Abschied vom autoritären Führungsstil Neue Manager braucht das Land

Von Carsten Rust* |

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Autoritäre Unternehmensführung war gestern. Heute zählen bei Managern andere Eigenschaften wie emotionale Intelligenz, Kommunikationsstärke und Kreativität. Und das liegt nicht nur an Corona.

Nicht erst mit der Corona-Krise zeigt sich, dass sich das Selbstverständnis von Führungskräften ändern muss. Soft Skills werden immer mehr zu kritischen Erfolgsfaktoren.
Nicht erst mit der Corona-Krise zeigt sich, dass sich das Selbstverständnis von Führungskräften ändern muss. Soft Skills werden immer mehr zu kritischen Erfolgsfaktoren.
(Bild: gemeinfrei© Gerd Altmann / Pixabay)

Führungskräfte zählen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren von Unternehmen. Und auf sie kommt es im Moment ganz besonders an, denn unser Wirtschafts- und Arbeitsleben unterliegt massiven Umwälzungen. Einer der wesentlichen Gründe dafür ist natürlich die Covid-19-Pandemie. Sie hat neue Bedingungen geschaffen und verlangt auch von Managern ganz andere Fähigkeiten als in der Vergangenheit. Gefragt sind vor allem so genannte softe Skills: emotionale Intelligenz, Kommunikationsstärke und Kreativität.

Mehr Nähe ist das neue Normal

So ist Kommunikation in Krisenzeiten wie der derzeitigen Situation ein höchst kritischer Faktor. Die physische Trennung der Führungskräfte von ihren Mitarbeitern durch das Homeoffice macht diese Herausforderung noch größer. „Storytelling“ wird dadurch zu einer entscheidenden Führungsqualität. Die Verantwortlichen sollten ihre Kommunikation gut planen, Kernaussagen entwickeln, die eindeutig sind und hängen bleiben, und sie über verschiedene Kanäle wiederholen. Das gilt sowohl für die interne als auch die externe Kommunikation.

Eine weitere Folge der Arbeit im Homeoffice ist die stärkere Vermischung von Beruflichem und Privatem als am klassischen Arbeitsplatz. Der persönliche Kontakt der Mitarbeiter mit ihren Kollegen und Vorgesetzen fehlt. Deshalb kommt es auch auf ein „Mindful Leadership“ an. Empathie, emotionale Intelligenz und aktives Zuhören sind bei Führungskräften mehr gefragt denn je. Und das wird so auch bleiben, denn das Homeoffice ist durch Corona zum De-facto-Standard geworden. Viele große Unternehmen planen bereits, daraus eine dauerhafte Lösung zu machen.

Andere Wege der Problemlösung

Nicht zuletzt hat die Coronakrise den Menschen noch einmal überdeutlich ins Bewusstsein gerufen, wie fragil ihre Umwelt und der oft als selbstverständlich wahrgenommene Wohlstand sind. Nachhaltigkeitsaspekte werden deshalb für die Mitarbeiter und auch die Kunden noch wichtiger als sie es ohnehin schon waren. „Sustainable Leadership“ ist dadurch heute unabdingbar. Führungskräfte dürfen nicht ausschließlich auf die kurzfristigen wirtschaftlichen Ergebnisse schielen, sondern müssen eine gute Balance zwischen Erfolg und Nachhaltigkeit finden. Sie wird sich langfristig auch positiv auf die Unternehmensergebnisse auswirken.

Es ist aber nicht nur die Coronakrise, die neue Anforderungen an die Führungskräfte stellt. So entwickeln wir uns etwa schon seit geraumer Zeit zu einer Multi-Optionen-Gesellschaft. Die Angebote überschneiden sich immer stärker und unterscheiden sich teilweise nur noch minimal. Das macht das „Design Thinking“ zu einer neuen Schlüsselkompetenz von Führungskräften. Sie müssen weg von der klassischen analytischen Auswahl von Lösungsalternativen und hin zum Designen von Lösungen durch kreatives Problemlösen. So entstehen bessere Lösungen, weil die zugrunde liegenden Probleme verstanden werden. Zudem beschleunigt sich die Lösungsfindung, da der analytische Auswahlprozess in der Multi-Optionen-Gesellschaft immer aufwändiger wird.

Empathie und Unterstützung

Carsten Rust, Pegasystems.
Carsten Rust, Pegasystems.
(Bild: Pegasystems)

Auch die Job-Landschaft verändert sich stark. Neue Berufe entstehen, andere werden komplett verschwinden. Hinzu kommt der „War for Talents“. Führungskräfte müssen deshalb umdenken. Damit in ihren Unternehmen auch weiterhin das erforderliche menschliche Know-how vorhanden ist, kommt es entscheidend darauf an, dass sie in der Lage sind, die Potenziale und Talente ihrer Mitarbeiter zu erkennen – und dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter sie auch im Sinne des Unternehmens nutzen können. „Supportive Leadership“ ist gefragt.

* Carsten Rust ist Senior Director Digital Transformation EMEA bei Pegasystems.

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