Der Krieg in der Ukraine zeigt – wie bereits schon die Covid-19-Pandemie – die Verletzlichkeit moderner Handelsbeziehungen, interner wie globaler Kommunikation und länderübergreifender Zusammenarbeit.
Die westlich orientierte Ukraine, einer der größten Exporteure von IT- und Nearshore-Outsourcing-Services in Europa, versank binnen weniger Stunden im Chaos.
Noch sind die Infrastrukturen für Telekommunikation und Internet einigermaßen stabil und intakt – nicht zuletzt auch durch das schnelle Handeln Elon Musks, der sein satellitengetütztes Kommunikationssystem Starlink sofort und ohne bürokratische Hürden der Ukraine zur Verfügung stellte. Auch die Deutsche Telekom und der Mobilfunkanbieter Vodafone reagierten sofort auf die veränderte Lage und stellten den Ukrainern kostenlosen Zugang in ihre Netze zur Verfügung.
Den von der EU und anderen Industrienationen verhängten Finanz- und Wirtschaftssanktionen gegen Russland und teilweise auch Belarus sind inzwischen zahlreiche Konzerne und Unternehmen quer durch alle Branchen gefolgt. Bis auf weiteres haben viele Konzerne und Unternehmen, darunter auch fast allen großen IT-Marken wie Apple, Google, Meta, Samsung uvm., ihre Geschäftsverbindungen und Lieferantenbeziehungen gekappt oder Aufträge storniert.
Die Ukraine als wichtiger IT-Außenposten
Bitkom-Präsident Achim Berg verurteilte die „russische Aggression“ aufs Schärfste: „In einer Zeit, in der sich soziale Beziehungen immer stärker in der digitalen Welt entwickelten, in der Werte zunehmend im digitalen Raum entstehen und in der es um Brain statt um Bodenschätze geht, ist dieser brutale und menschenverachtende Feldzug noch sinnloser, als es Kriege ohnehin sind.“ Berg verwies darauf, dass die Ukraine mit ihren vielen jungen Tech-Unternehmen und IT-Spezialistinnen und -Spezialisten ein wichtiger Entwicklungspartner der digitalen Wirtschaft in Deutschland ist.
Der IT-Sektor der Ukraine ist sehr vielfältig: Die Hälfte der Unternehmen sind Dienstleistungsunternehmen, jedes dritte hat sein eigenes Produkt und bietet Dienstleistungen an. Der Fokus liegt auf Cloud-, Big-Data- und KI-Technologien.
(Bild: Ukraine IT-Report 2021)
Doch nicht nur für Deutschland. Zahlreiche ITK-Unternehmen weltweit pflegen enge Partnerschaften mit IT-Unternehmen in Osteuropa. IT-Outsourcing und Nearshoring sind wichtige Geschäftsmodelle für alle Partner. Dabei spielt die Ukraine eine ungemein wichtige Rolle. Der „Ukraine IT Report 2021“ fasst zusammen, welche Bedeutung der ukrainische IT-Markt innerhalb Europas hat: Von den rund 5.000 IT-Unternehmen, davon gut 1.400 Start-ups, bieten allein 51 Prozent Services an, 16 Prozent entwickeln ausschließlich eigene Produkte und Lösungen. Insgesamt sind mehr als schätzungsweise 200.000 IT-Fachkräfte, insbesondere Softwareentwickler, Cloud-Computing-Experten und Ingenieure für digitale Infrastrukturen in der Ukraine beschäftigt. Jedes Jahr treten dort 20.000 IT-Absolventen in den Arbeitsmarkt ein.
In den vergangenen vier Jahren haben sich die IT-Exporte aus der Ukraine verdoppelt. Die Abnehmer kommen vor allem aus den USA und Großbritannien. 2021 summierten sich die ukrainischen IT-Exporte auf 6,8 Milliarden US-Dollar und sind damit doppelt so hoch wie die Erlöse aus der Gasdurchführung von Russland Richtung Westen. Bis 2025 wäre – bei stabiler politischer und wirtschaftlicher Lage – eine weitere Verdoppelung der IT-Service-Exporte zu erwarten gewesen.
Weltweite Industrie lebt von ukrainischen IT-Exporten
Der ukrainische Softwareentwicklungsmarkt umfasst mehr als 100 Forschungs- und Entwicklungszentren, von denen sich die meisten im Besitz multinationaler Unternehmen befinden. Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor der wichtigste Partner des Landes für Software-Beratungstätigkeiten, gefolgt von der EU und Israel. Die lokalen IT&C-Outsourcing-Dienstleistungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Bereiche Finanzen, Gesundheitswesen, E-Commerce und Telekommunikation. Auch die Glücksspielindustrie spielt eine zunehmende Rolle.
