Interview mit Kirill Rodionov, LeverX Group Verbesserter Workflow durch Remote-SAP-Implementierungen
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„Unsere Hauptaufgabe ist es, Gewinne aus Investitionen in SAP zu steigern.“ – LeverX hat in 19 Jahren eine Strategie entwickelt, um sämtliche Branchen ortsunabhängig den Schritt Richtung Prozessoptimierung machen zu lassen, und zwar mittels „Remote-Implementierung“. Wie genau dieser verbesserte Workflow genau aussieht, erklärt Kirill Rodionov, Direktor des DACH-Geschäftsbereichs der LeverX Group.

Der Corona-Shutdown in weiten Teilen der Welt hat zu einer Beschleunigung der Digitalisierung aller Bereiche geführt, nicht zuletzt auch in Deutschland. Während das „New Normal“ für die Bevölkerung „nur“ belastend ist, kann es Unternehmen die Existenz kosten. Um zu überleben und zu prosperieren, müssen sie daher ihre Prozesse an die neuen Gegebenheiten anpassen. In zwei Jahrzehnten SAP-Erfahrung will LeverX den idealen Remote-Workflow erarbeitet haben. Wie dieser aussieht, erklärt Kirill Rodionov, Direktor des DACH-Geschäftsbereichs der LeverX Group, im Gespräch mit CloudComputing-Insider:
CloudComputing-Insider: Covid hat die digitale Transformation beschleunigt - für Unternehmen bedeutet das, die Gesamteffizienz interner Arbeitsabläufe zu überprüfen, um Kosten zu senken und noch mehr Ressourcen zu sparen. LeverX Group bietet Prozessoptimierung durch „Remote-Implementierung“. Wie sieht die konkret aus?
Kirill Rodionov: Nun, die Aussage, dass es für die Qualität eines Projekts wichtiger ist, ein Team offline zu haben, ist heute kein Axiom mehr. Wir haben eine Untersuchung durchgeführt und festgestellt, dass die Mitarbeiter aus der Ferne mit der gleichen Effizienz arbeiten wie in der klassischen Arbeitsform. Auch die Qualität des Projekts blieb auf demselben Niveau wie vor Covid und stieg sogar noch an, da die Zahl der verfügbaren Spezialisten, die wir für eine Teilnahme gewinnen können, gestiegen ist. Wir haben Niederlassungen in verschiedenen Ländern, was es uns ermöglicht, Teams mit Experten mit einzigartiger Erfahrung zusammenzustellen. Das heißt, dass die Qualität des Projekts insgesamt durch die Teilnahme qualifizierter Personen in einem bestimmten Bereich oder einer Nische steigt. Außerdem können sie unabhängig von ihrem Standort schnell und ohne Zeitaufwand in das Projekt einsteigen, was bei der klassischen Durchführung des Projekts und der Existenz einer großen Menge bürokratischer Verfahren – Koordination, Reisekosten, Logistik usw. – einfach unmöglich wäre. Deswegen erscheint für den Kunden die Durchführung eines Projekts aus der Ferne also kostengünstiger.
Sie sehen vor allem auf dem deutschen Markt einen Nachholbedarf. Warum gerade in Deutschland?
Rodionov: Gerade als Unternehmer oder Entscheider, ob im Handwerk oder der Industrie, angestellt bei einem Betrieb im Mittelstand oder Geschäftsführer eines Großkonzerns: Das Wissen über die digitale Entwicklung Deutschlands ist wichtig. Betrachtet man das Ranking der G20-Staaten hinsichtlich des Digitalisierungsgrad der Volkswirtschaften fällt auf, dass Deutschland lediglich auf Rang 17 ist. Das sollte sich ändern, um im weltweiten Wettbewerb Schritt halten zu können. Auch bei IT-Investitionen liegt Deutschland weit hinten.
Die LeverX Group kann hier bestimmt helfen?
Rodionov: Es ist kein Geheimnis, dass der DACH-Markt für SAP entscheidend ist. SAP wiederum ist der Schlüssel zu effizienten unternehmensweiten Transformationsprozessen. Und da wir uns mit der Integration von SAP-Lösungen beschäftigen, ist die Präsenz unserer Marke in Deutschland zwingend erforderlich. Andererseits sind wir hier nicht neu. Deutschland ist praktisch unsere Heimat, da unser Gründer Dr. Victor Lozinski vor dem Start unseres Unternehmens im Jahre 2003 in den USA bereits viele Jahre bei SAP Deutschland gearbeitet hat. Mit SAP, unserem Hauptkunden, arbeiten wir seit mehr als 20 Jahren mit einem Team von 500 Mitarbeitern weltweit. Bis in das vergangene Jahr waren wir im DACH-Markt allerdings nicht als Systemintegrator tätig. Das heißt, wir wurden in Projekten mit deutschen Kunden eher als SAP-Partner involviert. Jetzt gilt es, die Marke LeverX Group und unsere Expertise als unabhängiger Entwickler am deutschen Markt bekannt zu machen. Mit anderen Worten: Mithilfe unseres in 20 Jahren angesammelten Know-hows unterstützen wir aktiv auch deutsche Unternehmen dabei, deren Digitalisierung nachhaltig zu beschleunigen.
