HPE Discover 2022 für EMEA „Cloud first“ war gestern, jetzt heißt es: „Data first“!

Von Elke Witmer-Goßner |

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Vor zwei Jahren hat HPE den Brand GreenLake für Software und Services eingeführt. Der plattformgestützte Ansatz trägt Früchte und hat viele deutsche Unternehmen überzeugt. Sie nutzen die Services für Hybrid-Cloud-Management gerne. Doch die wahren Herausforderungen liegen woanders.

HPEs CEO Antonio Neri gab sich anlässlich der EMEA-Ausgabe der HPE Discover 2022 persönlich in Frankfurt die Ehre.
HPEs CEO Antonio Neri gab sich anlässlich der EMEA-Ausgabe der HPE Discover 2022 persönlich in Frankfurt die Ehre.
(Bild: HPE)

Seitdem hat HPE sein Profil einer Services-Company geschärft, wie die Führungsspitze des Konzerns auf der jährlichen Kunden- und Partnerkonferenz „Discover“, für die EMEA-Region Anfang Dezember in Frankfurt/Main, unterstrich.

Für Johannes Koch, verantwortlich für die Vertriebsregion Zentraleuropa, hat sich HPE als SaaS-Company positioniert, „die Hardware-Seite bleibt aber untrennbar verbunden mit den Services von HPE“.
Für Johannes Koch, verantwortlich für die Vertriebsregion Zentraleuropa, hat sich HPE als SaaS-Company positioniert, „die Hardware-Seite bleibt aber untrennbar verbunden mit den Services von HPE“.
(Bild: HPE)

Die Begeisterung für allumfassenden Cloud-Betrieb und Rundumsorglos-Angebote der Public-Cloud-Provider sei abgeflaut, ein „cloud hangover“ – Katerstimmung also – sei eingetreten bei der Public-Cloud-Nutzung, sagt Johannes Koch, HPE-Chef für Zentraleuropa: „Viele Unternehmen merken jetzt, dass der Public-Cloud-Ansatz sie sehr viel kostet. Und auch die Cloud-Operations sind alles andere als trivial. Damit wird Cloud-Nutzung zu einem immer komplexeren Thema hinsichtlich Kostenanalysen und Betrieb.“ Viele Unternehmen ruderten jetzt zurück, um wieder mehr Kontrolle über ihre IT zu bekommen. „Sie wollen jetzt eine bessere Cloud-Strategie.“

Doch die eigentliche Herausforderung stehe noch bevor, sagt Koch: „Das Management der Cloud, egal ob private, public oder hybrid, ist kein Selbstzweck!“ Der Zweck liege doch in den Geschäftsanforderungen. „Und Business-Anforderungen sind in der Regel Data-Anforderungen!“ Damit sei die Cloud-Nutzung nur das Mittel zum Zweck, das Potenzial der Digitalisierung hinsichtlich neuer datengetriebener Geschäftsmodelle, Nachhaltigkeit, Kostenkontrolle und Sicherheit zu heben.

Dass eine Cloud-First-Strategie teuer kommen kann und schwer zu managen ist, ist aber nur eine Seite der Medaille. Die Angst vor Kontrollverlust sei groß, weiß Koch. „Deshalb kommen auch viele Daten gar nicht mehr in die Cloud, wie beispielsweise Sensordaten aus Fahrzeugen oder Daten im Gesundheitswesen.“ Und in vielen Fällen sei es auch gar nicht notwendig, Daten in die Cloud zu schicken, um sie dort zu analysieren. „Das muss dort geschehen, wo die Daten anfallen.“ An diesem Punkt setze HPE GreenLake an. Die „Edge-to-Cloud“-Plattform verbinde lokale Infrastrukturen mit modernen Cloud-(Management)-Services. Nutzer profitierten einerseits von der Sicherheit und geringer Latenz ihrer On-Premises-Umgebungen und andererseits von der Skalierbarkeit, die Cloud-Services bieten können.

Diese Cloud-Services bietet HPE GreenLake aktuell an.
Diese Cloud-Services bietet HPE GreenLake aktuell an.
(Bild: HPE)

Viele Unternehmen hätten das bereits begriffen. Antonio Neri, President und CEO von HPE, präsentierte in seiner Keynote eindrucksvolle Zahlen: Weltweit unterstützt HPE GreenLake inzwischen mehr als 65.000 Kunden und verwaltet mehr als zwei Millionen vernetzte Geräte sowie mehr als ein Exabyte an Daten. HPE sei hier verlässlicher Partner der Unternehmen, die sich im Angesicht vieler Krisen – von Energie- und Ressourcenknappheit bis hin zu unsicheren Lieferketten – neuen Herausforderungen stellen müssten.