Die Ukraine verfügt über eine starke wissenschaftliche Basis und ein ausgedehntes Netz von öffentlich finanzierten technischen Hochschulen. Von den 1.700 Bildungseinrichtungen bieten 150 IT-Bachelorstudiengänge an. Die leistungsstärksten Bildungs Zentren bilden Unternehmenscluster in ihren Regionen.
(Bild: Ukraine IT-Report 2021)
Laut der ukrainischen High-Tech-Initiative „Hi-tech org“ sind zahlreiche ausländische Investoren indirekt in den ukrainischen Markt eingetreten, und zwar durch Fusionen und Übernahmen, gemeinsame Forschung und Entwicklung mit einer Outsourcing-Komponente oder durch die Auslagerung von Dienstleistungsunternehmen. Skype, eBay, Microsoft, Ericsson, IBM, PWC, Ubisoft oder Upwork – sie alle haben die Ukraine als eines ihrer Outsourcing-Ziele gewählt, entweder durch die Gründung regionaler Niederlassungen oder indem sie Projekte an lokale Outsourcing-Teams delegierten.
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Stand vom 30.10.2020
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In Anbetracht des Fachkräftemangels besonders bei Technik- und IT-Experten haben die Themen IT-Outsourcing und Nearshoring auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Hierzulande ansässige IT-Outsourcing-Unternehmen beschäftigen tausende ukrainische IT-Fachkräfte. Laut Statistischem Bundesamt (Statista) betrug der Marktumsatz mit IT-Outsourcing-Dienstleistungen (darunter gefasst sind auch professionelle Zahlungsdienste, IT-Infrastruktur-Outsourcing, IT-Anwendungs-Outsourcing und IT-Verwaltungs-Outsourcing) in Deutschland im vergangenen Jahr 19 Milliarden US-Dollar – schätzungsweise zwischen 20 und 30 Prozent dieser Summe wurde in der Ukraine erwirtschaftet.
Auswirkungen auch in Russland spürbar
Der Exportwert von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Dienstleistungen in Russland von 2008 bis 2020 nach Art.
(Bild: Statista)
Doch auch in Russland ist der Wert der Exporte von Computerdienstleistungen in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen und erreichte 2020 fast 5,1 Milliarden US-Dollar. Deshalb werden die dort ansässigen IT-Dienstleistungsunternehmen, die ebenfalls von vielen westlichen Unternehmen beauftragt werden, unter den Folgen des Krieges zu leiden haben. Aufgrund der sofort verhängten Finanzsanktionen, des Rückzuges zahlreicher Unternehmen sowie der Stornierung von Aufträgen, ist davon auszugehen, dass russische Entwickler und IT-Dienstleister enorme Verdienstausfälle und Umsatzeinbrüche hinnehmen müssen.
Interview
Analysten-Einschätzung von Gartner
Rajib Gupta, Senior Director Analyst bei Gartner Client Service Group, gibt gegenüber CloudComputing-Insider eine Einschätzung ab, mit welchen Belastungen die IT- und insbesondere die IT-Outsourcing-Branche rechnen muss:
CloudComputing-Insider: Worauf müssen sich Auftragsunternehmen jetzt einstellen, wenn die IT-Exporte aus der Ukraine, z. B. durch (Zer-)Störungen der Kommunikations- und Internetinfrastruktur, und aus Russland aufgrund der verhängten Sanktionen massiv zurückgehen oder sogar komplett ausfallen werden?
Rajib Gupta: Die IT-Exporte aus der Ukraine und Russland sind bereits erheblich zurückgegangen und wir gehen davon aus, dass sie kurzfristig minimal werden und möglicherweise ganz zum Erliegen kommen. Je nachdem, wie lange die Invasion andauert und wie groß der Schaden ist, könnten die IT-Exporte aus diesen Ländern längerfristig (über Jahre) leiden. Dies wird zusätzlichen Druck auf andere IT-Outsourcing-Zielländer wie Polen, Rumänien und Ungarn ausüben. Ein Teil der Arbeit könnte in APAC- und/oder lateinamerikanische Länder verlagert werden. Dies wird den ohnehin schon angespannten Arbeitsmarkt noch weiter verschärfen, und kurzfristig werden die Personalfluktuation, die Tagessätze und die Projektkosten steigen. Wir schlagen vor, dass CIOs und andere CxOs zurück zu ihren Planungstafeln gehen sollten, um ihre Nachfrage neu zu kalibrieren und ihre Projekte für mindestens die nächsten 24 Monate neu zu priorisieren.