Sie verweisen auf zwei Jahrzehnte SAP-Erfahrung – wie sieht für Sie denn der ideale Remote-Workflow aus?
Rodionov: Der ideale Remote-Workflow ist für uns derjenige, bei dem wir die meisten Arbeiten online erledigen, aber in Schlüsselmomenten der Projektrealisierung sind wir gemeinsam mit unseren Kunden vor Ort. Es gibt nur wenige solcher Phasen. Das kann das erste Brainstorming sein. Solche Meetings haben wir übrigens beim Kunden zu Hause abgehalten, derzeit wird in unserem Büro in Heidelberg ein Design Thinking Space für diese Zwecke eröffnet. Dann gibt es die Go-Life-Phase, in der wir mit dem Kunden das System einführen und sicherstellen, dass jeder Geschäftsprozess wie geplant funktioniert. Alle anderen Aktivitäten können mithilfe moderner Tools und Technologien wie Zoom, Teams und Jira aus der Ferne erledigt werden, indem die Teammitglieder mit Remote-Arbeitsplätzen ausgerüstet werden. Übrigens gibt es in unserer Geschichte Fälle, in denen sich die Teams jahrelang nicht getroffen haben, sie kannten sich nur durch Avatare – und wir alle wissen, welche Fotos üblicherweise für Avatare gewählt werden: Immer die besten oder es gibt ein Foto aus der Jugend. Als sich die Teams also beim Finale des Projekts trafen und sich in Wirklichkeit nicht erkannten, war das schon komisch. Aber das sind eben die Momente, die Menschen zusammenbringen.
Nach eigenen Angaben basiert Ihre Strategie auf kundenspezifischen Projektmanagementmethoden und agilen Entwicklungsprozessen. Von welchen Projektmanagement-Methoden und agilen Entwicklungsprozessen ist die Rede?
Rodionov: Sie sind standardisiert. Das Deployment führen wir nach der SAP-Activate-Methodik durch, wie sie auch in den von SAP Ariba zur Verfügung gestellten Deployment-Beschreibungsunterlagen enthalten ist und unsere bisherigen Erfahrungen berücksichtigt. Die Umsetzung hängt vom Projektvolumen ab, kann aber innerhalb von drei Monaten beendet sein. Die Projektleitung und -durchführung erfolgt ebenfalls mithilfe dieser Methodik und den Werkzeugen von SAP Activate. Dabei handelt es sich um eine iterative und agile Vorgehensweise für die Implementierung verschiedener SAP-Lösungen. Sie eignet sich sowohl für die Implementierung von Lösungen in der Cloud als auch für On-Premise- und Hybrid-Umgebungen. Die Hauptziele bei ihrer Verwendung sind die Minimierung von Projektrisiken und die Reduzierung der Gesamtkosten für die Implementierung. Man folgt sechs Phasen, um den gesamten Projektlebenszyklus von SAP-Lösungen zu unterstützen. Ihnen liegt eine Reihe von Wertschöpfungs- und Qualitätsprüfungen zugrunde, die sich im Ansatz als Quality Gate Checkpoints widerspiegeln, um sicherzustellen, dass die Lösung den von Ihnen erwarteten Wert liefert. Die Etappen von SAP Activate sind: Entdecken und Vorbereiten; Erkunden; Realisieren; Einsetzen und Ausführen.
LeverX Group setzt auf ein Mentorenprogramm und internes Fachwissen für das Onboarding von Kunden. Unter Mentoring versteht man eine berufliche oder persönliche Lernpartnerschaft zwischen zwei Personen. Wie definiert die LeverX Group diesen Begriff in diesem Zusammenhang?
