Transformationsprozess erfolgreich meistern Drei Eckpfeiler für eine gelungene Cloud-Strategie
Wir befinden uns mitten in einem unumkehrbaren Transformationsprozess: immer mehr IT-Kapazitäten verlagern sich in die Cloud, sodass wir davon ausgehen können, dass diese Form des Computing bald zur alleinigen Norm werden wird. Allerdings müssen Unternehmen aufpassen, dass sie nicht von den Entwicklungen überrollt werden.
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Die Cloud-Transformation ist zwar unausweichlich, aber kein Selbstläufer. Ohne eine klar formulierte Entwicklungsstrategie kann die Cloud-Technologie, entgegen ihrer Intention, zu mehr Komplexität in der IT führen.
Die Cloud verspricht uns Smart Services, die per Mausklick aktiviert, skaliert und außer Betrieb genommen werden können. Dienste, die nicht selbst installiert oder aktualisiert werden müssen und bei denen nur die tatsächliche Nutzung berechnet wird – viele Vorteile also. Und so ist auch die große Mehrheit von 83,5 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen davon überzeugt, dass die Nutzung der Cloud zum Geschäftserfolg beiträgt. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Studie hervor, die Censuswide im Auftrag von Citrix durchführte.
Das unabhängige Marktforschungsinstitut führte eine Online-Befragung unter 3.250 IT-Entscheidern aus Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern durch. Von den Teilnehmern stammen je 1.000 aus Deutschland und Frankreich, 750 aus dem Vereinigten Königreich und 500 aus den Niederlanden. Im Durchschnitt dieser vier Länder glauben 27,3 Prozent der IT-Entscheider, dass der Cloud-Begriff bis 2025 redundant werden wird. In den Niederlanden denken das sogar 42,4 Prozent. Diese Experten sind also der Meinung, dass in nicht einmal zehn Jahren die Cloud so selbstverständlich ist, dass man sie nicht mehr eigens erwähnen muss, dass dann alle IT Cloud-IT ist.
Auch wenn sich die Cloud-Technologie und ihre Nutzung rasant entwickeln, sollte man nicht in Panik verfallen und sich die Zeit für ein paar grundlegende Überlegungen nehmen. Unternehmen sollten nicht einfach abwarten und den Wandel auf sich zukommen lassen, denn das kann schnell im Chaos enden. Stattdessen sind die Verantwortlichen gefordert, die Transformation aktiv zu gestalten und eine Cloud-Strategie auszuarbeiten. Dabei sollten zunächst Herausforderungen benannt werden, diese differieren zwar von Unternehmen zu Unternehmen, doch lässt sich ein allgemeines, weil strukturelles Problem ausmachen: eine stetig ansteigende Komplexität der Infrastrukturen und damit einhergehende unnötige Prozesse.
Herausforderung: Komplexität
Wir sprechen zwar immer gerne von „der“ Cloud, dabei gibt es nicht eine einzige, sondern einen Flickenteppich aus verschiedenen Clouds. Diese können im eigenen Rechenzentrum, in hybriden Formen, als SaaS-Anwendungen von allen Anbietern und als Multi-Cloud-Plattformen von Microsoft, Google, Amazon oder einer Kombination aus diesen und möglicherweise einer Vielzahl anderer kleiner und größerer Anbieter existieren. Die große Anzahl der verschiedenen Clouds und die Wechselwirkungen zwischen ihnen sorgen für eine gesteigerte Komplexität der IT-Umgebungen. Das ist aber nicht Ziel der digitalen Transformation! Vielmehr geht es darum, Infrastrukturen und Prozesse zu schaffen, die den Menschen ihre Arbeit erleichtern und Aufgaben abnehmen und keinen neuen Aufwand schaffen. Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich unser Produktivitätswachstum aufgrund der wachsenden Komplexität der Technologie bereits verlangsamt.
Lösung: durchdachte Strategie
Der Weg des technischen Fortschritts lässt sich nicht umkehren, das hat die Geschichte vielfach bewiesen. So wird es auch in der IT kein Zurück zu On-Premises-Systemen geben und Unternehmen können gar nicht anders, als Clouds einzusetzen, wenn sie nicht den Anschluss an den Wettbewerb verlieren wollen. Natürlich sollte eine Cloud-Strategie an die individuellen Bedürfnisse von Unternehmen angepasst werden, doch kristallisieren sich drei ganz elementare Anforderungen heraus, die überall für Cloud-Umgebungen gelten: sie müssen effizient zu verwalten, einfach zu nutzen und sicher sein.
