Studie zum Digital Workplace Warum der Arbeitsplatz der Zukunft auch der Volkswirtschaft nutzt
Digitale Arbeitsplätze rechnen sich für Mitarbeiter, Unternehmen und die Volkswirtschaft. Ein konsequenter, flächendeckender Einsatz des Digital Workplace hätte positive Effekte auf die Volkswirtschaft in Höhe von über 84 Milliarden Euro.
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Die Studie von Crisp Research „The Digital Workplace Value – Der ökonomische Beitrag digitaler und mobiler Arbeitsplatzkonzepte für Unternehmen und die Volkswirtschaft“ beleuchtet das Thema Arbeit 4.0 von zwei Seiten. Zum einen wird die auf den Einzelfall beschränkte Sicht dargestellt, zum anderen ein Blick auf den gesamtwirtschaftlichen Nutzen geworfen. Anhand erhobener Daten sowie Modell-Rechenbeispielen gibt Crisp Research einen Überblick über die Möglichkeiten flexibler Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle und macht deren volkswirtschaftlichen Wertbeitrag messbar.
Das Ergebnis: Durch bessere und flexiblere Arbeitszeiten erhöht sich die Produktivität der Mitarbeiter. Daraus können sich 77,1 Milliarden Euro möglicher Mehrleistungen ergeben. Zusätzlich können durch weniger Staus im Pendlerverkehr oder damit verbundener Straßenschäden noch einmal rund 7,1 Milliarden Euro eingespart werden. Insgesamt also ein Plus von etwa 84,2 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft.
Die von Citrix Systems beauftragte Markteinschätzung steht in einer Reihe von Studien rund um das Thema Digital Workplace (siehe auch die Vorgängerstudie „The Adaptive Workplace“ von 2015). Grundlage der diesjährigen Erhebung war die Frage, wie sich die Arbeitswelt heute und in naher Zukunft verändert und wie diese Entwicklung mit der Digitalisierung einhergeht. Schließlich leisten mobile Technologien, File-Sharing-Tools oder Messaging-Dienste bereits einen wichtigen Wertbeitrag für den Geschäftserfolg und die Produktivität in Unternehmen.
Fachkräfte aus der Versenkung holen
Investitionen in die Bereitstellung des Digital Workplace auf vielen Ebenen zahlen sich aus, ist die Mehrheit der Befragten Entscheider überzeugt. Für 34 Prozent ist der digitale Arbeitsplatz ein wichtiger Bestandteil ihrer Digitalisierungsstrategie und hilft dabei, die Geschäftsprozesse zu optimieren. Fast 40 Prozent der Verantwortlichen sehen das Konzept sogar als Basis für alle Digitalisierungsaktivitäten ihres Unternehmens, um das betriebswirtschaftliche Potenzial zu steigern und den Grundstein für die Neuausrichtung des Unternehmens zu legen.
Rund 50 Prozent der Mitarbeiter, die ein digitales Arbeitsplatzkonzept in ihrem Unternehmen nutzen können, haben mittlerweile Zugriff auf die notwendigen Technologien und sind frei in der Wahl ihres Arbeitsorts. 43 Prozent der Unternehmen haben diese Möglichkeit abteilungsübergreifend realisiert. Weitere 28 Prozent haben die Einführung bereits konkret angekündigt und befinden sich in der Umsetzungsphase. 24 Prozent der Befragten ist es zudem gestattet, ihren beruflichen Alltag komplett flexibel zu organisieren, weitere 41 Prozent der Unternehmen bieten teilweise digitale Arbeitsplätze an. Von allen Mitarbeitern, die sowohl das Einverständnis als auch die technischen Möglichkeiten haben, nutzen fast 62 Prozent das Digital-Workplace-Modell.