Rodionov: Im Zusammenhang mit Onboarding sagen wir, dass jede Partnerschaft zwischen Unternehmen eine Partnerschaft zwischen Menschen ist. Und wenn wir über die erfolgreiche Implementierung von IT-Lösungen sprechen, dann geht es um all die Menschen bei unseren Kunden, die diese Lösungen nutzen, unterstützen und skalieren. Menschen haben immer Fragen, sowohl Arbeits- und Routinefragen als auch solche, die sich im Laufe der Beherrschung des Systems und seiner weiteren Anpassung ergeben. Unsere Strategie beruht auf der Prämisse, unseren Kunden nie im Stich zu lassen. Auch wenn das Projekt abgeschlossen ist, bleiben wir in der Nähe, um auf Fragen schnell reagieren und diese beantworten zu können. Wir beraten über das Projekt hinaus und helfen mit unserer Expertise. Als Ergebnis sind wir bereit, alle Kenntnisse über das Produkt, seine Anwendung, die Möglichkeiten der Skalierung und die sich ändernden Bedürfnisse der Kunden so anzupassen, dass sie sich nicht allein gelassen fühlen mit dieser „komplizierten“ Software. Diese Unterstützung kann man in der Tat als Mentoring bezeichnen.
Sie erklären an anderer Stelle, dass „die Einführung der Cloud zur Norm wird“. In der Tat spielt Cloud Computing in der SAP-Umgebung eine immer größere Rolle, S/4HANA Cloud und andere cloud-basierte SAP-Anwendungen werden mehr und mehr genutzt als On-Premises-Implementierungen. Aber sind auch wirklich alle Ihre Kunden davon überzeugt? Gerade der Mittelstand lässt sich doch gerne bitten...
Rodionov: Unternehmen ohne Cloud-Lösungen haben vor allem Sicherheitsbedenken. Aber die Anzahl der Cloud-User ist höher als noch vor ein paar Jahren. Das Wachstum der Popularität von „Cloud Computing“-Anfragen ist heute im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent höher. Nach der jüngsten Prognose von Gartner werden die weltweiten Endnutzerausgaben für öffentliche Cloud-Dienste im Jahr 2022 voraussichtlich um 20,4 Prozent auf insgesamt 494,7 Milliarden US-Dollar steigen, gegenüber 410,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Im Jahr 2023 werden die Endnutzerausgaben wohl fast 600 Milliarden US-Dollar erreichen. SAP berichtet über die gleichen Trends, während sie erwähnt, dass sich im Hinblick auf die Einführung von SAP S/4HANA im Laufe des Quartals mehr als 650 Kunden für die intelligente ERP-Lösung entschieden haben, was die Gesamtzahl der Kunden auf fast 20.000 erhöht. Dies entspricht einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von diesen Kunden sind über 14.500 Unternehmen bereits im Einsatz. Mehr als sechzig Prozent der zusätzlichen SAP-S/4HANA-Kunden, die sich im zweiten Quartal anmeldeten, waren Neukunden. Mit anderen Worten: Waren die meisten Unternehmen früher besorgt über die Datensicherheit und die Zuverlässigkeit der Anbieter von Cloud-Lösungen, zeigen die Kunden heute großes Interesse an der Cloud. Der Mittelstand steht hier ein wenig im Vordergrund, er ist durch die Optimierung der Infrastrukturkosten flexibler und initiiert selbst Cloud-Lösungen.
Sie erklären auch, dass „in Zukunft alle SAP-Projekte ‚wirklich remote‘ sein müssen“. Was bedeutet „wirklich remote“ für den Anwender?
Rodionov: Ich will so antworten: Die Integration beliebiger IT-Lösungen – S\4HANA Migration, Product Lifecycle Management, Digital Supply Chain, Asset Management, Spend Management, usw. – kann in einem echten Remote-Format erfolgen. Im Laufe der Jahre haben wir einen Ansatz entwickelt, mit dem wir in kürzester Zeit ein Team von Entwicklern zusammenstellen können, die über die nötige Erfahrung verfügen und die Sprache der Kunden beherrschen – unabhängig von ihrem Standort. Für den Kunden bedeutet dies, dass er Ressourcen und Zeit spart, die Projektdauer verkürzt und gleichzeitig die Qualität der Arbeit beibehält. Das Geheimnis unseres Ansatzes des „echten Remote-Arbeitens“ besteht darin, dass wir bei der LeverX Group Entwickler und Mitgliederteams mit gemeinsamen Werten, die durch ein gemeinsames Verständnis von Geschäftsgebaren verbunden sind, zusammenführen und sie nach einheitlichen Unternehmensstandards schulen.
Es stellt sich die Frage, wo die Remote-Implementierung verwaltet werden soll. Vermutlich beim implementierenden Unternehmen, also vermutlich bei der LeverX Group, oder?
