Selbstmarketing im War of Talents LinkedIn als Social-Business-Cloud nutzen
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Als erklärungsbedürftige Disziplinen kennen in der IT-Arbeitende Kundengespräche und Produkterläuterung. LinkedIn als größtes Social Business-Netzwerk verbindet die IT-Branche auf direkten Weg mit ihren Nutzern und denen, die es werden sollen. Die Plattform eröffnet neue Business-Wege – nicht nur für den Vertrieb.

LinkedIn zählt mit 790 Millionen Nutzern aus knapp 200 Nationen zu den meistfrequentierten Business-Plattformen der Welt. Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer des global einzigen sozialen Netzwerks, auf dem hauptsächlich geschäftlicher Dialog stattfindet, steigt jährlich. In den letzten drei Jahren wuchs LinkedIn alleine in Deutschland um 30 Prozent. Mittlerweile sind 17 Millionen DACH-Mitglieder auf dem Social Business-Netzwerk angemeldet.
Etwa zwei Drittel der Anwender nutzen LinkedIn dabei intensiv oder sehr intensiv, wie eine Umfrage unter Kommunikationsverantwortlichen ergab. Ein Viertel gab bei der Umfrage an, dass sie sich zudem aktiv auf Xing bewegen und nur ein Fünftel der Befragten besitzt keinen LinkedIn-Account. Mit einer LinkedIn-Präsenz erreichen Unternehmen dementsprechend viele Entscheider und Verantwortliche.
Mit LinkedIn gewinnen
Auch Microsoft bemerkte, dass LinkedIn Erfolg verspricht und so kaufte das Technologieunternehmen die Plattform im Jahr 2016 auf. Eine intensive Beobachtung der Nutzerschaft widerlegt das Klischee, dass nur Gründer, Investoren und Berater auf dem Netzwerk aktiv sind. Auch Führungspersönlichkeiten aus dem mittelständischen IT-Bereich machen einen Großteil der Nutzer aus.
Um aussichtsreiche Konversationen zu führen und sich mit neuen Kontakten zu vernetzen, sollten Geschäftsführende aus der IT-Branche Abstand von schwer verständlichen Fachbegriffen nehmen und in den anwenderfreundlichen Dialog wechseln. Ein offenes und nahbares Auftreten gibt Softwarelösungen ein Gesicht und wirkt sympathisch auf andere Menschen.
Ein einladender und gepflegter LinkedIn-Account weckt die Aufmerksamkeit der Programmierer und Personalsuchende können auf einfachem Weg engagierte und technisch versierte Vertriebskräfte gewinnen sowie Führungskräfte mit ins Boot holen.
Den LinkedIn-Account zu pflegen, zahlt sich also aus!
Erhalten potenzielle Arbeitnehmer den Eindruck, dass wertschätzende Arbeitgeber hinter den Profilen stecken, weckt es ihr Interesse. Nicht nur IT-Kompetenzen, sondern auch ein freundliches Miteinander und eine angenehme Firmenkultur sind für Fachkräfte erstrebenswert. Mögliche neue Angestellte möchten wissen, wer ihr neuer Arbeitsgeber ist und was genau er macht.
Remote Work verändert Firmenkulturen grundlegend. Die Pandemie verstärkte die digitale Kommunikation, so fanden auch Events wie IIFA, CeBIT oder die Gamescom online statt, oder sie zogen sich gar ins Nirwana zurück. Der Wunsch der Digital Natives, sich regelmäßig vor Ort auszutauschen, sinkt. Junge, technologiebetriebene Start-Ups nutzen diese Möglichkeit und locken mit ihrem Wording und Benefits, wie Remote Work.
Mittelständische Softwarehäuser wollen nicht kampflos aufgeben und nutzen offensiv die Möglichkeiten, die LinkedIn bietet. Unternehmen sollten hierbei zweigleisig fahren: ein stets aktueller Unternehmensaccount und ein rege bespielter Personal Account eines Mitarbeitenden, der einen Blick auf die Persönlichkeit des Accountinhabers erhaschen lässt.
Informativ und aktuell: der Unternehmensaccount
Wo es vor einigen Jahren noch fünfzig Bewerbende für eine Stelle gab, bewirbt sich heute das Unternehmen um das Personal. Vor allem gute Programmierer wissen um ihren Stellenwert und lehnen sich so bei der Jobsuche entspannt zurück. Auch Marketers haben die Qual der Wahl und überlegen genau, welches Unternehmen den größten Mehrwert bietet. So überbieten diese Player traditionelle IT-Unternehmen mit anwendungsnaher statt produktbezogener Sprache und betonen ihren Purpose.
