Hyland blickt in die Glaskugel Das sind die Cloud-Trends 2023

Ein Gastkommentar von Heinz Wietfeld* |

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Der Jahreswechsel ist immer wieder die Gelegenheit für einen „Blick in die Glaskugel“: Welche Entwicklungen sind im Bereich Cloud in 2023 zu erwarten? Und welche Trends sollten Unternehmensentscheider und IT-Profis auf keinen Fall verpassen?

Im Cloud-Markt 2023 werden Prioritäten und Investitionsentscheidungen von den Nachwirkungen der letzten Pandemiejahre und weltpolitischen Konflikten geprägt sein.
Im Cloud-Markt 2023 werden Prioritäten und Investitionsentscheidungen von den Nachwirkungen der letzten Pandemiejahre und weltpolitischen Konflikten geprägt sein.
(Bild: Martin Erdniss - stock.adobe.com)

Investitionen in Cloudsicherheit werden zur Priorität

Das BSI hat in seinem Report zu Lage der IT-Sicherheit bestätigt: Die Situation spitzt sich zu. In einer aktuellen Studie gaben zudem knapp die Hälfte der Befragten an, dass ihre größte Sorge in Sachen IT ein cloud-basierter Breach sei – noch vor Ransomware-Attacken.

Wir werden daher einen deutlichen Anstieg in KI-gestützten Predictive Technologies sehen, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Außerdem werden insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stärker auf Security-as-a-Service-Angebote zurückgreifen, um ihre eigenen IT-Ressourcen zu stärken und ihren Cloud-Schutz zu optimieren.

Hybride Arbeitsmodelle treiben die Nachfrage nach cloud-basierten Technologien

Die letzten Jahre der Pandemie haben Arbeitsmodelle und damit auch die Technologie-Stacks grundlegend verändert. Cloud-basierte Tools für Kommunikation, Projektmanagement und Videokonferenzen bilden das Rückgrat hybrider Work-Modelle und ermöglichten – insbesondere in den ersten Covid-Wellen – die Weiterführung des Geschäftsbetriebs.

Es ist nicht zu erwarten, dass die Nachfrage nach diesen Tools abebben wird, vielmehr wird sie spezifischer und strategischer werden. Es wird nicht mehr nur darum gehen, ein einfaches Filesharing zu ermöglichen, sondern eine komplette Content-Management-Strategie zu entwickeln, mit der auch remote Dokumenten- und Geschäftsprozesse reibungslos und teilweise auch automatisiert ablaufen können. Das ermöglicht Effizienz und eine Steigerung der Produktivität unabhängig davon, wo die Teams arbeiten.

AI wird zum Must-have

Cloud-Computing-Umgebungen werden immer umfassender und komplexer. In diesen Ökosystemen wächst die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, um Geschäftsabläufe effizienter und strategischer zu gestalten und gleichzeitig zusätzliche Flexibilität, Agilität und Kosteneinsparungen zu ermöglichen.

Im nächsten Jahr ist vor allem bei Anbietern wie Amazon, Google und Microsoft, die Cloud-Dienste im großen Stil anbieten, mit weiteren Innovationen in diesem Bereich zu rechnen, um Kunden effizientere und kostengünstigere Cloud-Services bereitzustellen.

Der Einsatz Cloud-nativer Anwendungen wird strategischer

Es steht außer Frage, dass Cloud-native Anwendungen und Systeme Unternehmen dabei helfen können, Daten und Arbeitsabläufe zentral von einem Ort aus zu managen. In den meisten Unternehmen existieren neben diesen innovativen Cloud-nativen Funktionen jedoch auch noch bestehende Legacy-Lösungen und -prozesse. Aufgrund von fehlenden Schnittstellen und Inkompatibilitäten besteht dann das Risiko von Prozessbrüchen oder einer deutlichen Verlangsamung von Geschäftsabläufen.