Von „Cloud first“ zu „Data first“

Cloud-basiertes Computing diene keinem Selbstzweck. Daher, führte Neri weiter aus, muss das Ziel sein, „Daten nicht unter dem Aspekt des ‚Wo‘, sondern des ‚Wie‘ zu betrachten“. Unternehmen müssten ihre strategischen, organisatorischen und technologischen Entscheidungen auf das übergeordnete Ziel ausrichten, Daten als strategisches Gut zu nutzen. „Um dieses Potenzial freizusetzen, braucht es allerdings einen neuen Ansatz bei der digitalen Transformation“, sagte Neri. „Wir müssen von ‚Cloud first‘ zu ‚Data first‘ als Leitstern der digitalen Transformation übergehen.“

Allerdings: Der Weg zu einer wertschöpfenden Datenökonomie ist noch weit. Der Datenreifegrad – also die Fähigkeit, aus Daten Mehrwert zu schaffen – liegt weltweit, gemessen an einer 5-Punkte-Skala, bei gerade einmal 2,6. In Deutschland noch niedriger bei 2,4 Punkten. Insgesamt erreichen nur drei Prozent der Teilnehmer einer von HPE bei YouGov beauftragten Umfrage, den höchsten Reifegrad. Ein Merkmal für einen niedrigen Datenreifegrad sei, dass es keine übergreifende Daten- und Analysearchitektur gebe, sondern die Daten in einzelnen Anwendungen oder Standorten isoliert seien, resümieren die Studienmacher.

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„Wie lange sprechen wir schon über Daten als das ‚neue Öl‘?“, kommentiert Neri die Umfrageergebnisse, „und dann sehen wir dieses Ergebniss, dass nur drei Prozent sich ernsthaft damit beschäftigen.“ Unternehmen müssten ernsthaft daran arbeiten, den Wert ihrer Daten zu erschließen, unabhängig davon, wo sie sich befinden. Die Strategie von HPE GreenLake ziele genau darauf ab: „Aufgrund des massiven Datenwachstums an der Peripherie brauchen Organisationen hybride Edge-to-Cloud-Architekturen, bei denen die Cloud zu den Daten kommt und nicht umgekehrt“, so Neri.

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Fidelma Russo, CTO HPE: „The world is edge to cloud and the core is data."
Fidelma Russo, CTO HPE: „The world is edge to cloud and the core is data."
(Bild: HPE)

„Die Daten sind überall“, erklärte demnach auch CTO Fidelma Russo dem Auditorium. „Die Herausforderung ist, alles zusammen zu bringen, indem Systeme nahtlos entwickelt werden.“ Seit seiner Einführung sei der Edge-to-Cloud-Ansatz der HPE-GreenLake-Plattform und damit die Möglichkeit zur datenzentrischen Anwendungsmodernisierung in hybriden Cloud-Umgebungen konsequent weiterentwickelt worden. Im Gepäck hatte Russo denn auch neue Cloud-Services für HPE GreenLake sowie einige Ankündigungen zu erweiterten Partnerschaften.

HPE GreenLake News

Neue Anwendungs-, Analytics- und Entwickler-Dienste ergänzen vor allem die im Juni 2022 vorgestellte, von HPE betriebene Private Cloud „ HPE GreenLake for Private Cloud Enterprise “:

• Erweiterte Container-Bereitstellungsoptionen für Kubernetes mit Amazon Elastic Kubernetes Service (Amazon EKS) Anywhere von Amazon Web Services (AWS): Kunden können damit in ihrem eigenen Rechenzentrum dieselben Container-Laufzeiten wie in der Public Cloud ausführen. Außerdem können sie Anwendungen zwischen der privaten und öffentlichen Cloud portieren.
• Sechs Workload-optimierte Instanzen für General Purpose, Rechenleistung, Arbeitsspeicher und Speicher mit einfachen Preislisten, die ein unkompliziertes nutzungsbasiertes Nutzungsmodell bieten.
• HPE GreenLake für Private Cloud Enterprise ist ab sofort in 52 Ländern weltweit verfügbar und kann von Partnern über das Programm HPE GreenLake for Partners verkauft werden.

Außerdem gibt es neue Cloud-Services:

• Infrastructure-as-Code und Cloud-native Toolchains zur Unterstützung der DevOps- und CI/CD-Umgebungen (Continuous Integration und Continuous Deployment) des Kunden.
• Verbesserte Verbrauchsanalyse für Nutzungs- und Kostenanalysen von Anwendungen für die drei Hyperscaler-Anbieter der Public Cloud.
• Erweitertes Partner-Ökosystem, das jetzt HPE GreenLake für Red Hat OpenShift Container Platform und das kürzlich angekündigte HPE GreenLake für VMware umfasst.

Early-Access-Programm

In Frankfurt wurde auch das Early-Access-Programm für HPE GreenLake for Data Fabric und HPE Ezmeral Unified Analytics vorgestellt. Damit können Entwickler die Data Fabric und den Analysedienst vor der Veröffentlichung testen.

HPE GreenLake for Data Fabric ermöglicht einen einheitlichen Zugriff auf verteilte Datenbestände, etwa im eigenen Rechenzentrum, in der Cloud und an der Peripherie.

HPE Ezmeral Unified Analytics ist eine Cloud-Lösung mit Open-Source-Werkzeugen für den gesamten Daten-Lebenszyklus.

Kunden, die an der Teilnahme am Early-Access-Programm interessiert sind, können sich hier anmelden.

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