Internet der Dinge Bosch startet eigenen IoT-Cloud-Dienst

Von Julia Moßner Christoph Seyerlein, Heiko Hecknertrue

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Der Stuttgarter Technologiekonzern will sich zum Komplett-Anbieter für Vernetzung und das Internet der Dinge aufschwingen. Das neue Angebot soll vor allem in einem Bereich Maßstäbe setzen.

Bosch schwingt sich zum IoT-Komplettanbieter auf.
Bosch schwingt sich zum IoT-Komplettanbieter auf.
(Foto: Bosch)

Bosch setzt beim Thema Vernetzung und Internet of Things künftig auf eine eigene IoT-Cloud. „Die Bosch IoT Cloud ist das letzte Puzzleteil in unserer Softwarekompetenz. Wir sind jetzt ein Full-Service-Provider für Vernetzung und das Internet der Dinge“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner am Mittwoch in Berlin. Als ersten Cloud-Standort entschied sich der Konzern für Deutschland.

Zunächst kommt die Bosch IoT Cloud für eigene Lösungen des Unternehmens zum Einsatz. Ab 2017 soll sie dann auch anderen Unternehmen zur Verfügung stehen. Sie besteht aus technischer Infrastruktur sowie Plattform- und Softwareangeboten. In einem ersten Pilotprojekt will Bosch Parkplätze in Stuttgart miteinander vernetzen. Dadurch könnten laut Bosch minutengenau freie Stellplätze auf einer Karte angezeigt werden. Auch ein Sensor-Projekt, das Bauern die perfekte Bodentemperatur für Spargel-Anbau liefern soll, ist in Planung.

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Ein weiteres Beispiel ist der Service „Book-and-Park“ für Lkw-Fahrer. Sucht ein Trucker einen Parkplatz, übermittelt sein Fahrzeug die Positionsdaten an die IoT-Cloud von Bosch. Diese reserviert daraufhin einen freien Parkplatz in der Nähe und meldet diesen an den Fahrer.

Auch das Thema Smart Home spielt Bosch. Ein System ermöglicht den Bewohnern eines Hauses bisher unter anderem, die Temperatur in ihrem Zuhause von unterwegs zu regulieren. Geplant ist jetzt eine Lösung für Heizungsinstallateure, die aus der Ferne auf dafür freigegebene Heizungen zugreifen können. Die Techniker können so Störungen und ihre Ursachen direkt erkennen. Dadurch sinken für den Kunden die Servicekosten, da die benötigten Ersatzteile schon im Voraus erkannt und beim Servicetermin vor Ort sind.

Datenschutz soll klar geregelt sein

Bosch betreibt seine IoT-Cloud in einem Rechenzentrum nahe Stuttgart. Damit sei vor allem die Datenschutzfrage bestmöglich geregelt. „Verbraucher wollen wissen, ob ihre Daten geschützt und sicher sind. Wir bieten unseren Kunden daher den jeweils aktuellen Stand der Technik in Sachen Sicherheit an“, sagte Denner. Den rechtlichen Rahmen dafür bildet grundsätzlich der deutsche beziehungsweise europäische Datenschutz. In Zukunft plant Bosch auch mit einem weltweiten Einsatz, nähere Details wollte Denner aber nicht nennen.

Mit dem Thema Vernetzung arbeitet der Elektrokonzern und Autozulieferer an einem neuen Geschäftsfeld. Der eigene Cloud-Service schafft eine neue Konkurrenzsituation zu anderen Anbietern wie etwa Cisco, SAP oder IBM. „Die Vernetzung der Welt ist ein ganz zentraler Kern der Bosch-Strategie“, sagte Denner.

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