Azure Quantum Public Preview Erste Testversion für Quantencomputing in der Cloud

Sebastian Gerstl

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Microsoft will eine öffentliche Preview seiner via Cloud zugänglichen Quantencomputing-Plattform freigegeben. Interessierte können so in einer Vorabversion den Azure Quantum genannten Dienst kostenlos testen, sofern sie über ein Azure-Cloud-Konto verfügen.

Microsoft hat mit Azure Quantum den ersten über Cloud zugänglichen Quantencomputing-Access in einer Public Preview freigegeben.
Microsoft hat mit Azure Quantum den ersten über Cloud zugänglichen Quantencomputing-Access in einer Public Preview freigegeben.
(Bild: Microsoft)

Microsoft hat mit der Public Preview seines Dienstes Azure Quantum ein offenes Ökosystem zum Umgang mit und der Entwicklung für Quantencomputer zur Verfügung gestellt. Interessierte Entwickler, Forschende und Firmenkunden erhalten so die Möglichkeit, sich über eine Cloud-Anbindung kostenlos mit einer Entwicklungs- und Bedienungsumgebung für Quantencomputer vertraut zu machen.

Schritt-für-Schritt-Einweisungen und Tutorials

Hierfür stellt Microsoft eine offen zugängliche, umfangreiche Dokumentation bereit. Diese umfasst eine Schritt-für-Schritt-Einweisung in das Ökosystem und Tutorials für den Umgang mit der Plattform. Entwicklern steht zudem eine umfassende Ressourcenbibliothek zur Verfügung, mit der sie ihre Kenntnisse im Bereich Quantencomputing und -optimierung erweitern können. Hier finden sie Lernmaterialien und Anwendungsbeispiele, die zeigen, wie Quantenalgorithmen für eine Vielzahl von Quantencomputing-Aufgaben verwendet werden können.

Weitere Grundlagen des Quantencomputings bietet Microsoft über seine Webplattform Learn in kostenlosen Trainings an.

Herstellerübergreifendes Entwicklungssystem

Die Programmierung des Systems erfolgt über die von Microsoft in einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung gestellte Quantencomputer-Programmiersprache Q#. Für die Programmierung mittels der Azure Quantum Plattform wird zudem ein ebenfalls quelloffenes Entwicklungskit, von Microsoft als Quantum Development Kit (QDK) bezeichnet, benötigt.

Hierüber stellt Microsoft nötige Programmierschnittstellen als auch empfohlene Methoden bereit. Das QDK lässt sich direkt in Entwicklungsumgebungen wie Visual Studio oder Jupyter Notebook einbinden. Über eine sogenannte Quantum Intermediate Representation (QIR) verspricht Microsoft zudem eine „Open-Source-Schnittstelle zwischen verschiedenen Sprachen und Zielplattformen für Quantenberechnungen“.

Nutzer können über die Azure Quantum Public Preview via Cloud auf Quantencomputer-Funktionen von Microsoft-Partnern wie Honeywell, Toshiba, IONQ und Quantum Circuits zugreifen. Das QDK bietet somit eine einheitliche Programmierungsgrundlage für die diversen Quantencomputing-Anwendungen der erwähnten Hersteller. Nähere Details hierzu stellt Microsoft in einem (englischsprachigen) Blogbeitrag bereit.

Um Zugriff auf die Cloud-Ressourcen und damit den direkten Test der Quantencomputing-Plattform zu bekommen ist ein Azure-Konto nötig. Zu Testzwecken stellt Microsoft Probeaccounts zur Verfügung, die mit maximal 200 US-Dollar an Azure Credits belastet werden dürfen. Der Probezeitraum gilt 12 Monate lang und umfasst auch diverse kostenlose Produkte mit unbegrenzter Nutzungsdauer.

Quantencomputing ist ein wichtiges Zukunftsthema für Microsoft. Neben dem Softwarehersteller haben sich auch bereits IBM und Google mit der Bereitstellung von Quantencomputing-Ressourcen über die Cloud befasst. Aktuell ist Quantencomputing allerdings noch eher experimentell und wird nur von wenigen Einrichtungen weltweit genutzt, da für den Einsatz dieser Rechner extrem niedrige Temperaturen nahe dem Nullpunkt benötigt werden. Funktionale Fernzugriffe über die Cloud, wie Azure Quantum in Aussicht stellt, könnten aber neue Wege für praktische, kommerzielle Anwendungen eröffnen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserem Partnerportal Elektronikpraxis.

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