Welche Auswirkungen wird es auf das Business im Westen haben, wenn die Aufträge nur teilweise oder gar nicht erfüllt werden?
Gupta: Wir erwarten, dass diese Invasion die globale Lieferkette weiter belasten wird. Da Covid-19 die Arterien der globalen Versorgung verstopft hat, wird die russische Invasion in der Ukraine weitere Belastungen für die IT- und Nicht-IT-Lieferketten verursachen. Schon jetzt schließen Unternehmen Produktions- und Liefereinrichtungen in Russland und der Ukraine und scheinen Verträge zu kündigen. Bei dem Versuch, Produktions- und Lieferzentren zu verlagern, wird es einen harten Wettbewerb um Einrichtungen, Fähigkeiten und Rohstoffe geben, und die Unternehmen müssen sich auf eine plötzliche Verschiebung der globalen Beschaffungsmuster einstellen. Darüber hinaus könnte sich das Wirtschaftswachstum aufgrund der verringerten Öl- und Gaslieferungen verlangsamen und die Inflation steigen, was einige Unternehmen zu Entlassungen oder Umstrukturierungen zwingt. Wenn Waren und Dienstleistungen von Zulieferern in diesen Ländern nur teilweise oder gar nicht geliefert werden, hängt der Rechtsweg für westliche Unternehmen von den vertraglichen Vereinbarungen mit ihren Zulieferern und dem für diese Verträge geltenden Landesrecht ab. Die Unternehmen sollten sich umgehend juristisch über die Anwendbarkeit solcher Klauseln und die Möglichkeiten des Schutzes gegen Teil- oder Nichtlieferungen beraten lassen.
Wird der Westen die zu erwartenden Verspätungen oder Ausfälle kompensieren können?
Gupta: Gartner rät allen westlichen Unternehmen für die nächste Zeit (in den nächsten Tagen und Wochen) vor allem eines: „Human First“. Schaffen Sie alle Möglichkeiten, um Menschenleben zu retten, vertriebene Familien mit Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten und Unterkünften zu versorgen und Kindern und anderen Bedürftigen besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Längerfristig muss sich der Westen die Frage stellen, ob er in der Lage ist, die durch den russischen Einmarsch in die Ukraine fehlenden Kapazitäten im Bereich der IT-Dienste schnell zu ersetzen. Die Antwort darauf ist: Wahrscheinlich nicht. Gartner hat bereits einen massiven globalen Talentmangel festgestellt, unter anderem bei wichtigen digitalen Fähigkeiten wie Data Science, KI-Entwicklung und Low-Code/No-Code. Die Abwanderung von schätzungsweise einer Million IT-Fachkräften aus dieser Region wird zu einem unmittelbaren Ressourcenengpass führen. Unternehmen müssen davon ausgehen, dass Schlüsselqualifikationen besonders gefragt sein werden, indem sie digitale Projekte mit direkten Auswirkungen auf den Umsatz priorisieren und vorhandene Ressourcen mit Ansätzen zur Talentbindung schützen.
Hat Gartner bereits genauer analysiert, was der Krieg in der Ukraine für den IT-Outsourcing/Nearshoring-Markt bedeuten könnte?
Gupta: Die von Gartner durchgeführte Umfrage unter Vorständen zeigt, dass über 40 Prozent der Befragten bereits vor der aktuellen Krise über größere geopolitische Machtverschiebungen besorgt waren. Unternehmen können auf zwei Arten reagieren: Die natürliche, instinktive Reaktion ist das Insourcing von Dienstleistungen, doch damit wird das Risiko lediglich intern verlagert. Gartner geht davon aus, dass Unternehmen, die sich in solchen geopolitischen Situationen widerstandsfähig zeigen und Risiken aktiv mindern wollen, ihre Dienstleistungen auf mehrere neue Standorte ausdehnen, fehlende Ressourcen und Qualifikationsdefizite durch eine Strategie der Standortdiversifizierung abmildern und Gigworker zur Beschaffung von Fachkräften einsetzen werden.
