Definition: überladene, ineffiziente oder zu Fehler neigende Software Was ist Bloatware?

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Bloatware ist eine Software, die mit unnützen Funktionen überladen und für den Anwender unübersichtlich zu verwenden ist. Sie arbeitet ineffizient, verbraucht unnötig viele Systemressourcen, ist schlecht wartbar oder neigt zu Fehlern.

Unnütze Software: Bloatware bezeichnet mit Funktionen überladene, ineffiziente oder zu Fehler neigende Software - zu Lasten der Performance und des Speichers.
Unnütze Software: Bloatware bezeichnet mit Funktionen überladene, ineffiziente oder zu Fehler neigende Software - zu Lasten der Performance und des Speichers.
(Bild: gemeinfrei © Gerd Altmann / Pixabay)

Bloatware, die bereits auf einem Gerät vorinstalliert ist oder zusammen mit einem Betriebssystem oder einem anderen Programm ausgeliefert wird, wird als Crapware bezeichnet. Eine klare Trennlinie zwischen Bloatware und Crapware existiert nicht.

Der Begriff Bloatware leitet sich vom englischen Verb „to bloat“ ab. Es bedeutet „aufblähen“ oder „aufblasen“. Bei einer Bloatware handelt es sich um eine aufgeblähte Software. Diese Art von Software ist mit unnützen Funktionen überladen oder benötigt unnötig viele Systemressourcen. Sie ist kompliziert und für den Anwender unübersichtlich zu benutzen. Die Software arbeitet ineffizient, ist eventuell unausgereift oder neigt zu Fehlern und ist schlecht zu warten.

Neben dem negativen Einfluss auf die Performance, stellt Bloatware aufgrund eventueller Fehleranfälligkeit und mangelnder Ausgereiftheit unter Umständen ein Sicherheitsrisiko dar. Um einen Computer oder ein Smartphone nicht unnötig mit solchen Programmen zu belasten, ist es zu empfehlen, deren Installation zu unterbinden oder die Bloatware zu entfernen. Oft ist Bloatware direkt auf einem Gerät installiert oder wird mit einem Betriebssystem beziehungsweise mit einer Software ausgeliefert, ohne dass der Käufer darauf Einfluss hat. In diesem Fall wird die Bloatware auch als Crapware bezeichnet.

Unter Umständen verhindert der Geräte- oder Softwarehersteller ganz bewusst die Deinstallation dieser Software. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Arten von Bloatware. Beispiele für Bloatware sind vorinstallierte Testversionen von Software mit eingeschränkter Nutzungszeit, Demoversionen kommerzieller Programmpakete, vorinstallierte Spiele oder Programme mit Werbeeinblendungen, vom Anwender nicht benötigte Apps auf Smartphones, Symbolleisten oder unnütze Browsererweiterungen und vieles mehr.

Die verschiedenen Arten von Bloatware

Eine genaue, allgemeingültige Definition von Bloatware existiert nicht. Oft lässt sich keine exakte Trennlinie zwischen Bloatware, Crapware oder Adware ziehen. Grundsätzlich kann bei Bloatware zwischen diesen Arten unterschieden werden:

  • Software, die unnötig viele, vom Anwender nicht genutzte oder benötigte Funktionen besitzt.
  • Software, die wesentlich mehr Systemressourcen verbraucht als vergleichbare Konkurrenzprodukte mit ähnlichem Funktionsumfang.
  • Software, die beim Start eines Geräts oder eines Betriebssystems mit gestartet wird, obwohl sie gar nicht benötigt wird.
  • Vom Hersteller eines Geräts oder eines Betriebssystems vorinstallierte Software, die für die Benutzung nicht notwendig ist und sich häufig nicht mehr deinstallieren lässt.
  • Unerwünschte und unnötige Software, die mit der Installation anderer Programme mit installiert wird.
  • Software, die unnötig komplex und unübersichtlich zu bedienen ist.

Im Folgenden einige Beispiele für Bloatware auf Geräten wie Computern, Smartphones oder Tablets. Bloatware können Testversionen von Anwendungen mit eingeschränkter Nutzungszeit sein, die nach dem Ablauf auf dem Rechner installiert bleiben und weiterhin Systemressourcen verbrauchen. Weitere Beispiele für Bloatware sind Demoversionen kommerzieller Programmpakete, vorinstallierte Anwendungen mit Werbeeinblendungen oder Symbolleisten und unnütze Browsererweiterungen.

