OpenStack unkompliziert mit DevStack bereitstellen Mit vorgefertigten Skripten die eigene Cloud aufbauen
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Geht es um den Aufbau einer eigenen Cloud, setzen immer mehr Organisationen auf OpenStack. Das „Cloud-Betriebssystem“ ist mittlerweile eine der bekanntesten Lösungen für private und hybride Cloud. Mit DevStack lässt sich die Bereitstellung beschleunigen.

Die Hauptaufgabe von DevStack ist die schnelle und einfache Bereitstellung von OpenStack auf Basis von vorgefertigten aber anpassbaren Skripten. DevStack nutzt dazu die jeweils aktuellste Version von OpenStack.
In den meisten Fällen kommt DevStack zum Einsatz, wenn eine Test- oder Entwicklungsumgebung für OpenStack aufgebaut werden kann. Es ist aber auch möglich, produktive Umgebungen mit DevStack zu installieren. Wie zeigen noch den alternativen Weg der Installation über MicroStack. Beide Lösungsvarianten haben den Vorteil sehr schnell eine Test- und Entwicklungsumgebung von OpenStack aufzubauen, die zum Beispiel auch in VMs funktioniert.
OpenStack mit DevStack bereitstellen: Vorbereitungen
Die Installation von OpenStack mit DevStack basiert zunächst auf einer aktuellen Linux-Installation. Dazu kann Ubuntu genauso zum Einsatz kommen wie Fedora, CentOS, RHEL oder OpenSUSE. Grundsätzlich sollte die Umgebung mit einem eigenen Benutzer installiert werden, nicht mit dem Root-Benutzer.
Der Computer sollte über mindestens 4 GB Arbeitsspeicher verfügen und einen Prozessor mit mehreren Kernen. Dazu kommen mindestens 10 GB Festplattenplatz und eine Internetverbindung, über welche die Komponenten von OpenStack heruntergeladen werden können. Es ist darüber hinaus sinnvoll, dass der Computer über eine grafische Oberfläche und vor allem einen Webbrowser verfügt. Auch Git sollte auf dem Computer vorhanden sein.
Für die Installation von Git und später auch OpenStack sollte das System mit den folgenden Befehlen auf den neusten Stand gebracht werden. Danach lässt sich auch gleich Git installieren:
sudo apt update
sudo apt uprade
sudo apt install git
Ob Git erfolgreich installiert ist, kann mit dem Befehl „git“ im Terminal überprüft werden. Nach Installationen und Aktualisierungen ist es sinnvoll den Computer einmal neu zu starten, bevor OpenStack installiert wird. Das geht im Terminal zum Beispiel am schnellsten mit „reboot“.
Benutzer für OpenStack erstellen und System vorbereiten
Die Installation von OpenStack über DevStack sollte mit einem eigenen Benutzerkonto erfolgen, das speziell für OpenStack angelegt wird. Das erfolgt zum Beispiel mit dem folgenden Befehl:
sudo useradd -s /bin/bash -d /opt/stack -m stack
Der Benutzer benötigt auch noch Root-Rechte, ohne jedes Mal das Kennwort eingeben zu müssen:
echo „stack ALL=(ALL) NOPASSWD: ALL“ | sudo tee/etc/sudoers.d/stack
Im Anschluss kann die Anmeldung mit dem Benutzer erfolgen:
sudo su - stack
DevStack herunterladen und anpassen
Im Anschluss kann DevStack heruntergeladen und die Konfigurationsdatei angepasst werden:
git clone https://opendev.org/openstack/devstack
Nach dem erfolgreichen Download kann mit „cd devstack“ in das Verzeichnis gewechselt werden. In diesem Verzeichnis kann anschließend mit „vim local.conf“ die Konfigurationsdatei für DevStack erstellt werden. Wenn der Editor vim auf dem Computer nicht installiert ist, kann das mit „sudo apt install vim“ erledigt werden. In der Datei muss folgender Inhalt eingetragen werden:
[[local|localr]]
ADMIN_PASSWORD=<Hier sicheres Kennwort eintragen>
DATABASE_PASSWORD=$ADMIN_PASSWORD
RABBIT_PASSWORD=$ADMIN_PASSWORD
SERVICE_PASSWORD=$ADMIN_PASSWORD
Wer sich umfassender mit DevStack auseinandersetzen will, findet in der OpenStack-Dokumentation auch Anleitungen, wie die Konfigurationsdatei von DevStack angepasst werden kann.
OpenStack-Installation mit DevStack ausführen
Wenn die Konfigurationsdatei vorhanden ist, kann die Installation von OpenStack über DevStack erfolgen. Dazu wird im DevStack-Verzeichnis der Befehl „./stack.sh“ eingegeben. Die Installation ist nach etwa 15-30 Minuten abgeschlossen. Im Terminal ist danach zusehen, ob die Installation funktioniert hat. Hier zeigt DevStack auch die URL an, über welche das Dashboard verfügbar ist und auch den Anmeldenamen sowie das Kennwort für den Admin-Benutzer der Umgebung.
Das Dashboard von OpenStack wird am schnellsten über die URL „https://<IP-Adresse>/dashboard“ erreicht. Nach der Anmeldung mit den Daten, die im Terminal nach der Installation angezeigt wurden, kann OpenStack verwaltet werden. Das System ist ab diesem Moment einsatzbereit. Um sich mit dem System auseinanderzusetzen. steht die OpenStack-Dokumentation zur Verfügung.
Alternative Installation mit MicroStack
Eine alternative Installationsmöglichkeit von OpenStack ist die Inbetriebnahme mit MicrosStack. In Ubuntu kann dazu die Installation über Snap erfolgen:
sudo snap install microstack –beta
Nach der Installation kann mit „snap list microstack“ die Version von MicroStack angezeigt werden. Ist der Download erfolgreich, kann OpenStack/MicroStack initialisiert werden:
sudo microstack init --auto –control
Nach der erfolgreichen Einrichtung kann auch hier das Dashboard über die IP-Adresse der Installation aufgerufen werden. Der standardmäßige Anmeldename ist „admin“. Das Kennwort der Test-Installation lässt sich mit folgendem Befehl anzeigen:
sudo snap get microstack config.credentials.keystone-password
Im Terminal kann aber auch das Standard-Image abgerufen werden, um zu testen, ob die Installation von MicroStack/OpenStack funktional ist:
microstack.openstack image list
Um eine Testinstanz zu starten, kann ebenfalls das Terminal verwendet werden: „microstack launch cirros -n test“. Die Instanzen, die im Terminal gestartet werden, stehen natürlich auch in der Webgui zur Verfügung. Auch hier können mit „Compute\Instances“ neue Instanzen erstellt werden.
Fazit
Wer sich mit privaten und hybriden Clouds auseinandersetzen will, kommt kaum um OpenStack herum. Mit DevStack und MicroStack lassen sich Test- und Entwicklungsumgebungen in wenigen Minuten aufbauen. Dadurch lässt sich schnell ein Überblick zu den Möglichkeiten von OpenStack auch in der Praxis gewinnen. Die Installation mit den beiden Installationsvarianten ist auch in VMs kein Problem.
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