Studienreihe „Radar“ von PAC Hyperscaler dominieren das Cloud-Projektgeschäft
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In der Studienreihe „Radar“ haben die Marktforscher von PAC den Cloud-Markt untersucht. Public-Cloud-Angebote sind im Gegensatz zur Private Cloud auf dem Vormarsch und den Hyperscalern wird in diesem Marktumfeld eine dominierende Rolle zuteil.

Was die Gesamtwirtschaft angeht, dominieren negativ konnotierte Begriffe wie „Lieferengpässe“, „Inflation“, „Abwanderung“ und „Insolvenzen“ das Marktgeschehen. Doch die IT-Branche, die Effizienz beziehungsweise Kostenersparnisse bringen soll, scheint noch einigermaßen rund zu laufen.
Stephan Kaiser, Senior Vice President und Head of Vendor Advisory beim Marktforscher PAC, präzisiert, dass einer der Wachstumstreiber der IT-Branche der Cloud-Markt sei und bleibe. Untersucht wurde in der Studienreihe Radar speziell der Cloud-Markt und Kaiser fasst zusammen: „Alle untersuchten IT-Dienstleister der Studie erzielen in der Regel zweistellige Wachstumsraten mit der Migration von Legacy-Infrastrukturen auf eine Microsoft-Azure-Umgebung.“
Großes Wachstum bei den Hyperscalern
Besonders überrascht haben Kaiser Einzelergebnisse wie das dreistellige Wachstum eines mittelständischen IT-Dienstleisters in Frankreich bei Azure-Migrationsprojekten im Jahr 2021. Das sei auch in dynamischen Märkten eher selten. „Unser allgemeiner Cloud-Research zeigt bei allen Hyperscalern noch enormes Wachstumspotenzial“, sagt der Marktforscher. „In Deutschland rechnen wir 2023 mit weiterem Marktwachstum von 25 Prozent – sowohl beim Wachstum der Subscriptions als auch bei der Beratung und Implementierung der Cloud-Infrastrukturen.“
Was die Entwicklung im Hinblick auf Public- beziehungsweise Private-Cloud-Angebote angeht, hat man bei PAC folgendes festgestellt: „Der Private-Cloud-Markt ist deutlich weniger dynamisch im Vergleich. Für Migrationsprojekte in Private-Cloud-Umgebungen gehen wir 2023 in Deutschland von 5 bis 7 Prozent Wachstum aus.“
Investitionsprioritäten
„Unser Radar zeigt klar: Während in der Vergangenheit private Cloud-Lösungen die Norm waren, gewinnt die Einführung der öffentlichen Cloud ungebremst an Zugkraft.“ So gaben laut einer Umfrage zu aktuellen Investitionsprioritäten ein Drittel (34 %) der befragten Unternehmen an, bereits Public Cloud Services zu nutzen. Ein weiteres Drittel (32 %) plant diesen Schritt in den kommenden zwei Jahren. Das Potenzial in diesem Bereich ist laut Kaiser „weiterhin riesig und die Player im Markt müssen sich jetzt positionieren“.
Die Flexibilität der Cloud hat Grenzen
Unter Vendor-Lock-In werden alle Wechselbarrieren und Hemmnisse zusammengefasst, die Kunden von einem Wechsel zu anderen Anbietern abhalten. Für die Cloud wird der Flexibilitätsaspekt zwar stets betont, aber nicht nur hohe Anfangsinvestitionen können – wie beim Kauf von Lizenzen – zu Lock-In-Effekten führen.
„Das Thema Vendor-Lock-In nimmt auf den ersten Blick ab“, sagt Kaiser. Vor allem kleinere Unternehmen seien mittlerweile in der Lage, vorhandene IT-Infrastrukturen schnell komplett zu wechseln. Bei den Konzernen sieht es jedoch anders aus: Hier hänge es vor allem am Agilitäts-Grad der Organisationen und der Einbindung in bestehende Back-End-Systeme.
„Wenn das CIO-Office seine Legacy-Systeme nicht von vorneherein modernisiert oder ausgetauscht hat, werden auch bei der Cloud-Transformation höhere Komplexitätsgrade nicht vermieden werden können“, so der Marktforscher. Dabei gilt: Je größer das Ausmaß einer strategischen Partnerschaft auf Konzernebene ist (beispielsweise Volkswagen Industrial Cloud auf AWS), desto fester bleibt der Lock-In auch im „flexiblen“ Cloud-Zeitalter. Getreu dem alten IT-Motto: „Die Komplexität ist tot – lang lebe die Komplexität!“, witzelt Kaiser.
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