ERP-Release für das agile Unternehmen

IFS World Conference 2015 ganz im Zeichen von Cloud und IoT

Seite: 2/2

Anbieter zum Thema

Neue Systemarchitektur

Damit die Personalisierungen und Erweiterungen durch Drittlösungen leichter gewartet werden können, hat IFS seinem ERP-Paket eine neue Systemarchitektur verpasst. Der Aufbau in Schichten soll Erweiterungen und individuelle Anpassungen ebenso erleichtern wie auch den Kostenaufwand für das Ändern einer IFS-Applikation verringern. „85 Prozent weniger Änderungen sind künftig nötig“, versprach Entwicklungsleiter Thomas Säld auf der World Conference. „Upgrades werden einfacher.“ Weil die neue Version 40 Prozent weniger Code enthalte als die Vorgängerversion, solle es zu weniger Fehlern kommen und eine höhere Performance möglich sein.

Noch in diesem Jahr will IFS die Unterstützung von In-memory-Computing in seine Oracle-Datenbank integrieren, um so Visualisierungen, Analysen und Reports zu beschleunigen, genau wie SAP es mit HANA vorgemacht hat. „Da keine Indizes benötigt werden, sind schnellere Anwendungen für Analytics möglich, die über verschiedene Module hinweg analysieren“, erläutert Gartner-Analyst Hestermann. Außerdem ließen sich damit neue Funktionen für Predictive Analytics und Planung bauen. „Nun sind statt der bisherigen Batchjobs ganz neue Realtime-Apps möglich.“

Bei einer Migration auf die In-memory-Version sollen für den Kunden keine Lizenzkosten oder Datenbankänderungen anfallen. „Wir haben eine Oracle-Datenbank als Basis“, erteilt CTO Dan Matthews Auskunft. Die Bindung an Oracle ermögliche es auch, „IFS in a Box“ anzubieten, das heißt eine skalierbare, vorkonfigurierte IFS-Umgebung, die auf Oracle Exadata basiert. Einen gewissen Bruch dazu bildet die Business-Intelligence-Funktion, die vollständig auf Microsofts iTools basiert, wie Hestermann zu Bedenken gibt.

Zweigleisiger Cloud-Betrieb

IFS Applications läuft bereits als Einzelmandanten-Instanz in der IFS Cloud, die auf Microsoft Azure verfügbar ist. Sie bietet Infrastructure-as-a-Service (IaaS), also Infrastruktur, Middleware und Datenbank. Nun hat IFS auch die IFS Managed Cloud angekündigt, die ebenfalls auf Azure in Microsofts Rechenzentren läuft. „Wir bieten den Kunden IFS Applications dann nicht nur als IaaS-, sondern auch SaaS als Managed-Services-Lösung aus der Cloud“, erklärt CTO Matthews.

Dieses Angebot soll besonders für den Mittelstand attraktiv sein. Mathews gibt an, dass IFS die Verfügbarkeit und Sicherheit seiner Lösungen in Zusammenarbeit mit Microsoft in den weltweiten Azure-Rechenzentren erhöht habe. Die Nutzer profitierten demnach von den schnelleren Antwortzeiten regionaler Rechenzentren. Jeder Kunde könne individuell festlegen, welches Release (8 oder 9) er womit erweitern und aktualisieren wolle. „Die niederländische Firma Vyncke ist der erste europäische Nutzer der IFS-Cloud“, sagte Hans Jürgen Schöpf, Director Alliances & Business Development bei IFS.

IFS unterstützt auch die neue Microsoft Azure IoT Cloud. „Das ist eine durchgehende IoT-Plattform, wie sie auch von IBM und HP angeboten wird“, erläutert Hestermann. „Hier werden in zwei Modulen Streams und Events verarbeitet, die von Sensoren geliefert werden.“ Die IoT Cloud wird beispielsweise bereits von den Straßenbahnen Oslotrikken AS der norwegischen Hauptstadt Oslo genutzt, um die Effizienz und Betriebsbereitschaft ihres Fuhrparks zu steigern, denn die Bevölkerung Oslos nimmt rasch zu.

(ID:43387657)