Rodionov: Wenn wir mit der Implementierung beginnen, haben wir keine Aufteilung in Teams. Das heißt, es gibt kein separates Team der LeverX Group, ein Kundenteam und ein SAP-Team, das auch an bestimmten Phasen der Projektumsetzung beteiligt ist. Es gibt ein gemeinsames Team von Schlüsselpersonen, die das Managementteam des Projekts bilden. Dieser Ansatz gibt uns die Möglichkeit, alle offenen Fragen schnell zu lösen.
Als Technologiepartner hat die LeverX Group neben dem traditionellen Angebot der Vor-Ort-Implementierung zwei weitere Servicemodelle zur Verbesserung des Remote-Workflows entwickelt. Für wen sind sie geeignet?
Rodionov: Diese Modelle wurden nicht von uns entwickelt, die meisten Integratoren arbeiten mit ihnen, doch jahrelange Erfahrung haben sie optimiert. Unser Modell eignet sich für Unternehmen, die bei der Zusammenarbeit mit großen Systemintegratoren mehr Flexibilität benötigen, als dies bei herkömmlichen Modellen möglich ist. Denn wir können in kürzester Zeit wichtige Spezialisten für das Projekt bereitstellen, ohne dass der Zugang zu diesen durch Bürokratie und strenge Verfahren geregelt ist. Die Innovation unserer Servicemodelle besteht darin, dass der Kunde, nachdem er eine Frage an unseren Kundenbetreuer gestellt hat, Zugang zu einem Experten erhält, der sich überall auf der Welt befinden kann. Das heißt, die Innovation liegt in der Optimierung bestehender Modelle, sodass der Kunde zum richtigen Zeitpunkt Zugang zu Nischenexpertise erhält. Und wenn Sie den Markt analysieren, werden Sie sehen, dass es einen wesentlichen Unterschied zwischen uns und großen Systemintegratoren gibt: sie haben komplexe Prozesse, demnach ist es schwierig, den Zugang zu einem Experten-Berater zu erhalten. Die Koordinierung kann lange Zeit in Anspruch nehmen und dementsprechend Relevanz und Aktualität verlieren. Wir unterscheiden uns auch von kleinen Integratoren von IT-Lösungen, die nicht über genügend Spezialisten verfügen und eher nach einem Subunternehmer für den Kunden suchen. Wir haben daher in fast jedem Bereich Nischenexperten. Das heißt, während die einen koordinieren und die anderen suchen, erledigen wir den Job. Unser Motto lautet: Klein genug, um flexibel zu sein, groß genug, um zuverlässig zu sein. Das bedeutet, dass wir alle Schwierigkeiten in jeder Phase der Projektumsetzung auf ein Minimum reduziert haben, um es für den Kunden einfacher zu machen.
Aus rein technischer Sicht kann die Implementierung und Wartung neuer ERP-Systeme vollständig remote erfolgen. Welche Einsparungen können die Nutzer erwarten, wenn sie die Wartung ihrer Systeme verstärkt aus der Ferne vornehmen?
Rodionov: In erster Linie profitiert der Kunde von der Einsparung von Reise- und Logistikkosten. Wenn wir über Cloud-Lösungen sprechen, kann auch von Kosteneinsparungen bei der Serverausrüstung profitiert werden - die Einsparungen können hier fünf Prozent bis zehn Prozent der Softwarekosten erreichen. Hinzu kommen die Support-Updates - SAP aktualisiert sich selbst, für den Kunden bedeutet dies nochmal eine Kosteneinsparung von bis zu drei Prozent. Einsparungen werden auch bei den Kosten für die Finanzierung geschaffen, da Cloud-Lösungen in vierteljährlichen Raten per Abonnement bezahlt werden können, bedeutet also, dass Ressourcen gebunden und durch Finanzpläne sowie durch die Kosten für Partnerprogramme und Rabatte von SAP ausgeglichen werden, da es sich um innovative Produkte handelt. Wir als SAP-Partner können einen Dialog mit dem Anbieter herstellen und unter der Angabe gewisser Gründe dafür sorgen, dass SAP einen zusätzlichen Rabatt gewährt. Abschließend möchte ich die Einsparungen der Kosten für das Hosting von Daten in der Cloud betonen, da Rechenzentren Rabatte auf die Platzierung anbieten können. Wie gesagt, gibt es für die Kunden, die die Wartung ihrer IT-Systeme aus der Ferne vornehmen, genug Einsparungen, die sich sowohl einfach zu kalkulierenden lassen als auch solche, die der Kunde im Laufe der Arbeiten immer hochschätzt. Ich meine hier u.a. die Qualität und die Geschwindigkeit der Implementierung der IT-Lösungen, die für ROI wichtig sind und die LeverX Group garantieren und bereitstellen kann.
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