10 Datacenter, die über Deutschland verteilt sind Nlighten startet mit Edge-Rechenzentrumsplattform

Von Ulrike Ostler

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Die Edge-Rechenzentren von Nlighten, ein Portfoliounternehmen von I Squared Capital, sollen noch in diesem Jahr den Betrieb in Deutschland aufnehmen. Bis jetzt gibt es zehn Standorte für die Plattform.

Nlighten entwickelt zehn Edge-Rechenzentren, die über die wichtigsten Wirtschaftszentren in Deutschland verteilt sein sollen.
Nlighten entwickelt zehn Edge-Rechenzentren, die über die wichtigsten Wirtschaftszentren in Deutschland verteilt sein sollen.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

I Squared hat mehr als 500 Millionen US-Dollar an Eigenkapital zugesagt, um die Wachstumspläne von NLighten in ganz Europa zu unterstützen und Lösungen für bestehende und neu entstehende Low-Latency-Anwendungen zu liefern. Die ausgewählten Standorte von seien gut auf die dezentrale Wirtschaft Deutschlands abgestimmt, mit dem Ziel, Nutzern in der Region eine Latenzzeit von 2 bis 6 Millisekunden zu bieten, heißt es vom Unternehmen.

Die Rechenzentren stehen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart. Damit adressiert das Unternehmen, die Rechenleistung, Inhalte oder Anwendungen näher an ihre Nutzer bringen wollen.

Harro Beusker ist CEO und Mitbegründer von Nlighten.
Harro Beusker ist CEO und Mitbegründer von Nlighten.
(Bild: Nlighten)

CEO ist Harro Beusker, der das Unternehmen mitgegründet hat. „Wir freuen uns sehr, unsere Dienste in Deutschland anbieten zu können“, sagt er und erläutert die Pläne: „Wir glauben, dass Deutschland einer der besten Orte ist, um unsere Edge-Datacenter-Plattform zu starten, mit einer Präsenz in allen wichtigen wirtschaftlichen Zentren. Von hier aus werden wir in verschiedene andere europäische Märkte expandieren.“

Zielmarkt und Ökosystem

Nlighten arbeitet mit dem Energieversorgungssektor zusammen, um die Verringerung von Emissionen durch Netzstabilisierung und die Rückgewinnung und den Export von Wärme an die Gemeinschaft zu unterstützen. So könne ein innovativer Kreislauf zwischen steigendem Datenverbrauch und ökologischer Nachhaltigkeit entstehen.

Chad McCarthy ist CTO und Mitbegründer von Nlighten.
Chad McCarthy ist CTO und Mitbegründer von Nlighten.
(Bild: Nlighten)

Dazu Chad McCarthy, CTO und ebenfalls Mitbegründer: „Die Motivation, Nlighten zu gründen, entstand aus unserem Wunsch heraus, Rechenzentren auf lokaler Ebene zu errichten, um die wachsende Datennutzung unter Berücksichtigung von Umweltaspekten in der Region zu unterstützen.“

Nlighten richtet sein Angebot an Unternehmen, die ein Rechenzentrum in der näheren Umgebung oder an mehrere Standorte in ganz Deutschland benötigen. Sie sollen direkte Verbindungen zwischen Kunden und Dienstleistern schaffen und einen skalierbaren, offenen digitalen Marktplatz ermöglichen, der auf der eigenen Infrastruktur aufbaut. Dies biete Unternehmen und Geschäftspartnern ein umfangreiches Ökosystem von Carrier-neutralen und anbieterunabhängigen Angeboten, einschließlich B2B-Anbindungen, Content Delivery, Netzwerke und Cloud-Services, teilt das Unternehmen mit.

Ein paar Fragen an Nlighten

Wo ist der USP, etwa im Vergleich zu NorthC?

Harro Beusker: Nlighten hat drei Haupt-USPs, diese sind: Close, Connected und Green. Lassen Sie mich die drei Begriffe kurz erläutern:
- Close: nLighten betreibt ein Netzwerk von zehn Rechenzentren in ganz Deutschland. Das bedeutet, dass Nlighten immer in der Nähe der Kunden ist - und die Kunden wiederum sind auch nah an ihren eigenen Kunden. Wir sind groß genug, um eine Infrastrukturplattform der nächsten Generation anzubieten, aber auch agil genug, um schnell - und vor Ort - auf spezifische Bedürfnisse von Kunden zu reagieren.
- Connected: Unsere Rechenzentren sind Netzknotenpunkte für nationale und internationale Netze. Sie bieten Latenzzeiten zwischen 2 Millisekunden und 6 Millisekunden in allen deutschen Ballungsräumen. Von der einfachen Erreichbarkeit Ihrer mobilen Mitarbeiter bis hin zu High-End-Rechen- und Netzwerkfunktionen ist das Konstrukt eine Plattform, die heute verfügbar, aber für die Zukunft konzipiert ist. Nlighten ist Co-Location in Cloud-Geschwindigkeit.
- Green: Bei uns ist die Energiewende Teil unserer DNA. Wir wollen aktiv dazu beitragen, indem wir unsere Rechenzentren in die lokale Energieinfrastruktur integrieren.

