Adobe, Microsoft und SAP gemeinsam für freien Datenaustausch Open Data Initiative will Datensilos sprengen
Die gemeinsame Open Data Initiative (ODI) von Microsoft, SAP und Adobe soll Unternehmen den Datenaustausch über unterschiedliche Plattformen hinweg erleichtern und Kunden die Möglichkeit bieten, einen größeren Mehrwert aus ihren Daten zu generieren. Auf der Microsoft-Konferenz Ignite 2018 in Orlando/Florida wurde das Projekt erstmals vorgestellt.
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Daten sind heute das wertvollste Kapital jedes Unternehmens und Treibstoff der digitalen Transformation. Viele Firmen sind allerdings meist nicht in der Lage, Informationen aus internen Silos zu verbinden. Der vollständige Blick auf Kundeninteraktionen und -abläufe ist somit verbaut. Gleichzeitig befinden sich wichtige Kundeninformationen auch in externen Silos bei Zwischenhändlern und Drittanbietern, was die Fähigkeit der Unternehmen zusätzlich einschränkt, die richtigen Verbindungen herzustellen, Informationen zu sammeln und letztendlich mehr Wert aus den eigenen Daten in Echtzeit zu gewinnen, um die Kunden besser zu bedienen. Da viele Unternehmen weltweit bereits Software und Dienstleistungen von Adobe, Microsoft und SAP nutzen, um Produktentwicklung, Betrieb, Finanzen, Marketing, Vertrieb, Personalwesen und mehr zu betreiben, macht der Schulterschluss zur Open Data Initiative durchaus Sinn.
Die Basis der Initiative bilden die folgenden drei Prinzipien:
1. Alle Unternehmen behalten die vollständige Kontrolle über ihre Daten.
2. Kunden können auf der Basis dieser Daten KI-getriebene Geschäftsprozesse modellieren, um Erkenntnisse aus den Daten ableiten.
3. Durch das Partnermodell der Initiative ist es möglich, die Lösung über offene Datenmodelle zu erweitern.
Basierend auf diesen Prinzipien liegt der Schwerpunkt von ODI auf der Beseitigung von Datensilos, um die einheitliche Sicht auf die Daten, aber auch deren bessere Verwaltung und die Einführung von Mechanismen zum Schutz der Privatsphäre sowie mehr Sicherheit zu ermöglichen. Indem Daten unternehmensweit besser vernetzt sind, können Unternehmen KI und erweiterte Analysen für Echtzeit-Insights einfacher nutzen, Geschäftsanwendungen mit kritischen Daten sicherer auswerten und eine neue Kategorie von KI-basierten Diensten für Kunden bereitstellen.
Mehr Offenheit zum Wohle aller
Alle drei Partner wollen die Interoperabilität und den Datenaustausch zwischen ihren Anwendungen und Plattformen – Adobe Experience Cloud und Adobe Experience Platform, Microsoft Dynamics 365, SAP C/4HANA und S/4HANA – durch ein gemeinsames Datenmodell verbessern. Dieses sieht die Nutzung eines gemeinsamen Data-See-Service auf Microsoft Azure vor. Dieser einheitliche Datenspeicher soll es den Kunden ermöglichen, zwischen verschiedenen Entwicklungstools und Anwendungen zur Erstellung und Bereitstellung von Diensten zu wählen.
Mit der Open Data Initiative sollen Unternehmen also letztendlich Silodaten entsperren und harmonisieren können, Transaktions-, Betriebs-, Kunden- oder IoT-Daten bidirektional in den und aus dem gemeinsamen Datensee je nach Präferenz oder Bedarf übertragen können, datengestützte digitale Feedbackschleifen generieren sowie intelligente Anwendungen erstellen und implementieren, die Daten, Beziehungen und Metadaten über mehrere Services von Adobe, SAP, Microsoft und ihren Partnern hinweg nativ verstehen. Und dies alles zum Wohl der Unternehmen für eine größere geschäftliche Wirkung sowie kundenfreundliche Initiativen zur Einhaltung von Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen. ODI soll auch anderen Unternehmen offenstehen. Coca-Cola, Unilever und Walmart haben bereits angekündigt, die Initiative unterstützen zu wollen.
Satya Nadella, CEO von Microsoft, begreift die Open Data Initiative als „einen ersten, entscheidenden Schritt, um Unternehmen zu einem Kunden- und Geschäftsverständnis zu verhelfen, das noch nie zuvor möglich war.“ Und Bill McDermott, CEO von SAP, erklärt: „Microsoft, Adobe und SAP wissen, dass man bei Customer Experience nicht mehr nur über das Vertriebsmanagement spricht.“ Es zeige sich, dass immer mehr CEOs die Silos aufbrechen wollen, damit sie alle Mitarbeiter in ihren Unternehmen dazu bringen können, sich auf die Betreuung von Kunden und Partnern außerhalb ihrer Unternehmen zu konzentrieren. „Mit der Open Data Initiative unterstützen wir Unternehmen dabei, mit einer echten Sichtweise auf den Kunden zu arbeiten", so McDermott. Ähnlich sieht es auch Shantanu Narayen, CEO von Adobe: Gemeinsam werde man Unternehmen die Möglichkeit geben, große Mengen an Kundendaten zu nutzen und zu verarbeiten, um personalisierte, skalierbare Kundenerlebnisse in Echtzeit zu liefern.
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