Riesige Datenmengen schnell verarbeiten Chip-Entwicklung in der Cloud

Michael Eckstein |

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Mixed-Signal-Chip-Designer Dialog Semiconductor entwickelt seine Bausteine ab jetzt vollständig in einer Cloud-Umgebung von Oracle. Reduzierte Gesamtkosten sind nicht der einzige Grund für diesen Schritt.

Weniger IT-Aufwand: Chip-Entwicklung ist mittlerweile ein weitgehend digitalisierter Prozess – der auch in einer geeigneten Cloud-Umgebung laufen kann.
Weniger IT-Aufwand: Chip-Entwicklung ist mittlerweile ein weitgehend digitalisierter Prozess – der auch in einer geeigneten Cloud-Umgebung laufen kann.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Komponenten des im Februar von Renesas Electronics übernommenen Chip-Entwicklers Dialog Semiconductor (Dialog) sorgen unter anderem in Smartphones von Apple und Samsung oder der Xbox für ein effizientes Energiemanagement. Auch für Hersteller aus den Bereichen Industrie und Automotive fungiert das Unternehmen mit Verwaltungssitz in Kirchheim unter Teck als Zulieferer.

Im volatilen und umkämpften Halbleiter-Markt erfolgreich zu sein, ist eine große Herausforderung. Daher hat Dialog bereits vor einiger Zeit begonnen, die Prozesse seiner Chip-Entwicklung in die Cloud zu übertragen. Ziel war und ist es für Dialog nach eigenen Angaben, insgesamt nur noch drei Rechenzentren selbst zu betreiben, sich mehr auf die eigenen Kernkompetenzen fokussieren zu können – und natürlich Kosten zu drücken. Mit Datenbankspezialist und Cloud-Anbieter Oracle als Partner hat Dialog nun sein „Journey to the Cloud“ genanntes Projekt abgeschlossen.

Als letzter Schritt haben die beiden Unternehmen nun einen wichtigen Kernprozess der Chip-Entwicklung, die sogenannte Data Manufacturing Analysis, vollständig in die Cloud migriert. In der Data Manufacturing Analysis erfolgen Konsolidierung und Analyse der gesammelten Daten, die bei den rund 6.000 Tests anfallen, die ein Chip im Produktionsprozess durchläuft. Als Fabless-Unternehmen arbeitet der Chip-Designer dafür mit beauftragten externen Herstellern und Testhäusern zusammen. Entsprechend groß sind die anfallenden Datenmengen.

Das Tafelsilber in der Cloud

Wenn ein Unternehmen wie Dialog seine Kernprozesse, also quasi sein Tafelsilber, in eine Cloud auslagert, muss diese mindestens so zuverlässig funktionieren wie die zuvor genutzten On-Premises-Rechenzentren. Idealerweise noch besser. Vor diesem Hintergrund habe es keine Alternative zur Cloud-Lösung des langjährigen Partners Oracle gegeben, erklärt Jochen Hinderberger, Director of IT Applications bei Dialog Semiconductor: „Diese Lösung erfüllt alle unsere Anforderungen mit Blick auf Performance, Stabilität, Sicherheit und Skalierbarkeit.“ Mit der jetzigen Lösung sei es möglich, Anwendungen auszuführen, die mehrere Workloads und Datentypen in einer einzigen konvergenten Datenbank benötigen.

Darüber hinaus sei die Total Cost of Ownership (TCO) der Public-Cloud-Lösung deutlich niedriger als die frühere On-Premises-Lösung. Vor dem Hintergrund des umkämpften Halbleitermarkts sei zudem die flexible Skalierbarkeit der Rechen- und Speicherkapazitäten in der Oracle Cloud besonders wichtig. Weitere Pluspunkte wie Hochverfügbarkeit, Redundanz und Backups, wodurch Datenverluste oder Produktionsausfälle minimiert werden, hätten die Entscheidung am Ende erleichtert.

Zunächst Oracle Cloud als On-Premises-Lösung, dann vollständige Migration

Vor vier Jahren begannen Dialog und Oracle mit „Oracle Cloud@Customer“ den Weg in die Cloud. Die hybride Lösung, eine Oracle Cloud im eigenen Rechenzentrum, war der Ausgangspunkt hin zum Ziel, die gesamte Chip-Entwicklung in die Cloud zu migrieren. Im Februar 2021 war schließlich die Migration der Datenbank in die „X8M Exadata als Cloud as a Service“ (ExaCS) abgeschlossen.

In weltweit 26 Cloud-Regionen können Oracle Kunden komplexe Transaktionsverarbeitungs- und Datenanalyseprojekte mit Exadata Cloud Service beschleunigen. Laut Oracle verwenden Cloud- und On-Premises-Lösungen eine identische Architektur, so dass Programme ohne Änderungen auf beiden Systemen laufen. Anwender könnten daher auch große Datenbanken und komplexe Workloads nahtlos in die Cloud verlagern.

Dieser Beitrag wurde von unserem Partnerportal Elektronikpraxis übernommen.

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