Bloatware ist häufig auf Smartphones im Form von vom Hersteller vorinstallierten Apps wie Wetter-Apps, Spieleportale, persönliche Sprachassistenten, Gesundheits-Apps, Video- und Musik-Apps, Messaging-Apps und andere zu finden. Zum Teil sind diese Apps fest im Betriebssystem des Geräts verankert und nicht zu entfernen. Manchmal wird Bloatware auch als abfälliger Begriff für Software verwendet, für die es nach Meinung bestimmter Personen wesentlich bessere und effizienter arbeitende Alternativen gibt. So kann es vorkommen, dass bestimmte Betriebssystemversionen oder Anwendungspakete wie Office-Lösungen mit mächtigem Funktionsumfang als Bloatware bezeichnet werden.

Mögliche negative Auswirkungen von Bloatware

Bloatware stellt Funktionen bereit, die vom Anwender nicht benötigt werden, und belegt unnötig Systemressourcen. Dadurch beeinträchtigt die Software die Leistung des Geräts, auf der sie installiert ist. Der Rechner arbeitet langsamer, verbraucht mehr Akku oder zeigt häufiger Fehler. Neben der Verschlechterung der Performance eines Geräts, kann Bloatware ein Sicherheitsrisiko darstellen. Sie bietet zusätzliche Angriffsfläche und ist unter Umständen Ziel von Hackern oder Cyberkriminellen. Besonders gefährlich wird es, wenn sie fehlerhaft programmiert ist, externe Verbindungen aus dem Internet zulässt oder unerkannte Sicherheitslücken beziehungsweise Schwachstellen besitzt.

Bloatware identifizieren und entfernen

Aufgrund der vielen möglichen negativen Auswirkungen von Bloatware ist es zu empfehlen, diese Art von Software gar nicht erst auf einen Rechner gelangen zu lassen. Häufig hat man jedoch keine Möglichkeit, das zu verhindern, da viele dieser Programme in Form von Crapware bereits vom Hersteller eines Geräts oder Betriebssystems installiert sind. Um Geräte von Bloatware zu befreien, ist es im ersten Schritt notwendig, sie zu identifizieren. Dies kann durch manuelles Untersuchen eines Geräts erfolgen. Beispielsweise sind der Task-Manager oder andere Systemtools eines Rechners, die Auskunft über die Belegung von Systemressourcen liefern, dafür nutzbar.

Bei Anwendungen, die nicht verwendet werden oder dem Benutzer unbekannt sind, aber laut den Tools permanent viel Prozessorleistung oder Arbeitsspeicher belegen, kann es sich um Bloatware handeln. Da solche manuellen Untersuchungen aufwendig und fehleranfällig sind, gibt es zahlreiche Tools, die diese Arbeit übernehmen. Sie scannen das System und liefern anschließend eine Liste von Anwendungen, die Bloatware sind oder vom Tool als solche eingestuft werden. Der Anwender kann dann entscheiden, ob er diese Programme deinstallieren oder auf dem System behalten möchte.

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Während sich manche Bloatware mit wenigen Klicks beseitigen lässt, ist die Installation bei bestimmten Arten von Bloatware nur mit zusätzlichem Aufwand oder überhaupt nicht möglich. Unter Umständen muss mit Root-Rechten tief in die Systemumgebung eines Rechners eingegriffen oder ein separates Tool dafür benutzt werden. Einige Anwendungen sind so tief im Betriebssystem verankert, dass ein Entfernen unmöglich ist oder ein Risiko für die Funktionalität und Stabilität des Systems darstellt. Einige dieser Anwendungen lassen sich zumindest deaktivieren oder ausblenden.

Mittlerweile gibt es Bestrebungen der Gesetzgeber, es Herstellern von Betriebssystemen oder Endgeräten zu untersagen, zusätzliche Programme und Anwendungen auszuliefern, die sich vom Nutzer nicht mehr entfernen lassen. Beispielsweise sieht das im Jahr 2021 vom Deutschen Bundestag und vom Bundesrat verabschiedete GWB-Digitalisierungsgesetz solche Regelungen vor.

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