Windows Tools, die man kennen sollte – WinSCP Open-Source Tool vereinigt Dateimanager, SSH- und FTP-Client
WinSCP ist ein Dateimanager bzw. ein SSH- und FTP-Client. Die Leistungsfähigkeit des Open Source Tools ist sehr hoch, sodass kommerzielle Dienstprogramme aus Kostengründen nachvollziehbar einen schlechten Stand haben. Die Bedienung ist gängigen Standards von Microsoft Explorer bzw. Norton Commander angepasst, sodass es bei Kenntnis dieser Programme eigentlich keinerlei Einweisung bedarf.
Anbieter zum Thema
Betrachtet wird hier die Version 4.3.5. WinSCP verbindet sich zu einem SSH-Server (Secure Shell) wahlweise mit SFTP (SSH File Transfer Protocol) oder SCP (Secure Copy Protocol). Auch eine Verbindung zu einem FTP-Server über unverschlüsseltes- oder SSL-verschlüsseltes FTP ist möglich.
Anwendungsgebiete
Da PuTTY „nur ein interaktives Terminal“ darstellt, können Dateien nicht so einfach per Drag-and-Drop vom Windows Computer zum Unix/Linux/VMware-Host überspielt werden. Hier kommt WinSCP zum Einsatz. Mit der grafischen Oberfläche sind alle Anpassungen schnell und einfach zu erledigen. Der eingebaute Editor und die Objektberechtigungen sind mit wenigen Klicks aufrufbar bzw. zu verwalten. Muss trotzdem mal interaktiv gearbeitet werden, kann PuTTY über die Menüführung unter Integration der Anmeldedaten gestartet werden.
WinSCP ist auch ein FTP-Client wie FileZilla. Die Wartung von Websites ist demnach die zweite Anwendungsmöglichkeit von WinSCP, das in vielen Sprachen verfügbar ist, darunter auch in Deutsch.
Die WinSCP 4.3.5 Features im Überblick:
- Unterstützt die Protokolle SSH-2, FTP, SFTP und SCP
- Funktioniert auch in Proxy-Umgebungen
- Alle allgemeinen Dateioperationen sind verfügbar
- Erweiterbar durch benutzerdefinierte Dateioperationen
- Zwei grafische Oberflächen („wie Norton Commander“ und „wie Windows Explorer“)
- Verzeichnisse können verglichen und synchronisiert werden
- Interaktive Kommandoeingaben
- Integration von PuTTY und PuTTY-Gen
- Unterstützt eine PKI nach Open Source Standards
- Ausführliche Protokollanzeige
- Speichern von Sitzungen und Einstellungen je nach Verbindung
WinSCP mit Microsoft Proxy und PKI
Microsoft und Open Source beschritten in der Vergangenheit eigene Wege. Unter Marktdruck stehend gibt es seit einiger Zeit einen Sinneswandel seitens Microsoft. Man denke da an Codeplex und Outercurve Foundation. Folgerichtig gibt es in puncto Anbindung einige Ungereimtheiten.
Ein Beispiel hierfür ist der Betrieb von Microsoft ISA Server 2006, der sowohl mit PuTTY, Filezilla und WinSCP funktioniert, weil sich offensichtlich alle Open-Source-Produkte an allgemeinen Computereinstellungen des Internet Explorer richten. Da verwundert es schon, dass die Proxy-Einstellung „kein“ zum Erfolg führt, währenddessen Client-Einstellungen über SOCKS vom Proxy abgewiesen werden.
Die zweite Baustelle ist die Verbindung WinSCP/FTP-Client zu einer Microsoft PKI und einem Microsoft basierenden FTP-Server. WinSCP benötigt für SFTP eine PuTTY Privat Key Datei im Format *.PPK und kennt seinerseits keine Microsoft *.PFX-Datei. Ohnehin unterstützt der IIS 7 aber kein SFTP, sodass nur maximal SSL verschlüsseltes FTP möglich ist.
Artikelfiles und Artikellinks
Link: Fachbeitrag PuTTY
Link: WinSCP-Homepage
(ID:2052981)