Was bietet Nlighten in Sachen Nachhaltigkeit?

Harro Beusker: Wie bereits erwähnt spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Wir integrieren unsere Rechenzentren in die Energie-Infrastruktur der Gemeinden vor Ort. Wir nennen diese Integration 'Sektorenkopplung'. Es ist eine Zusammenarbeit zwischen unseren eigenen Energiesystemen und denen anderer Sektoren, um niedrigere Emissionen zu erreichen.
Zum einen wird elektrische Energie, die wir aus erneuerbaren Quellen beziehen, von den Server- und Netzwerklasten in unseren Rechenzentren in Wärme umgewandelt. Unsere neueste Generation von Kühlsystemen gewinnt die Serverwärme nahtlos auf direkt nutzbare Temperaturen zurück. Dies hilft bei der Unterstützung von Fernwärmenetzen mit einer kohlenstofffreien Wärmequelle.
So kann die die Abwärme dazu benutzt werden, um beispielsweise ein lokales öffentliches Freibad zu heizen. Je mehr Daten und erneuerbarer Strom in unseren Rechenzentren verwendet werden, desto mehr saubere Energie produzieren wir. Zum anderen haben wir modernste Kühlsysteme, die kein Wasser verbrauchen. Damit können wir diese wichtige Ressource sparen.
Darüber hinaus nutzen wir lokale und erneuerbare Energiequellen. Wir haben langfristige, kooperative Beschaffungsprogramme für Wind-, Solar- und Wasserkraft eingerichtet. Diese reduzieren unsere Emissionen erheblich und unterstützen gleichzeitig die gemeinsame Nutzung von Strom mit lokalen Versorgungsunternehmen.

Für die Kommunen sind Datacenter interessant, wenn sieihren Hauptsitz dort haben, Wie NTT Global Datacenters den für Europa in Hattersheim. Denn das verspricht Steuereinnahmen. Wie will Nlighten überzeugen?

Harro Beusker: Der deutsche Hauptsitz von Nlighten befindet sich in Eschborn bei Frankfurt am Main. Allerdings sind die Rechenzentren dezentral in Deutschland verteilt. Das passt hervorragend zu der dezentralen Aufteilung der deutschen Wirtschaft.
Damit sind wir nicht nur an einem Standort aktiv, sondern an zehn unterschiedlichen und schaffen auch an allen Arbeitsstellen. Unsere lokalen Rechenzentren erhöhen zudem die Standortattraktivität durch eine gestärkte Infrastruktur in der gesamten Region.
Darüber hinaus haben wir vor, unsere Nlighten-Rechenzentren an den Energiesektor zu koppeln, um Wärme für die lokale Gemeinschaft zurückzugewinnen und das Netz mit Energie aus erneuerbaren Quellen vor Ort zu stabilisieren. Hierzu werden bereits jetzt Gespräche an verschiedenen Standorten geführt. Ziel ist es also, die Rechenzentren in die lokale Gemeinde vor Ort einzubinden, so dass alle Seiten davon profitieren können.
Die bereits bestehenden Rechenzentren werden in diesem Jahr mit neuester Technologie nach den höchsten Standards hinsichtlich Nachhaltigkeit modernisiert.

Der Strommarkt ist in Deutschland, sagen wir einmal: schwierig. Wie will Nlighten das Problem angehen?

Harro Beusker: Wir würden den Strommarkt in Deutschland als eher fortgeschritten beschreiben. Der hohe Anteil an erneuerbarer Energie und der etablierte beziehungsweise aktive Markt für Regelenergie passen gut zu einem ganzheitlichen Energiekonzept. Der für Rechenzentren wichtige Strombezug kann zur Unterstützung erneuerbarer Energie gestaltet werden. Darüber hinaus ermöglicht es der deutsche Strommarkt, dass Rechenzentren eine weiterreichende und unterstützende Funktion haben.

Co-Location-Datacenter punkten mit ihren Cloud- und Telekommunikations-Hubs. Wie macht Nlighten das? Gibt es eventuell große Partner im Hintergrund?

Harro Beusker: Wir erfüllen in dem Bereich eine weitere und etwas transformative Funktion, weil wir als Edge-Rechenzentren an den Knotenpunkten der neuesten Netzwerktechnologien positioniert sind. Partnerfirmen sind wichtig für die im Co-Location-Markt etablierten Services für Cloud und Carrier Access, diese unterstützen bei uns auch die Entwicklung der dezentralen Datennutzung.

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