Prognosen für Cloud-Lösungen C-Level von Talend identifiziert die Herausforderungen für 2021
Die oberste Führungsebene von Talend, Anbieter von Lösungen für Cloud-Integration und Datenintegrität, hat aktuelle Trends aus dem Cloud-Bereich untersucht und darauf basierend einige Vorhersagen für das nächste Jahr getroffen.
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Christal Bemont, Chief Executive Officer von Talend, geht davon aus, dass Unternehmen ihre Kennzahlen erweitern werden, um die Gesundheit ihrer Daten messen zu können. Bisher könnten Unternehmen derzeit zwar jeden Aspekt ihrer Organisation messen, aber nicht die Zuverlässigkeit ihrer Daten. Ziehe sich die COVID-19-Pandemie noch durch das gesamte nächste Jahr, werde es für Organisationen noch wichtiger als bisher, Risiken zu minimieren und ihre Chancen bestmöglich zu nutzen. Daher müssten Unternehmen, um die Gesundheit ihrer Datensätze zu messen, ein Tool implementieren, das überprüfbar sei und sicherstellt, dass die Daten bereinigt, vollständig und fehlerfrei seien. So könnten sie schneller und aus Überzeugung wichtige Geschäftsentscheidungen treffen. Wenn Organisationen über vertrauenswürdige Daten verfügen, werden sie nie mit einem Szenario konfrontiert, bei dem sich die Daten wie Jenga-Bausteine verhalten: eine falsche Bewegung und alles stürzt zusammen, warnt Bemont.
Der Talend-Chef sieht in der Krise aber auch Chancen. Gerade in schwierigen Zeiten würden oft neue Ideen entstehen, sagt Bemont. Die Dateninnovation werde sich daher „dramatisch“ beschleunigen. Es werde auch im nächsten Jahr zu aufregenden technologischen Fortschritten kommen und Daten würden noch schneller übertragen werden, da der Bedarf nach Automatisierung und an KI-Lösungen weiter wachsen und neue Anwendungsfälle hervorbringen werde. Bei diesem Fortschritt gehe es nicht nur darum, dass Menschen und Prozesse schneller arbeiten und funktionieren, sondern auch darum, dass sie mithilfe von zuverlässigen Daten bessere geschäftliche und persönliche Ergebnisse erzielten, so Bemont.
Risikomanagement vorantreiben
Für Anne Hardy, Chief Information Security Officer, werden Business Continuity und Operational Risk Management im kommenden Jahr im Fokus stehen. Es sei keine Frage „ob“, sondern „wann“ in einem Unternehmen eine Katastrophe geschehen werde. Unternehmen, die ihre Reaktion auf einen solchen Vorfall nicht im Vorfeld geplant, koordiniert und getestet hätten, müssten mit längeren Ausfallzeiten, höheren Wiederherstellungskosten, negativen Auswirkungen auf ihre Reputation und Geschäftsverlusten rechnen. „Durch die anhaltenden Folgen von COVID-19 können wir in 2021 mit einem verstärkten Interesse von Unternehmen, Kunden und Investoren an Lösungen für Operational Risk Management, Business Continuity und Resilience rechnen.“
Darüber hinaus, so Talends CISO Hardy, werde Data Security Governance ein kritischer und notwendiger Baustein, um Bedrohungen abzuwehren: „Bis vor Kurzem konzentrierten sich die meisten Data Governance-Lösungen auf den Datenfluss und Data Analytics ohne das Thema Sicherheit besonders zu berücksichtigen.“ Aufgrund von Datenschutzgesetzen und -vorschriften werde die Datensicherheit für Führungskräfte nun aber ein wichtiger Baustein ihrer Data Governance-Bemühungen. Hardy weist jedoch darauf hin, dass Data Security Governance äußerst komplex sei, da kein Produkt eines einzigen Anbieters alle erforderlichen Kontrollen implementieren könne. Unternehmen müssten sich deshalb im nächsten Jahr fragen, wie sie ihre Daten schnell vereinheitlichen können, sodass ihre gesamte Organisation Informationen aus einer sicheren und vertrauenswürdigen Quelle bezieht. Im nächsten Schritt müssten die Führungskräfte dann für diese Quelle ein System für den Schutz der Daten mit allen erforderlichen Kontrollen implementieren, um Bedrohungen abzuschwächen. Nur so, ist Hardy überzeugt, könnten sie geschäftliche und finanzielle Risiken minimieren.
KI-Anwendungen regulieren
2021 werde, glaubt CTO Krishna Tammana, der Bedarf an Self-Service-Analytics steigen. „Da die COVID-19-Pandemie uns auch im nächsten Jahr begleiten wird, werden Unternehmen verstärkt versuchen, ihre Abhängigkeit von IT-Anbietern zu verringern und deshalb auf Self-Service-Analytics setzen“, ist er überzeugt. Die Unternehmen hätten damit aber die Möglichkeit, ihre Daten schnell in eine wertvolle und in der gesamten Organisation nutzbare Ressource zu verwandeln. Auch eine automatisierte Datenvorbereitung und -pflege, Data Stewardship-Lösungen, Qualitätskontrollen und Machine Learning-Tools, sagt Tammana, würden dazu beitragen, die auch durch das Homeoffice gestiegenen Anforderungen an die IT zu bewältigen.
Und der Technologie-Chef von Talend gibt noch eine weitere Prognose ab: „Ethische KI wird bei der Entwicklung von Produkten eine Schlüsselrolle spielen.“ Denn ethische KI werde zwar immer wichtiger, bliebe aber ein schwer lösbares Dilemma: „Unternehmen nutzen Daten und KI, um Lösungen zu entwickeln, verstoßen dabei aber möglicherweise gegen Gesetze beispielsweise gegen Diskriminierung und Überwachung oder Menschenrechte auf Transparenz, Privatsphäre, Sicherheit, Meinungsfreiheit, Arbeit und den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen“, beschreibt Tammana die Problematik. Daher rät er Unternehmen, um regulatorische oder rechtliche Risken oder Reputationsschäden zu minimieren, bei KI-Anwendungen ethische Prinzipien zu beachten und schließlich eine entsprechende Richtlinie zu implementieren: „Eine solche Richtlinie wird einen hohen Standard an Transparenz und Schutzmaßnahmen gewährleisten.“ Im Datenbereich würden CEOs und CTOs Wege finden müssen, eine eventuelle Voreingenommenheit in ihren Algorithmen durch sorgfältige Analysen, Überprüfungen und Programmierungen zu beseitigen.
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