1. Effiziente Verwaltung
Unternehmen müssen agil bleiben, oder sollen es werden. Für die IT-Abteilungen bedeutet das die Freiheit, die Tools auszuwählen und zu kombinieren, die die besten Ergebnisse liefern, ohne sich auf eine Plattform festzulegen oder in ihren Möglichkeiten eingeschränkt zu sein. Ohne eine gut organisierte zentrale Verwaltung führt diese Freiheit aber zu gesteigerter Komplexität und die IT verliert wertvolle Ressourcen durch die Beschäftigung mit kleinen Details, so wird sie eher zu einer Einschränkung, als einem Förderer des Fortschritts. Um das zu verhindern müssen Unternehmen ein leistungsfähiges Workspace-Management implementieren, das nicht nur die Organisation verschiedener Clouds, sondern auch die Verwaltung von mobilen Geräten und digitalen Arbeitsplätzen der Mitarbeiter ermöglicht.
2. Benutzerfreundlichkeit
Das Angebot an Software ist heute unüberschaubar geworden, für jede Anwendung gibt es die verschiedensten Tools. Jeder Mitarbeiter kann sich so das Programm oder As-a-Service-Angebot aussuchen, das am besten zu seinen Bedürfnissen passt. Das klingt zunächst sehr positiv, doch wenn sich Angestellte ständig in anderen Tools einloggen müssen um eine einzige Aufgabe zu erledigen unterläuft das effiziente Prozesse und kostet somit viel Zeit. Um produktiv zu sein und nicht dem Überblick im Dschungel von verschiedensten Tools zu verlieren brauchen Mitarbeiter einen Single-Sign-On-Arbeitsbereich, der alle Tools in einer Umgebung bietet, der auf allen Geräten gleich aussieht und es Ihnen ermöglicht, Informationen ohne Aufwand auszutauschen.
3. Sicherheit
Komplexität ist riskant. Wenn das IT-Management komplexer wird, wird das Fehlerpotential größer. Wenn die Nutzung der IT komplexer wird, werden Mitarbeiter nach einfacheren Möglichkeiten suchen, das führt unter Umständen dazu, dass eine Schatten-IT entsteht, die sich von der IT-Abteilung kaum noch kontrollieren lässt und ein großes Risiko darstellt. Komplexität führt zu Schwachstellen, und das allein sollte Grund genug sein, um sicherzustellen, dass alle von Unternehmen verwendeten Anwendungen, unabhängig von Plattform und Anbieter, in einer einzigen Umgebung verfügbar und kontrollierbar sind. Eine solche Umgebung muss natürlich auch sicher sein. Durch die verschiedenen Clouds und die Nutzung (eigener) mobiler Geräte durch Mitarbeiter haben sich viele weitere potentielle Einfallstore für Angreifer geöffnet. Als die IT noch aus fest im Büro installierten Rechnern bestand war es relativ leicht, einen Perimeter für Sicherheitslösungen zu definieren, an dem zwischen einem sicheren Bereich innerhalb des eigenen Systems und einem unsicheren außerhalb unterschieden wird.
Die digitale Transformation hat zwar eine gesteigerte Komplexität der IT hervorgebracht, aber auch ganz neue Möglichkeiten für die Sicherheit geschaffen. Technologien wie maschinelles Lernen schaffen durch die automatisierte Analyse riesiger Datenmengen die Voraussetzung für intelligente Lösungen, die verdächtige Aktivitäten in Unternehmensnetzwerken sofort erkennen können. Solche Tools schützen nicht nur vor unerwünschten Eindringlingen, sondern helfen auch, dabei unsicheres Verhalten der eigenen Mitarbeiter zu stoppen.
Fazit
Die Cloud hat viel zu bieten und ist in ihrem Siegeszug nicht mehr aufzuhalten. Wenn wir unsere Prioritäten richtig setzen, können wir damit mehr erreichen als nur Agilität in Bezug auf Kosten und Nutzung. Indem wir Benutzerfreundlichkeit, Verwaltbarkeit und Sicherheit ins Zentrum von dezidierten Cloud-Strategien rücken, können wir sicherstellen, dass Cloud-Lösungen die Arbeit angenehmer machen und unsere Produktivität nachhaltig steigern. Tun wir das nicht und warten die Entwicklung einfach nur ab, sehen wir uns bald mit chaotischen Infrastrukturen konfrontiert, die zunehmend unserer Kontrolle entgleiten und für mehr statt weniger Arbeit sorgen.
Der Autor: Oliver Ebel ist Area Vice President DACH bei Citrix.
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