2023 werden Unternehmen daher ihren Cloud-Tech-Stack genauer evaluieren und Cloud-native Technologien noch strategischer einsetzen, um Bottlenecks zu vermeiden, die Prozesse einbremsen.

Allgemeiner Fachkräftemangel begünstigt Low-Code und No-Code Cloud-Services

Immer mehr Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre IT-Abteilungen adäquat zu besetzen. So fehlen in Deutschland laut Bitkom 137.000 IT-Fachkräfte. Umso wichtiger wird es, bestehende IT-Ressourcen möglichst effizient einzusetzen.

Um Entwicklungsaufwände zu reduzieren, werden daher Low-Code- und No-Code-Anwendungen zu einem wichtigen Faktor in der Cloud-Planung für 2023. Out-of-the-Box-Lösungen und einfache Konfigurierbarkeit ermöglichen auch bei dünn besetzten IT-Teams schnelle Implementierungen und Reaktionszeiten.

Wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheit treibt Hybrid Cloud Computing

Die aktuelle wirtschaftliche und geopolitische Situation bedeutet große Unsicherheit für Unternehmen und erschwert die langfristige Geschäftsplanung. Agilität und Flexibilität sind daher so wichtig wie nie, gleichzeitig braucht es aufgrund der sich verschärfenden Cyber-Bedrohungslage umfassende Sicherheitsmaßnahmen.

Hybrid Cloud Computing verbindet die Vorteile einer Private Cloud, wie Skalierbarkeit und Geschwindigkeit, mit der Sicherheit und den regulatorischen Vorteilen einer Public Cloud und erfüllt damit bestmöglich das aktuell nötige Anforderungsprofil in ungewissen Zeiten.

Nachhaltigkeit wird noch wichtigerer bei der Auswahl von Cloud-Plattformen

Das Thema Nachhaltigkeit wurde in den vergangenen Jahren von unterschiedlichsten Gruppen an die Spitze der politischen Agenda gespült und hat angesichts der Energieknappheit aufgrund des Ukrainekonflikts eine weitere politische Dimension erhalten.

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Vor diesem Hintergrund wächst die Nachfrage nach nachhaltigen und energiesparenden Cloud-Plattformen – zum einen, weil Kunden Unternehmen immer stärker auch an ihrem ethisch-moralischen Handeln messen, zum anderen, weil ein energiesparender Betrieb angesichts der extrem steigenden Strompreise ein entscheidender Faktor für die Rentabilität von Angeboten und Dienstleistungen ist. Daher werden insbesondere Player wie AWS und Microsoft weitere Initiativen in diese Richtung ausrollen.

Konsolidierung von Cloud-Lösungen zur Effizienzsteigerung

Das „New Normal“ ist kein echtes Buzzword mehr. Vielmehr sind viele Unternehmen und ihre Mitarbeitenden mittlerweile in der neuen Arbeitswelt angekommen. Das bedeutet jedoch auch, dass spätestens jetzt die Zeit ist, um einen genauen Blick auf all die Cloud-Lösungen zu werfen, die in den letzten Jahren implementiert wurden – und das häufig wenig strategisch, sondern eher als schnelle Reaktion auf einen aktuellen Bedarf als beispielsweise quasi über Nacht ganze Unternehmen ins Homeoffice umgezogen sind. Bei der Evaluation sollte zum Beispiel überprüft werden, ob es Funktionsduplikate gibt. Diese können dann konsolidiert werden, um effizientere digitale Prozesse zu garantieren und den Aufwand für Wartung und Absicherung zu reduzieren.

* Über den Autor
Heinz Wietfeld ist seit 2015 bei Hyland Software beschäftigt und verantwortet als Director die Geschäftsaktivitäten in DACH, Benelux sowie Mittel- und Osteuropa. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Enterprise-Content-Management (ECM)- und Content-Services-Branche und hatte verschiedene Sales- und Sales-Management-Funktionen bei internationalen ECM-Anbietern inne.

Bildquelle: Hyland Software

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