Übernahme von Tresorit für mehr Sicherheit und Datenschutz Schweizer Post auf Mission Privatsphäre

Redakteur: Elke Witmer-Goßner

Das schweizerisch-ungarische Unternehmen Tresorit gehört künftig der Schweizer Post. Diese hat die Mehrheit an dem Cloud-Kollaborations-Anbieter übernommen. Gemeinsam wollen sie datenschutzfreundliche und sichere Lösungen anbieten.

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Datenschutz ist der Schlüssel des digitalen Informationsaustauschs: Deshalb ergänzt die Schweizer Post ihr eigenes digitales Angebot um die Cloud-Kollaboration von Tresorit.
Datenschutz ist der Schlüssel des digitalen Informationsaustauschs: Deshalb ergänzt die Schweizer Post ihr eigenes digitales Angebot um die Cloud-Kollaboration von Tresorit.
(Bild: gemeinfrei© Thomas Breher / Pixabay )

Die Übernahme soll beiden Unternehmen sowie den Kunden bieten. Zum einen kann Tresorit von der hohen Bekanntheit der Schweizer Post profitieren und will mit Fokus auf Unternehmenskunden ihr Geschäft insbesondere im DACH-Raum weiter ausbauen. Dabei agiert Tresorit weiterhin als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Schweizer Post Gruppe, alle Services von Tresorit sollen ferner global angeboten werden. Zusätzlich will Tresorit gemeinsam mit der Schweizer Post das Produktportfolio im Bereich sichere digitale Services weiterentwickeln.

Die Gründer von Tresorit (von links nach rechts): Gyorgy Szilagyi, István Lám und Szilveszter Szebeni.
Die Gründer von Tresorit (von links nach rechts): Gyorgy Szilagyi, István Lám und Szilveszter Szebeni.
(Bild: Tresorit)

Die Übernahme der Mehrheit durch die Schweizer Post ist ein weiterer Meilenstein der Unternehmensgeschichte von Tresorit: Das 2011 gegründete Unternehmen war eine der ersten End-to-End-verschlüsselten (E2EE) Content-Collaboration-Plattformen auf dem Markt. Inzwischen zählt das Unternehmen rund 120 Mitarbeiter und weist ein nach eigener Aussage solides Wachstum insbesondere im Business-Geschäft vor. „Wir freuen uns, in der Schweizer Post einen Partner gefunden zu haben, der die gleichen Werte im Hinblick auf Sicherheit und Datenschutz mit uns teilt. Wir sind überzeugt, dass diese Zusammenarbeit beide Unternehmen stärkt und neue Möglichkeiten für uns und unsere Kunden eröffnet“, kommentierte István Lám, Mitgründer und CEO von Tresorit.

Die Schweizer Post bietet neben Kommunikations-Services bereits ein breites Portfolio an digitalen Dienstleistungen an, wie beispielsweise ePost-Services oder den verschlüsselten E-Mail-Dienst IncaMail. Die Technologie von Tresorit soll jetzt das bestehende digitale Produktportfolio der Schweizer Post um eine hochsichere, Ende-zu-Ende-verschlüsselte Lösung erweitern und somit das Sicherheitslevel der bestehenden Services erhöhen. Tresorit habe in den letzten zehn Jahren den Weg für eine konsequente Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der Software-Industrie geebnet, sagte Nicole Burth, Mitglied der Konzernleitung und Leiterin des Bereichs Kommunikations-Services der Schweizerischen Post. „Mit der Akquisition von Tresorit bauen wir unsere Kompetenzen im Bereich der digitalen Datensicherheit und des digitalen Datenschutzes strategisch aus und können so bestehende Angebote weiterentwickeln.“

Die Mission: Privatsphäre schützen

Die Kollaborationsplattform von Tresorit basiert auf einer patentierten „Zero-Knowledge“-E2EE. Damit kann die Kontrolle über Daten von Anfang bis Ende in den Händen der Eigentümer bleiben. Als Tresorit vor zehn Jahren gegründet wurde, war E2EE eine Nische. Mittlerweile entwickelt sich die Technologie zu einem Standard für den Datenschutz, was auch immer wieder Investoren von Tresorit überzeugte. Der Anbieter durchlief seit 2011 mehrere Finanzierungsrunden, unter anderem von Business Angels wie Unternehmer Márton Szőke, dem damaligen Vizepräsident der EPAM, Balázs Fejes, dem Schweizer Geschäftsmann Andreas Kemi, der Tresorit seither als Vorstandsvorsitzender unterstützt, sowie Márton Anka, der Gründer von LogMeIn.

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