, Senior Systems Engineer bei F5 Networks
(Bild: F5 Networks)

Gleichzeitig implementieren Unternehmen laut Studie immer mehr Application Services. Die Bereitstellung erfolgt zusehends in öffentlichen Cloud- und Container-nativen Umgebungen und setzt auf Service-Mesh Architekturen sowie modernstes Secure-Ingres-Controlling. Die Ergebnisse der Umfrage unter 2600 Verantwortlichen in Unternehmen weltweit deuteten darauf hin, dass sich dieser Trend sogar beschleunigen wird. „Vom Code, der die Geschäftslogik einer Anwendung ausmacht, bis hin zur Erfahrung auf dem Gerät eines Endbenutzers sorgen Application Services dafür, dass Unternehmen Anwendungen in Umgebungen sicher und in großem Maßstab erstellen, bereitstellen und verwalten können", so Borovits.

2020 State of Application Services Report

Weitere Erkenntnisse aus dem Report sind:

  • 80 % der Unternehmen setzen auf die digitale Transformation – mit zunehmendem Schwerpunkt auf die Beschleunigung der Markteinführung.
  • 87 % der Unternehmen nutzen die Multi Cloud, kämpfen aber in den meisten Fällen mit den damit verbundenen Sicherheitsaspekten.
  • 73 % der Unternehmen automatisieren ihr Netzwerk, um die Effizienz zu steigern.
  • 63 % der Unternehmen übertragen nach wie vor die Hauptverantwortung für App-Services dem IT-Betrieb, aber mehr als die Hälfte der Befragten wechselt aktuell zu DevOps-inspirierten Teams.
  • 69 % der Unternehmen nutzen zehn oder mehr Application Services.

Umsetzung von Code immer schwieriger

Gerade letzteres erhöhe die Komplexität der Infrastruktur noch mehr. Eine Orchestrierung ihrer Application Services scheint daher für Unternehmen dringend geboten. Als erstes gemeinsames Produkt schicken F5 und NGINX daher den NGINX Controller 3.x ins Rennen. Er soll die Time to Market von Anwendungen, das laut Studie brennendste Problem der Branche, deutlich verkürzen.

„Der NGINX Controller ist ein großer Erfolg bei unseren Kunden“, berichtet Steffan Henke, Technical Solutions Architect bei NGINX. „Er vereinfacht die Bereitstellung, Konfiguration und Überwachung von NGINX Plus-Instanzen, die als Proxy, Load Balancer, API-Gateway oder als eine Kombination daraus fungieren. Aber wenn ich mit einigen unserer fortschrittlichsten Kunden spreche, höre ich immer wieder die gleichen Herausforderungen. Trotz Tools wie Controller ist die Bereitstellung moderner Anwendungen schwierig. Mit dem NGINX Controller und dem self-service, app-centric Modell können unterschiedliche Rollen und Berechtigungen vergeben werden – unterschiedliche Teams können so innerhalb ihres Bereichs an Projekten zusammenarbeiten.“

NGINX Controller 3.x soll es richten

Hier setze der NGINX Controller 3.x an. NGINX Plus sorge als Software Load Balancer, Webserver und Content Cache für die schnelle und sichere Bereitstellung sowohl traditioneller als auch moderner Apps. „Die vorherigen Versionen des NGINX Controllers haben die vielen NGINX Plus-Instanzen in einer Skala verwaltet – aber immer noch infrastrukturorientiert. Die Benutzererfahrung drehte sich um die zugrunde liegenden NGINX Plus-Instanzen, nicht um die Apps, die doch das eigentlich wichtige für die Unternehmen sind“, so Henke.

Steffan Henke, Technical Solutions Architect bei NGINX
Steffan Henke, Technical Solutions Architect bei NGINX
(Bild: F5 Networks)

Das ändere sich mit der Einführung des NGINX Controller 3.x. Die neuste Generation der Cloud-nativen Lösung zur Bereitstellung von Anwendungen kombiniert eine breite Palette von Anwendungsdiensten wie Load Balancing, API-Management, Analytik und Service-Mesh mit einem App-zentrierten Ansatz. Dies verhindere u.a. auch die unkontrollierte Ausbreitung von Tools für die Bereitstellung von Anwendungen.

„Der NGINX Controller 3.x bietet eine skalierbare Grundlage für Entwickler und DevOps Self-Service“, so Gus Robertson, Senior Vice President und General Manager von NGINX bei F5. „Außerdem lassen sich Kunden-Apps nun über eine neue API konfigurieren.“

Neu im NGINX Controller 3.x sind zudem ein Self-Service-Portal, rollenbasierte Zugriffssteuerung und modulare Workflows, die eine gemeinsame Arbeit über den gesamten Bereitstellungslebenszyklus hinweg ermöglichen sollen. DevOps-Teams profitierten darüber hinaus durch die Integration von NGINX Controller mit wichtigen CI/CD-Tools von Anbietern wie Ansible und Datadog. Ein Entwicklerportal bietet und speichert Einblick in die Dokumentation für APIs, die über den Controller veröffentlicht werden. Der integrierte Zertifikatsmanager speichere sicher SSL/TLS-Zertifikate für eine einfache Zuordnung zu Anwendungen.

Orchestrierte Workflows

„Die Mitarbeiter von DevOps, NetOps, SecOps und AppDev profitieren von der rollenbasierten Selbstverwaltung und Überwachung ihrer Anwendungen sowie von orchestrierten Workflows, die eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen den funktionalen Teams fördern“, berichtet Borovits.

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„Wir haben den Controller 3.x mit einer RESTful-Konfigurations-API angereichert. Jetzt können DevOps-Teams ihre Workflows verwalten, ohne CI/CD- und Automatisierungstools separat mit jeder NGINX Plus-Instanz verbinden zu müssen. Sie schreiben einmal an die Controller-API, und der Controller verwaltet die Komplexität von NGINX Plus auf der Datenebene.“

Darüber hinaus offeriere er ein intuitives Dashboard mit Echtzeit-Daten zur App-Performance, Analysen für die Anpassung und Sicherheit von Apps sowie historische Metriken. Der NGINX Controller soll generell die Automatisierung im gesamten Lebenszyklus von Anwendungen steuern. Die Lösung werde in Zukunft um zusätzliche Funktionen erweitert, voraussichtlich im Sommer 2020 zum Beispiel um ein Service Mesh.

API-Flut eindämmen

Weil immer mehr Apps auch immer mehr APIs bedeuten, die zudem ein Einfallstor für Hacker darstellen können, ist im Controller nun ein API Management Module integriert.

„Das NGINX Controller API Management Modul kombiniert die Effizienz von NGINX Plus als API-Gateway mit einer neuen Steuerungsebene“, so Borovits. IT-Teams könnten damit APIs definieren, veröffentlichen und absichern, während die Entwickler die Kontrolle über das API-Design behalten. „Umfangreiche Überwachungs- und Warnfunktionen tragen dazu bei, die Verfügbarkeit, Leistung und Zuverlässigkeit der Anwendungen sicherzustellen.“

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