Mitarbeiter wünschen sie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Durch die Nutzung eines flexiblen Arbeitsplatzes erhalten Mitarbeiter ein neues Werkzeug für mehr Autonomie und Freiheit, was 77 Prozent der befragten Personen positiv bewerten. Bis zu vier Stunden Freizeitgewinn durch den Digital Workplace können das Privatleben signifikant verbessern. So geben 66 Prozent der befragten Personen an, dass ihre persönliche Zufriedenheit durch die bessere Work-Life-Balance gefördert wird. Fast ebenso viele Befragte (74 Prozent) erwarten einen Anstieg ihrer Produktivität und persönlichen Leistung. Mit dieser steigenden Arbeitszufriedenheit kann es Unternehmen gelingen, das eigene Umfeld attraktiver für bestehende und zukünftige Mitarbeiter – insbesondere Wiedereinsteigerinnen, Alleinerziehende und ältere Arbeitnehmer – zu machen.
Die Rechnung geht auf
Für die Studie wurde ein Modell-Rechenbeispiel zu Grunde gelegt, das die Kosten klassischer wie digitaler Arbeitsplätze gegenüberstellt. Kalkuliert wurden Aufwendungen für die IT-Infrastruktur, die Raummiete sowie Reise- bzw. Fahrtkosten. Das Ergebnis zeigt, dass sich durch den Einsatz solcher Lösungen in Unternehmen mit 1.200 IT-Arbeitsplätzen ein gesamtes Einsparungspotenzial von 223.200 Euro pro Jahr ergeben kann. Darüber hinaus steigt dank der Möglichkeit, den Arbeitsplatz flexibel zu wählen, die Produktivität der Mitarbeiter: Die Steigerung der Leistung bringt den Unternehmen noch rund 3,4 Millionen Euro zusätzlich ein. Mehr Leistung macht sich also auch deutlich bezahlt. Die flexible Wahl des Arbeitsplatzes verringert zudem die tägliche Fahrtzeit zum Arbeitsort und die Zahl der Geschäftsreisen signifikant. Mitarbeiter ohne Digital Workplace sind beispielsweise 0,84 Tage pro Woche auf Reisen, mit Digital Workplace nur noch 0,54 Tage. Das führt laut obengenanntem Rechenbeispiel zu Einsparungen von 1,1 Millionen Euro jährlich. Die Fahrtkosten reduzieren sich um 77.240 Euro, das entspricht in etwa 20 Prozent der ursprünglichen Kosten.
Umwelt und Verkehr atmen auf
Die konsequente Umsetzung des Digital-Workplace-Konzepts hat nicht nur positive Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeiter, sondern auch auf den Verkehr und die Umwelt. Das umfangreiche Verkehrsaufkommen in Deutschland ist zum großen Teil berufsbedingt. Im Rahmen der Studie wurde deshalb ein Annahmen-basiertes Modell entwickelt, mit dem der Digital Workplace für eine Reduktion des CO2-Verbrauchs im Verkehr sorgen könnte. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass berufliche Fahrten etwa 19,86 Prozent des verkehrsbedingten CO2-Ausstoßes in Deutschland ausmachen. Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch das hohe Stauvorkommen verursacht wird, könnte demnach um etwa sieben Milliarden Euro reduziert werden. Das würde sich auch in der CO2-Bilanz bemerkbar machen: Durch den Wegfall vieler Fahrten könnten jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen CO2 weniger ausgestoßen werden. Zum Vergleich: Die Agenda 2020 sieht eine CO2-Reduktion von 6 Millionen Tonnen jährlich vor.
Über die Studie
Für die Studie befragte die Crisp Research AG im Auftrag von Citrix Systems zwischen März und Mai 2016 661 Entscheider und Angestellte aus deutschen Unternehmen verschiedener Branchen und Größen. Für die Erhebung wurden neun Branchen ausgewählt, die das Konzept Digital Workplace teilweise bereits nutzen oder dies zumindest theoretisch ermöglichen. Verantwortlich für den Inhalt ist Maximilian Hille, Analyst & Mobile Practice Lead bei Crisp Research. Die Studie kann kostenfrei bei Crisp Research heruntergeladen werden.
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