Fast 9 Millionen US-Dollar Mehrkosten Unternehmen zahlen zu viel für Cloud-Services

Von Elke Witmer-Goßner

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Für ihre Cloud-Nutzung zahlen Unternehmen jährlich etwa 35 Prozent zu viel. Das liegt vor allem an unflexiblen Preisen, unzureichenden Management-Tools oder Datenspeicherung jenseits des Ortes, wo sie benötigt werden. All dies zusammen treibt die Cloud-Kosten in die Höhe.

Cloud-Dienste erfüllen für viele Unternehmen die Erwartungen nicht und verursachen zusätzliche Komplikationen und Kosten.
Cloud-Dienste erfüllen für viele Unternehmen die Erwartungen nicht und verursachen zusätzliche Komplikationen und Kosten.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Laut „Cloud Evolution Report 2022“ von Couchbase geben Unternehmen im Schnitt jeweils mehr als 33 Millionen US-Dollar pro Jahr für Cloud-Dienste aus. Rund 8,75 Millionen Dollar davon könnten sie einsparen, wenn Cloud-Provider die Herausforderungen lösen könnten, mit denen die Nutzer wirklich konfrontiert sind. Für Ravi Mayuram, Chief Technology Officer von Couchbase, ein Unding: „Die Unternehmen glauben zu bekommen, was sie brauchen, sonst würden wir nicht diese scheinbar unaufhaltsame Dynamik erleben. Die Frage ist allerdings, ob sie nicht sogar noch mehr bekommen könnten – rund neun Millionen US-Dollar sind als unnötige Betriebskosten zu viel.“ Würden Unternehmen ihre Ansprüche erhöhen und Dienstleister Ineffizienzen beseitigen, könnten sie neue Möglichkeiten für die digitale Transformation eröffnen – oder zumindest die Kosten senken.

Eher Bremse statt Enabler

Die weltweite Umfrage unter 650 Entscheidungsträgern auf Senior-Level ergab, dass viele Cloud-Dienste die Erwartungen nicht erfüllen und zusätzliche Komplikationen und Kosten verursachen: Mehr als ein Drittel (36 %) der Unternehmen gab an, dass die in den letzten drei Jahren eingeführten Cloud-Services ihre Erwartungen nicht erfüllt haben. Rund 56 Prozent sagten, dass frühere Cloud-Entscheidungen ihre digitale Transformation bis 2021 erschwert haben, während 48 Prozent höhere Kosten beklagten.

61 % der Unternehmen mussten ihre Ambitionen im Bereich der digitalen Transformation aufgrund von Problemen mit Cloud-Diensten einschränken. Für 81 % ist klar: Entwicklungsteams nehmen die Cloud und andere Technologien schneller als der Rest des Unternehmens an.
61 % der Unternehmen mussten ihre Ambitionen im Bereich der digitalen Transformation aufgrund von Problemen mit Cloud-Diensten einschränken. Für 81 % ist klar: Entwicklungsteams nehmen die Cloud und andere Technologien schneller als der Rest des Unternehmens an.
(Bild: Couchbase)

Dabei tragen bestimmte Faktoren zu den hohen Ausgaben bei, unter anderem ein unzureichender Einblick in die Ausgaben und mangelnde Möglichkeiten zur Kostenoptimierung. Auch die Notwendigkeit, die Sicherheits- und Compliance-Funktionen zu verbessern, sowie unflexible und unzureichende Abonnements verteuern unnötig.

Problematisch, so die Studienteilnehmer, sind zudem Management-Tools, die keine ausreichende Kontrolle bieten, und Daten, die nicht dort gespeichert werden, wo es nötig wäre, um gesetzliche Vorschriften oder Leistungsanforderungen zu erfüllen. Zu guter Letzt verursacht auch ein Vendor Lock-in höhere Kosten, da Unternehmen dann nicht die Cloud-Infrastruktur nutzen können, die sie benötigen.

Aufgrund von Problemen mit Cloud-Diensten mussten 61 Prozent der Unternehmen ihre Ambitionen im Bereich der digitalen Transformation einschränken. 58 Prozent gaben an, Dienste gewählt zu haben, die es nicht erlaubten, ihr Geschäft entsprechend der Nachfrage zu skalieren. Dabei sind 86 Prozent der deutschen Befragten fest überzeugt, dass die zunehmende Verlagerung der Infrastruktur in die Cloud „unvermeidlich“ sei.

Glaube an die Cloud besteht weiter

Trotz der Kosten und Herausforderungen, denen sie sich gegenübersehen, sind fast alle Befragten zuversichtlich, dass ihre Cloud-Dienste ihnen das erforderliche Maß an Sicherheit, Verfügbarkeit, Leistung, Kosteneffizienz, Kontrolle, Skalierbarkeit und Compliance bieten. Dazu passen auch die steigenden Ausgaben für die Cloud: Bis 2025 wollen Unternehmen 58 Prozent ihre IT-Ausgaben für die Public Cloud tätigen. Dieses Ziel sei aktuell zu 56 Prozent erreicht.

Speziell zu Database-as-a-Service (DBaaS) befragt, gaben die Unternehmen an, dass Cloud-Services bessere Service Level Agreements (SLA) für die Betriebszeit bieten können als ihr internes Team. Zudem könnten sie ihr Budget mit verbrauchsabhängigen Preismodellen besser planen. Frei werdende Ressourcen, die noch in der Verwaltung der Datenbankinfrastruktur gebunden seien, könnten dann für sinnvollere Bereiche verwendet werden.

Der Geist ist aus der Flasche

Datensicherheit (43 %), Verwaltung der Daten in der Cloud (33 %) und Zukunftssicherheit, um den künftigen digitalen Anforderungen gerecht zu werden (31 %) sind die größten Herausforderungen, antworteten die Befragten. Etwa 30 Prozent machen sich hingegen Sorgen, wie sie die Kosten in Zukunft unter Kontrolle halten können.

„Der Grund für viele Bedenken und die zusätzlichen Kosten, mit denen die Unternehmen konfrontiert sind, ist die unkontrollierte Wucherung der Cloud“, kommentiert Mayumar. Doch je mehr Kontrolle die Unternehmen über ihre Daten hätten, einschließlich des Speicherortes und der Verwaltung, desto mehr könnten sie darauf vertrauen, dass ihre Daten sicher und ihre Dienste zukunftssicher sind und sie die Kosten unter Kontrolle haben. „Wir wissen, dass man den Geist der Cloud nicht wieder in die Flasche stecken kann, und das sollten Unternehmen auch nicht versuchen. Stattdessen müssen wir dafür sorgen, dass die Cloud allen Erwartungen gerecht wird.“

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Zur Methodik
Das unabhängige Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne befragte von Februar bis April 2022 im Auftrag von Couchbase 650 Leiter der digitalen Transformation, wie CIOs, CDOs und CTOs, in Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, der Türkei und Israel – darunter 100 Teilnehmer in Deutschland.

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