Vier Trends für 2019 Zukunft Cloud – Was uns 2019 erwartet

Autor / Redakteur: Olaf Dünnweller* / Florian Karlstetter

Deutschland liegt bei der Cloud-Nutzung im europäischen Vergleich noch immer im unteren Mittelfeld, zeigen Studien. Viele Unternehmen haben Sicherheitsbedenken, was den Einsatz betrifft: Mit drei von zehn deutschen IT-Entscheidern zweifelt ein nicht unerheblicher Teil der CIOs daran, dass Public-Cloud-Infrastrukturen dafür geeignet sind, sensible Unternehmensdaten sicher zu verwahren und zu verarbeiten.

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Zukunft Cloud: Vier Trends, die uns 2019 erwarten.
Zukunft Cloud: Vier Trends, die uns 2019 erwarten.
(Bild: © Kushnirov Avraham - stock.adobe.com)

Dennoch bezeichnet die große Mehrheit die Cloud als wichtig für die Zukunft ihres Unternehmens. Dementsprechend investieren auch 2019 deutsche Unternehmen weiterhin in die Cloud.

Trend 1: Cloud-Strategien auf einem neuen Level

Auch viele der Cloud-Skeptiker im deutschen Mittelstand nutzen inzwischen Cloud-Services. An Software- und Platform-as-a-Service führt kein Weg mehr vorbei. Manchmal betrifft das eher Schatten-IT à la WeTransfer, andere sind schon weiter: Office 365, Exchange und SharePoint bieten den sanften Einstieg. Laut Studien von IDC enthalten schon fast alle neuen Anwendungsimplementierungen ein Cloud-Element. Das Arbeiten in der Cloud ist also wichtiger Bestandteil unseres beruflichen Alltags geworden. Insbesondere O365, Exchange und SharePoint in der Cloud oder auch OneDrive sind stark im Kommen.

Die Frage dabei ist, wie hier Daten und Informationen gesichert werden. Trotz der Nachfrage nach der Public Cloud fehlt es vielen Unternehmen noch an Workload-Tools für Backup, Benutzerzugriff, Sicherheit und Richtlinien-Management. Gerade für KMU-Kunden mit geringeren IT-Ressourcen sind Public Clouds häufig zu komplex. Für viele Datenmanagement-Anbieter ist es daher nur logisch, „Backup-as-a-Service" anzubieten, um den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden. So bietet zum Beispiel Commvault hybride Infrastrukturen mit multiplen Cloud-Anwendungen. Diese haben eine breite Connectivity zu Anbietern wie Amazon, Azure oder Google und sind daher sehr anwenderfreundlich. Die Sicherung erfolgt hier entweder in die Cloud, in der Cloud oder aus der Cloud. Schon 2017 sprachen wir auf Basis einer Studie davon, dass Entscheider alle Vorteile der Cloud mitnehmen wollen – doch der zeitliche Abstand bedeutet längst nicht, dass Unternehmen seitdem viel weiter sind.

Trend 2: Künstliche Intelligenz schließt Lücken

Künstliche Intelligenz ist in der Praxis erst möglich seit wir über „Big Data” verfügen. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass Daten nicht nur die Grundlage sind, sondern sogar das Anwendungsfeld von KI und maschinellem Lernen. Die automatisierte Datenanalyse und Durchführung von Datenoperationen ist ein Wendepunkt in unserer Arbeit. Ohne diese Unterstützung verlangsamen Fehlersuche, Leistungsüberwachung und -optimierung, Berichtserstellung und -wartung Anwender und letztlich ihre Unternehmen. Der effektive Einsatz von zeitlichen und personellen Ressourcen kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Smarte Algorithmen können Muster und Anomalien und damit beispielsweise Hackerangriffe erkennen und so die IT-Sicherheits-Verantwortlichen bei ihren Aufgaben unterstützen.

Andere Algorithmen sorgen dafür, dass Daten einfacher auffindbar sind, Compliance eingehalten wird oder Anwendungsfehler kompensiert werden. Um solche Methoden zu optimieren und neue Einsatzfelder zu finden, schließen sich Anbieter immer häufiger zusammen. Die verstärkte Kollaboration zwischen Technologie-Unternehmen – etwa wie die von Commvault und Cisco – kommt dabei allen Beteiligten zugute. Neue Produkte mit KI können auf diese Weise helfen, Prozesslücken zu schließen und zahlreiche Nischenwerkzeuge zu ersetzen, die typischerweise mit den verschiedenen Phasen der Identifizierung, dem Management und der Steuerung von Risiken verbunden sind.