Durch den verstärkten Wettbewerb um gutes Personal wagen sich Mittelständler über LinkedIn an die Wunschmitarbeitenden. Doch Vorsicht: Es gilt Qualität vor Quantität: Ein Unternehmensprofil, das hauptsächlich Updates zum eigenen Unternehmen veröffentlicht und diese auch noch auf anderen Social-Media-Plattformen spielt, wirken wenig anziehend. Schiere Unternehmensseiten bauen kaum Reichweite auf.
Der Algorithmus von Microsoft belohnt nur personenbezogenen Content der Mitglieder. Der Tech-Riese erzielt mit Unternehmensseiten lieber Werbeumsätze – im Jahr 2020 waren es bereits über drei Milliarden US-Dollar. Um die Unternehmenskultur widerzuspiegeln ist ein Firmenaccount im Corporate Design unabdingbar. Durch ihn vermitteln Mitarbeitende den Geschäftsgegenstand und Firmenphilosophie, veröffentlichen aktuelle Jobangebote und teilen News. Doch eine gepflegte Seite entspricht heutzutage dem Standard. Ein aktiv geführtes, erkennbares, couragiertes und sprachfreudiges persönliches Profil entspricht hingegen dem Gegenstück zur klugen Individualsoftware im LinkedIn-Marketing.
Chance auf den ersten Eindruck: das Personenprofil
Durch ein persönlich gestaltetes LinkedIn-Profil erhalten User transparent Informationen zu Qualifikationen und Lebenslauf. Beim Profilbild gilt es darauf zu achten einen freundlichen und zugleich professionellen Eindruck zu vermitteln. LinkedIn-Profis vermeiden verschränkte Arme um einen abwehrenden Eindruck zu vermitteln. Ein gezwungen wirkendes Lächeln oder gewollt schrille Kleidung schrecken ab. Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und Ungezwungenheit entscheiden im Bruchteil einer Sekunde über das Akzeptieren oder Wegklicken einer Kontaktanfrage.
Alle Personal-Branding-Aktivitäten gehen vom Profil aus – Authentizität hat hier absolute Priorität. Wer seine Zielgruppe gezielt ansprechen möchte, muss von Anfang an eine individuelle und passgenaue Content-Strategie entwickeln und verfolgen. Berufliche Leidenschaft, Erfahrung und Interessen steuern als Key Issue die Themenwahl des Contents. Offenheit, aktive Teilnahme am Dialog, Werbefreiheit und Authentizität zeichnen erfolgreiche persönliche Profile aus.
Vitamin-C-Strategie
Die Entwicklung großartiger Software erfordert Hingabe, Wissen und Zeit. Das gilt auch für die persönliche Marke. LinkedIn-Marketing, -Vertrieb und -Recruting ist ein kontinuierlicher, agiler Prozess mit acht Phasen. Wir nennen sie die 8 Cs:
Compose, also konkrete Kontakte aus Zielgruppen oder ähnlichen Interessensgebieten, wünschenswerte Selbstdarstellung und explizite und passende Keywords definieren. Das nächste C steht für Configure. Das bedeutet ein vollständiges Profil, das alle relevanten Fotos, ihre eigenen Behauptungen, ihre Business-Vita und Referenzen enthält, die andere Mitglieder bestätigen können. Über Kommentare (Comments) auf Beiträgen von anderen Mitgliedern und Curate, dem Teilen relevanter, nicht selbst verfasster Inhalte, steigt die Reichweite und das Profil erweckt die Aufmerksamkeit erster neuer Kontakte. Erst danach erfolgt die Create-Phase: Die Veröffentlichung von Unique Content nach einem vordefinierten Themenplan, um ausreichend validen Mehrwert für die Connect-Offensive zu bieten. Interessenten kommen dann bestenfalls spontan auf die neu entdeckten Experten zu. Natürlich greifen IT-Persönlichkeiten diesen losen Kommunikationsfaden direkt auf, um die Connection durch Communication zu verbessern und letztendlich mithilfe des Business-Kontakts Vorteile zu erzielen. Neben der unternehmerischen Bilanz markiert die Capitalize-Stufe auch den Übergang vom digitalen Ansprechpartner zum echten Geschäftspartner.
* Über den Autor
Philipp Schultz ist Experte für Social Media Marketing, insbesondere für LinkedIn, der inzwischen international wichtigsten Plattform für B2B-Networking. Neben seinem Studium der Sozialwissenschaften arbeitete er zeitweise als Trendscout und Trendwriter bei der Trendone GmbH, als selbstständiger Live- und Studiomusiker, sowie Social Media Manager. 2021 wechselte Philipp Schultz zu ReachIn Network GmbH, wo er seit August 2022 als Head of Content verantwortlich zeichnet.
Bildquelle: ReachIn Network GmbH
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