Soforthilfe vor Ort
Viele der betroffenen Firmen in der Ukraine, aber auch deren Muttergesellschaften bzw. Auftraggeber, haben sich bereits in den ersten Stunden des Konflikts hilfsbereit und solidarisch erklärt. Eines der größten IT-Outsourcing-Unternehmen Softserve, 1993 in Lviv gegründet, beschäftigt mehr als 6.500 Mitarbeitern weltweit. Das Unternehmen, das heute seinen Hauptsitz im texanischen Austin hat, kündigte an, den Gewinn, der in der Ukraine erwirtschaftet würde, an die ukrainische Armee und Wohltätigkeitsfonds zu spenden. Außerdem hat der Softwarekonzern im Voraus Steuern in Höhe von 24 Millionen Hrywna (knapp 750.000 Euro) überwiesen, um die Wirtschaft des Landes zu unterstützen.
Doch wie sieht es im Land selbst aus? Die Softwareentwicklungsfirma N-ix berichtet auf LinkedIn über ihre Anstrengungen, Familien von Mitarbeitern, nach Polen zu evakuieren. Mehrere Busse mit Frauen und Kindern an Bord seien diese Woche von Mitarbeitern des Krakauer Büros in Empfang genommen worden. Wer es noch nicht ganz außer Landes geschafft hat kann beispielsweise im Old Amsterdam Coworking Space in Lviv Quartier bekommen, bietet das niederländische Unternehmen Symphony Systems an. Über 50 Personen aus Kiew, Charkiw und anderen Städten hätten dies bereits in Anspruch genommen.
Viele Unternehmen versuchen gleichzeitig, sich auf die neue Realität einzustellen und verlagern Projekte und Teams an andere Standorte, berichtete beispielsweise Vitaly Sedler, Mitbegründer und CEO des IT-Dienstleisters Intellias, gegenüber dem Wallstreet Journal. Der US-Sender CNBC berichtete, dass entgegen der Erwartungen, noch viele ukrainische IT-Dienstleister ihren Verpflichtungen nachkommen und weiter an Projekten arbeiten würden – selbst aus besonders umkämpften Regionen. Ein Auftraggeber aus San Francisco, so CNBC, könne es selbst kaum fassen, dass Teams selbst „aus einem verdammten Parkhaus in Charkiw unter schwerem Beschuss und Gewehrfeuer“ ihre Aufträge erledigten.
Das Unternehmen Yalantis aus Dnipro sichert allen Mitarbeiter, die die sich zur Landesverteidigung entschlossen haben, ihren Arbeitsplatz weiter zu. Zusätzlich habe man in verschiedenen Städten und im Ausland zentrale Koordinierungsstellen eingerichtet, um bei der Umsiedlung zu helfen, Unterkünfte anzubieten und generell Hilfe vor Ort zu leisten. Und eine Warnung spricht Yalantis auch noch aus: „Wir haben ein starkes Büro für Informationssicherheit. Jetzt gibt es ein spezielles Hauptquartier für den Cyberschutz. Außerdem haben wir unsere eigenen Cyber-Krieger!“
Jobplattform in Deutschland für Geflüchtete aus der Ukraine online
Von dpa
Zwei ukrainische Unternehmer aus Berlin haben eine europäische Jobplattform für Geflüchtete aus der Ukraine gegründet. Am Montag wurde das Portal „UA Talents“ online gestellt. Dort können Unternehmen aus ganz Europa ihre offenen Stellen für Menschen aus der Ukraine, die durch den Krieg ihre Arbeit verloren haben, ausschreiben. Die von den in Berlin ansässigen ukrainischen Unternehmern Ivan Kychatyi und Nikita Overchyk gegründete Plattform fokussiert sich zunächst auf Stellen im Technologiesektor. Es sei aber geplant, das Angebot schnell auf andere Sektoren auszudehnen. Die Initiative wird von wichtigen Risikokapitalgebern aus Deutschland unterstützt. Dazu gehören Atlantic Labs, FoodLabs, HV Capital, Earlybird und Project A. Außerdem haben Unternehmen wie Flink und Bolt, Meta (Facebook), StepStone und der Axel Springer Verlag nach Angaben der Initiatoren eine Unterstützung zugesagt. „UA Talents“ konzentriere sich auf zwei Gruppen: Menschen aus der Ukraine, die in ein anderes europäisches Land geflohen sind, und Geflüchtete innerhalb der Ukraine. Das Ziel der Gründer sei es, dass Geflüchtete aus der und innerhalb der Ukraine schnell eine Beschäftigung in ihrer neuen Heimat oder durch Fernarbeit finden können.