Trend 3: Der DSGVO (endlich) gerecht werden

Datenschutz wird uns im nächsten Jahr weiterhin begleiten. Die DSGVO hat uns bereits 2018 beschäftigt und die Diskussion über den Datenschutz dramatisch verändert. Das zeigt sehr deutlich, wie wichtig den Menschen der Schutz ihrer persönlichen Daten ist.

Unternehmen sammeln riesige Mengen an Daten und haben – zumindest gefühlt – gerade erst gelernt, deren Wert tatsächlich einzuschätzen und zu nutzen. Jetzt müssen sie vom unstrukturierten Sammeln wegkommen, Daten einerseits zentralisieren und andererseits auf verschiedenen Kanälen verwalten.

Aber um es mit den Worten von Commvaults CEO, Bob Hammer, zu sagen: „Unternehmen können nicht managen, wovon sie nichts wissen.”

Um den Überblick über Daten in der Cloud, on-premises und auf mobilen Endgeräten zu bekommen, braucht es gute technische Voraussetzungen. Dann erst lässt sich wirklich effektives Datenmanagement betreiben. An dieser Aufgabe müssen Unternehmen arbeiten und 2019 eine passende Lösung für alle Beteiligten finden.

Trend 4: Der Umgang mit nicht personenbezogenen Daten

2019 wird nicht nur die ePrivacy-Verordnung, sondern auch eine Verordnung in Kraft treten, die den freien Fluss nicht personenbezogener Daten in der EU betrifft. Deren Zielsetzung ist es, die Datenökonomie und die Entwicklung neuer Technologien wie etwa grenzüberschreitende autonome Systeme und künstliche Intelligenz zu fördern. Unter nicht personenbezogenen Daten verstehen die Verfasser Daten aus dem „Internet der Dinge“, von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen.

Konkrete Beispiele für nicht personenbezogene Daten sind aggregierte und anonymisierte Datensätze, die für die Analyse großer Datenmengen verwendet werden. Auch Daten aus der Industrie 4.0, die aus der Vernetzung von Produktion und IT entstehen, oder Daten über den Wartungsbedarf von Industriemaschinen. Die neue Verordnung soll auch Entwicklungen vorantreiben, die es den Nutzern von elektronischen Datenverarbeitungsdiensten erleichtern, den Anbieter zu wechseln oder ihre Daten wieder in ihre eigenen IT-Systeme zu übertragen.

Fazit

Der Siegeszug des Cloud-Computing ist auch bei deutschen Skeptikern nicht mehr aufzuhalten. Die Möglichkeiten zum Einsatz sind vielseitig, und auf Backup- und Recovery-Lösungen zu verzichten ist für zukunftsorientierte Unternehmen keine Option. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, die neue Arbeitsmodelle anbieten oder die Effizienz erhöhen wollen, befassen sich endlich strategisch mit Cloud-Computing. Eine zentrale Herausforderung wird auch 2019 die Umsetzung neuer Datenschutz-Richtlinien sein. Abschreckend sollte das keinesfalls wirken. Die technischen Voraussetzungen sind da, jetzt kommt es auf besonnene Entscheidungen im Management, etwas Mut in den Fachabteilungen und gute Beratung von Cloud- und Daten-Experten an.

Der Autor

Olaf Dünnweller von Commvault
Olaf Dünnweller von Commvault
(Bild: Commvault)

Olaf Dünnweller ist Area Vice President EMEA Central und Geschäftsführer Deutschland bei Commvault, einem weltweit führenden Anbieter von Backup, Recovery und Archivierung im Rechenzentrum und in der Cloud. Sein Fokus liegt sowohl auf strategischen Partnerschaften als auch der Förderung von Mitarbeitern. Vor seiner Zeit bei Commvault war er 17 Jahre lang bei Veritas beschäftigt, wo er im Laufe der Zeit vom Pre-Sales-Manager bis zum Country-Manager für Deutschland aufgestiegen ist.

* Olaf Dünnweller ist Area Vice President EMEA Central und Geschäftsführer Deutschland bei Commvault.

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