Mobile Geschäftsanwendungen ohne großen Programmieraufwand Warum alle Enterprise-Apps hassen
Alle hassen Enterprise-Apps. Zugegeben, das ist eine starke Aussage und doch ist sie wahr. Warum aber ist das so? Warum haben mobile Geschäftsanwendungen einen derart schlechten Stand in Unternehmen? Und die wichtigste Frage: Welche Möglichkeiten gibt es, dem mobilen Dilemma zu entkommen?
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Bei Enterprise-Apps, auch Business-Apps genannt, handelt es sich um mobile Applikationen, die interne Geschäftsprozesse abbilden – insbesondere in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Als mobile Geschäftsanwendungen sind sie nicht für Konsumenten konzipiert, mit ihrem spezifischen Funktionsumfang adressieren sie vielmehr den Bedarf von Unternehmen. Eine gute Enterprise-App sollte Mitarbeitern – und gegebenenfalls auch Partnern – Zugriff auf alle benötigten Unternehmensinformationen bieten und intuitiv bedienbar sein. Leider sieht die Realität oftmals anders aus.
Viele Enterprise-Apps sind zwar ansprechend designt, können den hohen Qualitätsanspruch allerdings nicht halten, was die Funktionalität betrifft. Die Ursache ist zumeist eine inhärente: Eben weil sich Business-Apps nicht an End-Nutzer richten, bilden sie in erster Linie komplexe Geschäftsprozesse ab – worunter die Usability leidet. Die Folgen: Viele Mitarbeiter möchten sich am liebsten gar nicht näher mit ihnen auseinandersetzen – bis hin zu der Tatsache, dass sie Business-Apps verspotten. Erschwerend hinzu kommt, dass viele Unternehmen ihre Apps stiefmütterlich behandeln, denn der Aufwand, sie zu entwickeln und vor allem auf dem technologisch aktuellen Stand zu halten, ist sehr hoch. Welche Möglichkeiten aber haben Unternehmen, diesen Missstand zu beheben? Abhilfe schaffen Entwicklungsplattformen, die eine schnelle Entwicklung und Iterationen erlauben und den Wartungssaufwand auf ein Minimum reduzieren.
Software von der Stange oder Eigenentwicklung?
Viele Unternehmen machen bereits bei der Entscheidung für eine Entwicklungsplattform entscheidende Fehler. Bei der Entwicklung und Einführung bleiben Firmen nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie kaufen ein entsprechendes Softwarepaket von der Stange oder sie entwickeln die Lösung intern. Die erste Variante hat einen großen Nachteil: Bei vorgefertigten Softwareprodukten handelt es sich häufig um sehr starre Systeme, die sich nur unter sehr großem Aufwand in die eigene IT-Landschaft integrieren lassen – Anpassungen in einem Umfang von bis zu 60 Prozent sind nicht unüblich.
Doch auch die zweite Option ist nicht immer die beste. Um die Software inhouse zu entwickeln, zu implementieren und instandzuhalten, fehlen meist personelle Ressourcen und das nötige Budget – schließlich gilt Software vielerorts als bloße Kostenstelle. Oftmals sind 80 Prozent des Budgets für die Entwicklung eingeplant, demnach entfällt nur ein Rest von 20 Prozent des Gesamtbudgets auf die Weiterentwicklung bzw. auf sicherheitsrelevante Aspekte. Die Software selbst zu entwickeln, kann damit im ungünstigen Falle die noch schlechtere Idee sein. Oftmals mangelt es dem Resultat an funktionaler Qualität, an einer guten Usability und an der gebotenen Sicherheit.
Veraltete Strukturen verhindern digitalen Fortschritt
Zum Gesamtproblem um den digitalen Fortschritt kommt erschwerend hinzu, dass Unternehmen häufig konservativ eingestellt sind und sehr langsam agieren. Insbesondere größere Firmen benötigen oftmals Wochen, um selbst marginale Entscheidungen zu treffen. Ohne die erforderliche Agilität und Flexibilität fehlen die Fähigkeit und die Motivation, die Applikationen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Dies ist ein fataler Fehler, denn die Entwicklung der Technologie schreitet rasant voran. Begehen Unternehmen den Fauxpas, den Kopf in den Sand zu stecken und zurück zur gewohnten Tagesordnung überzugehen, anstatt kontinuierlich an ihren mobilen Geschäftsanwendungen zu arbeiten, beinhalten diese im Laufe der Zeit immer mehr Bugs, denen jahrelang niemand Beachtung schenkt.
Entwicklung von Enterprise-Apps mit Low-Code-Plattformen
Um die digitale Transformation erfolgreich zu meistern, müssen Unternehmen agile Methoden anwenden. Sogenannte Low-Code-Entwicklungsplattformen sind das optimale Werkzeug für die Entwicklung von funktional und optisch überzeugenden Enterprise-Apps. Sie bieten gleich mehrere Vorteile: Zum einen verursacht die Umsetzung von Business-Apps mithilfe von Low-Code-Frameworks kaum manuellen Programmieraufwand - die Devise lautet: Konfigurieren statt programmieren. Zum anderen verfügen Low-Code-Plattformen für gewöhnlich über offene Schnittstellen, sodass sie sich flexibel in die bestehende IT-Landschaft integrieren lassen.
Darüber hinaus bietet das Low-Code-Development einen weiteren entscheidenden Vorteil: Unternehmen können Apps innerhalb von durchschnittlich vier Monaten ausrollen – anstelle einer üblichen Projektlaufzeit von über 20 Monaten. Mit einer derart schnellen Bereitstellung trifft man nicht nur den Zeitgeist der Nutzer, die es gewohnt sind, nicht mehr viele Monate oder gar Jahre auf eine neue App zu warten – zumal Unternehmen auf marktbedingte Anpassungen flexibel reagieren und die App entsprechend weiterentwickeln können. Low-Code-Plattformen erlauben auch, neue Versionen einer Business-App mit nur einem Mausklick auszuspielen. Diese Tatsache versetzt Unternehmen in die Lage, sich voll auf die Konfiguration zu konzentrieren – was nicht zuletzt auch der Usability zugute kommt: Apps, die über eine Low-Code-Plattform umgesetzt sind, überzeugen durch ihre intuitive Bedienbarkeit. Die Entwicklungskosten sinken nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Investitionen in Setup, Training und Implementierung auf ein Minimum reduzieren.
Enterprise-Apps ja – aber mit Low-Code-Framework
Um die eigenen Mitarbeiter für Business-Apps begeistern zu können, benötigt es heutzutage agile Entwicklungsansätze. Der Weg geht Weg von starren Softwarelösungen, die Unternehmen kaufen, ohne sie vorab gesehen oder ausprobiert zu haben und für die dementsprechend massive Anpassungen notwendig sind, hin zu Low-Code-Plattformen, die eine bedarfsgerechte und zugleich sehr schnelle Konfiguration von Apps ermöglichen. Damit gehört Low-Code-Frameworks die Zukunft in der Entwicklung von Enterprise-Apps.
* Der Autor: Martin Otten ist Director Sales DACH und Continental Europe bei OutSystems
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